[Schlözer, August Ludwig von]: Neuverändertes Rußland oder Leben Catharinä der Zweyten Kayserinn von Rußland. Bd. 1. Riga u. a., 1767.Leben Catharinä der zweyten "Monarchen in die Ewigkeit, ist in verschiede-"nen Jahren von allen Unsern Vorfahren, "vornehmlich aber zu den Zeiten Unsrer gelieb- "ten Fr. Muhme glorw. Andenkens, der Kay- "serinn Elisabeth Petrowna, an der Ver- "besserung der bürgerlichen Gesetze gearbeitet "worden. Da aber alle diese vorgedachte Be- "mühungen ohne den erwünschten Erfolg ge- "blieben; so haben Wir, in Rücksicht sowohl "auf alle von Unsern Vorfahren wahrgenom- "mene Mängel, als diejenigen, welche sich seit "gedachter Zeit aufs neue hervor gethan ha- "ben, schon vor 2 Jahren Selbst den Anfang "gemacht, eine Instruction aufzusetzen, nach "welcher diejenigen verfahren sollen, denen Wir "die Abfassung des Entwurfs zu einem neuen "Gesetzbuch anbefehlen werden. "Dieweil nun Unser vornehmster Wunsch "den
Leben Catharinaͤ der zweyten „Monarchen in die Ewigkeit, iſt in verſchiede-„nen Jahren von allen Unſern Vorfahren, „vornehmlich aber zu den Zeiten Unſrer gelieb- „ten Fr. Muhme glorw. Andenkens, der Kay- „ſerinn Eliſabeth Petrowna, an der Ver- „beſſerung der buͤrgerlichen Geſetze gearbeitet „worden. Da aber alle dieſe vorgedachte Be- „muͤhungen ohne den erwuͤnſchten Erfolg ge- „blieben; ſo haben Wir, in Ruͤckſicht ſowohl „auf alle von Unſern Vorfahren wahrgenom- „mene Maͤngel, als diejenigen, welche ſich ſeit „gedachter Zeit aufs neue hervor gethan ha- „ben, ſchon vor 2 Jahren Selbſt den Anfang „gemacht, eine Inſtruction aufzuſetzen, nach „welcher diejenigen verfahren ſollen, denen Wir „die Abfaſſung des Entwurfs zu einem neuen „Geſetzbuch anbefehlen werden. „Dieweil nun Unſer vornehmſter Wunſch „den
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0262" n="238"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Leben Catharinaͤ der zweyten</hi></fw><lb/> „Monarchen in die Ewigkeit, iſt in verſchiede-<lb/> „nen Jahren von allen Unſern Vorfahren,<lb/> „vornehmlich aber zu den Zeiten Unſrer gelieb-<lb/> „ten Fr. Muhme glorw. Andenkens, der Kay-<lb/> „ſerinn Eliſabeth Petrowna, an der Ver-<lb/> „beſſerung der buͤrgerlichen Geſetze gearbeitet<lb/> „worden. Da aber alle dieſe vorgedachte Be-<lb/> „muͤhungen ohne den erwuͤnſchten Erfolg ge-<lb/> „blieben; ſo haben Wir, in Ruͤckſicht ſowohl<lb/> „auf alle von Unſern Vorfahren wahrgenom-<lb/> „mene Maͤngel, als diejenigen, welche ſich ſeit<lb/> „gedachter Zeit aufs neue hervor gethan ha-<lb/> „ben, ſchon vor 2 Jahren Selbſt den Anfang<lb/> „gemacht, eine Inſtruction aufzuſetzen, nach<lb/> „welcher diejenigen verfahren ſollen, denen Wir<lb/> „die Abfaſſung des Entwurfs zu einem neuen<lb/> „Geſetzbuch anbefehlen werden.</p><lb/> <p>„Dieweil nun Unſer vornehmſter Wunſch<lb/> „und Verlangen iſt, Unſer Volk in dem hoͤch-<lb/> „ſten auf dieſer Erde moͤglichen Grad des<lb/> „Gluͤcks und der Zufriedenheit zu ſehen: ſo<lb/> „haben Wir daher, und um die Beduͤrfniſſe<lb/> „und wirklichen Maͤngel Unſers Volks deſto<lb/> „beſſer kennen zu lernen, befohlen, daß aus<lb/> „dem Senat, dem Synod, den 3 erſten und<lb/> „allen uͤbrigen Collegien und Canzleyen, denen<lb/> „der Senat es beſonders andeuten wird (die<lb/> „Canzleyen der Gouvernemens und Wojewo-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">„den</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [238/0262]
Leben Catharinaͤ der zweyten
„Monarchen in die Ewigkeit, iſt in verſchiede-
„nen Jahren von allen Unſern Vorfahren,
„vornehmlich aber zu den Zeiten Unſrer gelieb-
„ten Fr. Muhme glorw. Andenkens, der Kay-
„ſerinn Eliſabeth Petrowna, an der Ver-
„beſſerung der buͤrgerlichen Geſetze gearbeitet
„worden. Da aber alle dieſe vorgedachte Be-
„muͤhungen ohne den erwuͤnſchten Erfolg ge-
„blieben; ſo haben Wir, in Ruͤckſicht ſowohl
„auf alle von Unſern Vorfahren wahrgenom-
„mene Maͤngel, als diejenigen, welche ſich ſeit
„gedachter Zeit aufs neue hervor gethan ha-
„ben, ſchon vor 2 Jahren Selbſt den Anfang
„gemacht, eine Inſtruction aufzuſetzen, nach
„welcher diejenigen verfahren ſollen, denen Wir
„die Abfaſſung des Entwurfs zu einem neuen
„Geſetzbuch anbefehlen werden.
„Dieweil nun Unſer vornehmſter Wunſch
„und Verlangen iſt, Unſer Volk in dem hoͤch-
„ſten auf dieſer Erde moͤglichen Grad des
„Gluͤcks und der Zufriedenheit zu ſehen: ſo
„haben Wir daher, und um die Beduͤrfniſſe
„und wirklichen Maͤngel Unſers Volks deſto
„beſſer kennen zu lernen, befohlen, daß aus
„dem Senat, dem Synod, den 3 erſten und
„allen uͤbrigen Collegien und Canzleyen, denen
„der Senat es beſonders andeuten wird (die
„Canzleyen der Gouvernemens und Wojewo-
„den
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |