Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Schlözer, August Ludwig von]: Neuverändertes Rußland oder Leben Catharinä der Zweyten Kayserinn von Rußland. Bd. 1. Riga u. a., 1767.

Bild:
<< vorherige Seite

Leben Catharinä der zweyten
züglich untersuchen, ihre Arbeit taxiren, und
ihnen behörigen Ortes zu ihrem Rechte ver-
helfen. Falls aber dieses keine Wirkung hätte,
so soll die Academie nach Masgabe der Umstän-
de, so wie auch bey allen andern Beeinträchti-
gungen, ihre Vermittelung bey denjenigen Ge-
richten anwenden, wohin die Sache gehört,
und solchergestalt dem Beleidigten den Gesetzen
gemäs schleunige Genugthuung verschaffen.

Macht sich ein zu dieser Academie gehöri-
ger eines Verbrechens schuldig: so soll ihn,
wenn die Sache nicht von Erheblichkeit ist,
auch die Academie richten, bey wichtigeren
Verbrechen aber ihn demjenigen Gerichte über-
liefern, wo die Sache hingehöret. Kein Ge-
richt aber soll befugt seyn, einen solchen ohne
Vorwissen der Academie, und bevor es darü-
ber mit derselben correspondiret hat, gefäng-
lich anzuhalten.

§. 8.

"Zu noch stärkerem Beweise Unsrer gnä-
"digsten Gesinnung gegen die Künste verstat-
"ten Wir, daß den Rectoren, Adjunctrectoren, und
"Professoren der Künste, dem Secretär, den
"Acad, mieräthen, wie auch dem Inspector,
"aus der im Etat festgesetzten Summe, zur
"Belohnung für ihre der Academie geleistete

"lange

Leben Catharinaͤ der zweyten
zuͤglich unterſuchen, ihre Arbeit taxiren, und
ihnen behoͤrigen Ortes zu ihrem Rechte ver-
helfen. Falls aber dieſes keine Wirkung haͤtte,
ſo ſoll die Academie nach Masgabe der Umſtaͤn-
de, ſo wie auch bey allen andern Beeintraͤchti-
gungen, ihre Vermittelung bey denjenigen Ge-
richten anwenden, wohin die Sache gehoͤrt,
und ſolchergeſtalt dem Beleidigten den Geſetzen
gemaͤs ſchleunige Genugthuung verſchaffen.

Macht ſich ein zu dieſer Academie gehoͤri-
ger eines Verbrechens ſchuldig: ſo ſoll ihn,
wenn die Sache nicht von Erheblichkeit iſt,
auch die Academie richten, bey wichtigeren
Verbrechen aber ihn demjenigen Gerichte uͤber-
liefern, wo die Sache hingehoͤret. Kein Ge-
richt aber ſoll befugt ſeyn, einen ſolchen ohne
Vorwiſſen der Academie, und bevor es daruͤ-
ber mit derſelben correſpondiret hat, gefaͤng-
lich anzuhalten.

§. 8.

„Zu noch ſtaͤrkerem Beweiſe Unſrer gnaͤ-
„digſten Geſinnung gegen die Kuͤnſte verſtat-
„ten Wir, daß den Rectoren, Adjunctrectoren, und
„Profeſſoren der Kuͤnſte, dem Secretaͤr, den
„Acad, mieraͤthen, wie auch dem Inſpector,
„aus der im Etat feſtgeſetzten Summe, zur
„Belohnung fuͤr ihre der Academie geleiſtete

„lange
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0210" n="186"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Leben Catharina&#x0364; der zweyten</hi></fw><lb/>
zu&#x0364;glich unter&#x017F;uchen, ihre Arbeit taxiren, und<lb/>
ihnen beho&#x0364;rigen Ortes zu ihrem Rechte ver-<lb/>
helfen. Falls aber die&#x017F;es keine Wirkung ha&#x0364;tte,<lb/>
&#x017F;o &#x017F;oll die Academie nach Masgabe der Um&#x017F;ta&#x0364;n-<lb/>
de, &#x017F;o wie auch bey allen andern Beeintra&#x0364;chti-<lb/>
gungen, ihre Vermittelung bey denjenigen Ge-<lb/>
richten anwenden, wohin die Sache geho&#x0364;rt,<lb/>
und &#x017F;olcherge&#x017F;talt dem Beleidigten den Ge&#x017F;etzen<lb/>
gema&#x0364;s &#x017F;chleunige Genugthuung ver&#x017F;chaffen.</p><lb/>
            <p>Macht &#x017F;ich ein zu die&#x017F;er Academie geho&#x0364;ri-<lb/>
ger eines Verbrechens &#x017F;chuldig: &#x017F;o &#x017F;oll ihn,<lb/>
wenn die Sache nicht von Erheblichkeit i&#x017F;t,<lb/>
auch die Academie richten, bey wichtigeren<lb/>
Verbrechen aber ihn demjenigen Gerichte u&#x0364;ber-<lb/>
liefern, wo die Sache hingeho&#x0364;ret. Kein Ge-<lb/>
richt aber &#x017F;oll befugt &#x017F;eyn, einen &#x017F;olchen ohne<lb/>
Vorwi&#x017F;&#x017F;en der Academie, und bevor es daru&#x0364;-<lb/>
ber mit der&#x017F;elben corre&#x017F;pondiret hat, gefa&#x0364;ng-<lb/>
lich anzuhalten.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 8.</head><lb/>
            <p>&#x201E;Zu noch &#x017F;ta&#x0364;rkerem Bewei&#x017F;e Un&#x017F;rer gna&#x0364;-<lb/>
&#x201E;dig&#x017F;ten Ge&#x017F;innung gegen die Ku&#x0364;n&#x017F;te ver&#x017F;tat-<lb/>
&#x201E;ten Wir, daß den Rectoren, Adjunctrectoren, und<lb/>
&#x201E;Profe&#x017F;&#x017F;oren der Ku&#x0364;n&#x017F;te, dem Secreta&#x0364;r, den<lb/>
&#x201E;Acad, miera&#x0364;then, wie auch dem In&#x017F;pector,<lb/>
&#x201E;aus der im Etat fe&#x017F;tge&#x017F;etzten Summe, zur<lb/>
&#x201E;Belohnung fu&#x0364;r ihre der Academie gelei&#x017F;tete<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x201E;lange</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[186/0210] Leben Catharinaͤ der zweyten zuͤglich unterſuchen, ihre Arbeit taxiren, und ihnen behoͤrigen Ortes zu ihrem Rechte ver- helfen. Falls aber dieſes keine Wirkung haͤtte, ſo ſoll die Academie nach Masgabe der Umſtaͤn- de, ſo wie auch bey allen andern Beeintraͤchti- gungen, ihre Vermittelung bey denjenigen Ge- richten anwenden, wohin die Sache gehoͤrt, und ſolchergeſtalt dem Beleidigten den Geſetzen gemaͤs ſchleunige Genugthuung verſchaffen. Macht ſich ein zu dieſer Academie gehoͤri- ger eines Verbrechens ſchuldig: ſo ſoll ihn, wenn die Sache nicht von Erheblichkeit iſt, auch die Academie richten, bey wichtigeren Verbrechen aber ihn demjenigen Gerichte uͤber- liefern, wo die Sache hingehoͤret. Kein Ge- richt aber ſoll befugt ſeyn, einen ſolchen ohne Vorwiſſen der Academie, und bevor es daruͤ- ber mit derſelben correſpondiret hat, gefaͤng- lich anzuhalten. §. 8. „Zu noch ſtaͤrkerem Beweiſe Unſrer gnaͤ- „digſten Geſinnung gegen die Kuͤnſte verſtat- „ten Wir, daß den Rectoren, Adjunctrectoren, und „Profeſſoren der Kuͤnſte, dem Secretaͤr, den „Acad, mieraͤthen, wie auch dem Inſpector, „aus der im Etat feſtgeſetzten Summe, zur „Belohnung fuͤr ihre der Academie geleiſtete „lange

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haigold_russland01_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haigold_russland01_1767/210
Zitationshilfe: [Schlözer, August Ludwig von]: Neuverändertes Rußland oder Leben Catharinä der Zweyten Kayserinn von Rußland. Bd. 1. Riga u. a., 1767, S. 186. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haigold_russland01_1767/210>, abgerufen am 23.11.2024.