Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hahnemann, Samuel: Organon der rationellen Heilkunde. Dresden, 1810.

Bild:
<< vorherige Seite

nousos ginetai, kai dia ta omoia prospheromena ek
noseunton ugiainontai -- dia to emeein emetos
pauetai. -- So haben auch nachgängige Aerz-
te (außer dem, was Thomas Erastus in sei-
nen Disputationen nur so als scholastische
Thesis hinwirft) die Wahrheit der homöo-
pathischen Heilart gefühlt. So sieht z. B.
Boulduc ein (Mem. de l'ac. roy. 1710.), daß die
purgirende Eigenschaft der Rhabarber die
Ursache ihrer Durchfall stillenden Kraft sei;
-- Detharding erräth (Eph. N. C. Cent. 10. obs. 76),
daß der Sensblätteraufguß Kolik bei Er-
wachsenen stille, vermöge seiner analogen,
Kolik erregenden Wirkung bei Gesunden --;
und wenn Bertholon (Med. Elektr. II. S. 15, vergl.
mit S. 282.) gesteht, daß die Elektrisität den-
selben (höchst ähnlichen) Schmerz, den sie
selbst errege, in Krankheiten abstumpfe und
vernichte -- und Thoury (memoire la a l'acad.
de Caen), daß die positive Elektrisität an sich
zwar den Puls beschleunige, aber wenn er
krankhaft schon zu schnell sei, denselben
langsamer mache -- so scheinen beide die
homöopathische Kausalverbindung dieser
Erscheinungen mit Ueberzeugung anzuer-
kennen.

So nahe war man zuweilen der Wahr-
heit!


νȣσος γίνεται, ϰαὶ διὰ τὰ ὅμοια πϱοςφεϱόμενα ἐϰ
νοσεύντων ὑγιαίνονται — διὰ τὸ ἐμέειν ἔμετος
παύεται. — So haben auch nachgängige Aerz-
te (außer dem, was Thomas Erastus in sei-
nen Disputationen nur so als scholastische
Thesis hinwirft) die Wahrheit der homöo-
pathischen Heilart gefühlt. So sieht z. B.
Boulduc ein (Mem. de l’ac. roy. 1710.), daß die
purgirende Eigenschaft der Rhabarber die
Ursache ihrer Durchfall stillenden Kraft sei;
Detharding erräth (Eph. N. C. Cent. 10. obs. 76),
daß der Sensblätteraufguß Kolik bei Er-
wachsenen stille, vermöge seiner analogen,
Kolik erregenden Wirkung bei Gesunden —;
und wenn Bertholon (Med. Elektr. II. S. 15, vergl.
mit S. 282.) gesteht, daß die Elektrisität den-
selben (höchst ähnlichen) Schmerz, den sie
selbst errege, in Krankheiten abstumpfe und
vernichte — und Thoury (memoire la à l’acad.
de Caen), daß die positive Elektrisität an sich
zwar den Puls beschleunige, aber wenn er
krankhaft schon zu schnell sei, denselben
langsamer mache — so scheinen beide die
homöopathische Kausalverbindung dieser
Erscheinungen mit Ueberzeugung anzuer-
kennen.

So nahe war man zuweilen der Wahr-
heit!


<TEI>
  <text>
    <front>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0056" n="XLVIII"/>
&#x03BD;&#x0223;&#x03C3;&#x03BF;&#x03C2; &#x03B3;&#x03AF;&#x03BD;&#x03B5;&#x03C4;&#x03B1;&#x03B9;, &#x03F0;&#x03B1;&#x1F76; &#x03B4;&#x03B9;&#x1F70; &#x03C4;&#x1F70; &#x1F45;&#x03BC;&#x03BF;&#x03B9;&#x03B1; &#x03C0;&#x03F1;&#x03BF;&#x03C2;&#x03C6;&#x03B5;&#x03F1;&#x03CC;&#x03BC;&#x03B5;&#x03BD;&#x03B1; &#x1F10;&#x03F0;<lb/>
&#x03BD;&#x03BF;&#x03C3;&#x03B5;&#x03CD;&#x03BD;&#x03C4;&#x03C9;&#x03BD; &#x1F51;&#x03B3;&#x03B9;&#x03B1;&#x03AF;&#x03BD;&#x03BF;&#x03BD;&#x03C4;&#x03B1;&#x03B9; &#x2014; &#x03B4;&#x03B9;&#x1F70; &#x03C4;&#x1F78; &#x1F10;&#x03BC;&#x03AD;&#x03B5;&#x03B9;&#x03BD; &#x1F14;&#x03BC;&#x03B5;&#x03C4;&#x03BF;&#x03C2;<lb/>
&#x03C0;&#x03B1;&#x03CD;&#x03B5;&#x03C4;&#x03B1;&#x03B9;. &#x2014; So haben auch nachgängige Aerz-<lb/>
te (außer dem, was <hi rendition="#i">Thomas Erastus</hi> in sei-<lb/>
nen Disputationen nur so als scholastische<lb/>
Thesis hinwirft) die Wahrheit der homöo-<lb/>
pathischen Heilart gefühlt. So sieht z. B.<lb/><hi rendition="#i">Boulduc</hi> ein (Mem. de l&#x2019;ac. roy. 1710.), daß die<lb/>
purgirende Eigenschaft der Rhabarber die<lb/>
Ursache ihrer Durchfall stillenden Kraft sei;<lb/>
&#x2014; <hi rendition="#i">Detharding</hi> erräth (Eph. N. C. Cent. 10. obs. 76),<lb/>
daß der Sensblätteraufguß Kolik bei Er-<lb/>
wachsenen stille, vermöge seiner analogen,<lb/>
Kolik erregenden Wirkung bei Gesunden &#x2014;;<lb/>
und wenn <hi rendition="#i">Bertholon</hi> (Med. Elektr. II. S. 15, vergl.<lb/>
mit S. 282.) gesteht, daß die Elektrisität den-<lb/>
selben (höchst ähnlichen) Schmerz, den sie<lb/>
selbst errege, in Krankheiten abstumpfe und<lb/>
vernichte &#x2014; und <hi rendition="#i">Thoury</hi> (memoire la à l&#x2019;acad.<lb/>
de Caen), daß die positive Elektrisität an sich<lb/>
zwar den Puls beschleunige, aber wenn er<lb/>
krankhaft schon zu schnell sei, denselben<lb/>
langsamer mache &#x2014; so scheinen beide die<lb/>
homöopathische Kausalverbindung dieser<lb/>
Erscheinungen mit Ueberzeugung anzuer-<lb/>
kennen.</p><lb/>
        <p>So nahe war man zuweilen der Wahr-<lb/>
heit!</p><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      </div>
    </front>
    <body>
</body>
  </text>
</TEI>
[XLVIII/0056] νȣσος γίνεται, ϰαὶ διὰ τὰ ὅμοια πϱοςφεϱόμενα ἐϰ νοσεύντων ὑγιαίνονται — διὰ τὸ ἐμέειν ἔμετος παύεται. — So haben auch nachgängige Aerz- te (außer dem, was Thomas Erastus in sei- nen Disputationen nur so als scholastische Thesis hinwirft) die Wahrheit der homöo- pathischen Heilart gefühlt. So sieht z. B. Boulduc ein (Mem. de l’ac. roy. 1710.), daß die purgirende Eigenschaft der Rhabarber die Ursache ihrer Durchfall stillenden Kraft sei; — Detharding erräth (Eph. N. C. Cent. 10. obs. 76), daß der Sensblätteraufguß Kolik bei Er- wachsenen stille, vermöge seiner analogen, Kolik erregenden Wirkung bei Gesunden —; und wenn Bertholon (Med. Elektr. II. S. 15, vergl. mit S. 282.) gesteht, daß die Elektrisität den- selben (höchst ähnlichen) Schmerz, den sie selbst errege, in Krankheiten abstumpfe und vernichte — und Thoury (memoire la à l’acad. de Caen), daß die positive Elektrisität an sich zwar den Puls beschleunige, aber wenn er krankhaft schon zu schnell sei, denselben langsamer mache — so scheinen beide die homöopathische Kausalverbindung dieser Erscheinungen mit Ueberzeugung anzuer- kennen. So nahe war man zuweilen der Wahr- heit!

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hahnemann_organon_1810
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hahnemann_organon_1810/56
Zitationshilfe: Hahnemann, Samuel: Organon der rationellen Heilkunde. Dresden, 1810, S. XLVIII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hahnemann_organon_1810/56>, abgerufen am 23.11.2024.