symptomen nennen kann, am häufig- sten bei sehr großen Gaben zum Vorschei- ne kommen und je kleiner die Gabe ist, auch in den Versuchen desto seltner wer- den, zeiget, daß die Sekundärsymptomen nur eine Art von Nachkrankheit sind, welche bei großen Gaben nach Verfluß der anfänglichen Symptomen (positiven oder Primärsymptomen), entsteht; eine Art gegenseitiger Zustand -- nach dem gewöhnlichen Vorgange im Leben, in welchem alles in Wechselzuständen vorzu- gehen scheint.
Anm. So wie auf allzu große Lustigkeit Trau- rigkeit -- auf Leibesverstopfung Durch- fall, auf Durchfall Verstopfung, auf Schlaf Munterkeit, auf Frost Hitze und umgekehrt zu folgen pflegt.
93.
Von jeder kräftigen Arznei zeigt sich eine ansehnliche Zahl Symptomen man- cherlei Art, ganze Reihen von Zufällen und Krankheitszeichen, welche sämtlich Pri- märsymptomen sind, wenn die Versuchs- gabe nicht heftig war. Die Haupteffek-
symptomen nennen kann, am häufig- sten bei sehr großen Gaben zum Vorschei- ne kommen und je kleiner die Gabe ist, auch in den Versuchen desto seltner wer- den, zeiget, daß die Sekundärsymptomen nur eine Art von Nachkrankheit sind, welche bei großen Gaben nach Verfluß der anfänglichen Symptomen (positiven oder Primärsymptomen), entsteht; eine Art gegenseitiger Zustand — nach dem gewöhnlichen Vorgange im Leben, in welchem alles in Wechselzuständen vorzu- gehen scheint.
Anm. So wie auf allzu große Lustigkeit Trau- rigkeit — auf Leibesverstopfung Durch- fall, auf Durchfall Verstopfung, auf Schlaf Munterkeit, auf Frost Hitze und umgekehrt zu folgen pflegt.
93.
Von jeder kräftigen Arznei zeigt sich eine ansehnliche Zahl Symptomen man- cherlei Art, ganze Reihen von Zufällen und Krankheitszeichen, welche sämtlich Pri- märsymptomen sind, wenn die Versuchs- gabe nicht heftig war. Die Haupteffek-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><hirendition="#g"><pbn="87"facs="#f0143"/>
symptomen</hi> nennen kann, am häufig-<lb/>
sten bei sehr großen Gaben zum Vorschei-<lb/>
ne kommen und je kleiner die Gabe ist,<lb/>
auch in den Versuchen desto seltner wer-<lb/>
den, zeiget, daß die Sekundärsymptomen<lb/>
nur eine Art von <hirendition="#g">Nachkrankheit</hi> sind,<lb/>
welche bei großen Gaben nach Verfluß der<lb/>
anfänglichen Symptomen (<hirendition="#g">positiven</hi><lb/>
oder <hirendition="#g">Primärsymptomen</hi>), <hirendition="#g">entsteht</hi>;<lb/>
eine Art gegenseitiger Zustand — nach<lb/>
dem gewöhnlichen Vorgange im Leben, in<lb/>
welchem alles in Wechselzuständen vorzu-<lb/>
gehen scheint.</p><lb/><noteplace="end"><hirendition="#g">Anm</hi>. So wie auf allzu große Lustigkeit Trau-<lb/>
rigkeit — auf Leibesverstopfung Durch-<lb/>
fall, auf Durchfall Verstopfung, auf<lb/>
Schlaf Munterkeit, auf Frost Hitze und<lb/>
umgekehrt zu folgen pflegt.</note></div><lb/><divn="2"><head>93.</head><lb/><p>Von jeder kräftigen Arznei zeigt sich<lb/>
eine ansehnliche Zahl Symptomen man-<lb/>
cherlei Art, ganze Reihen von Zufällen und<lb/>
Krankheitszeichen, welche sämtlich Pri-<lb/>
märsymptomen sind, wenn die Versuchs-<lb/>
gabe nicht heftig war. Die <hirendition="#g">Haupteffek-<lb/></hi></p></div></div></body></text></TEI>
[87/0143]
symptomen nennen kann, am häufig-
sten bei sehr großen Gaben zum Vorschei-
ne kommen und je kleiner die Gabe ist,
auch in den Versuchen desto seltner wer-
den, zeiget, daß die Sekundärsymptomen
nur eine Art von Nachkrankheit sind,
welche bei großen Gaben nach Verfluß der
anfänglichen Symptomen (positiven
oder Primärsymptomen), entsteht;
eine Art gegenseitiger Zustand — nach
dem gewöhnlichen Vorgange im Leben, in
welchem alles in Wechselzuständen vorzu-
gehen scheint.
Anm. So wie auf allzu große Lustigkeit Trau-
rigkeit — auf Leibesverstopfung Durch-
fall, auf Durchfall Verstopfung, auf
Schlaf Munterkeit, auf Frost Hitze und
umgekehrt zu folgen pflegt.
93.
Von jeder kräftigen Arznei zeigt sich
eine ansehnliche Zahl Symptomen man-
cherlei Art, ganze Reihen von Zufällen und
Krankheitszeichen, welche sämtlich Pri-
märsymptomen sind, wenn die Versuchs-
gabe nicht heftig war. Die Haupteffek-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Hahnemann, Samuel: Organon der rationellen Heilkunde. Dresden, 1810, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hahnemann_organon_1810/143>, abgerufen am 03.03.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.