Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hahn, Alban von: Der Verkehr in der Guten Gesellschaft. 2. Auflage. Leipzig, ca. 1898.

Bild:
<< vorherige Seite

quer vor dem Teller liegt; neuerdings legt man ihn auch neben Messer und Gabel auf das in diesem Fall breitere Messerbänkchen; dann liegen oben quer vor nur noch ein kleiner Löffel und ein Dessert- oder silbernes Obstmesser. Folgt gleich nach der Suppe ein Gang, bei welchem nur kleinere Gabeln gebraucht werden, oder Austern, zu welchen man besondere Austermesser gibt, so werden diese schräg über das erste Besteck gelegt. Mehr als ein Besteck neben jeden Teller zu legen ist nicht Mode, es verengt auch den Raum zu sehr, und wenn dem Gast angedeutet werden soll, wie vielerlei er zu essen bekommen wird, so geschieht dies besser durch kleine Menükarten, von denen später die Rede sein wird, als dadurch, daß er sich ausrechnen kann, daß drei oder vier Bestecken notwendig ebensoviele Gänge entsprechen müssen. Vor jedem Platz befinden sich so viele Weingläser, wie es Sorten Wein bei Tisch gibt, außerdem ein Wasserglas. Die Anordnung der Gläser ist derart, daß die, welche für den gewöhnlichen Tischwein, weißen und roten, bestimmt sind, mit dem Wasserglas in der ersten, dagegen die für feinere Weine und den Champagner bestimmten, in der zweiten Reihe stehen. Beide Reihen aber müssen militärisch

quer vor dem Teller liegt; neuerdings legt man ihn auch neben Messer und Gabel auf das in diesem Fall breitere Messerbänkchen; dann liegen oben quer vor nur noch ein kleiner Löffel und ein Dessert- oder silbernes Obstmesser. Folgt gleich nach der Suppe ein Gang, bei welchem nur kleinere Gabeln gebraucht werden, oder Austern, zu welchen man besondere Austermesser gibt, so werden diese schräg über das erste Besteck gelegt. Mehr als ein Besteck neben jeden Teller zu legen ist nicht Mode, es verengt auch den Raum zu sehr, und wenn dem Gast angedeutet werden soll, wie vielerlei er zu essen bekommen wird, so geschieht dies besser durch kleine Menükarten, von denen später die Rede sein wird, als dadurch, daß er sich ausrechnen kann, daß drei oder vier Bestecken notwendig ebensoviele Gänge entsprechen müssen. Vor jedem Platz befinden sich so viele Weingläser, wie es Sorten Wein bei Tisch gibt, außerdem ein Wasserglas. Die Anordnung der Gläser ist derart, daß die, welche für den gewöhnlichen Tischwein, weißen und roten, bestimmt sind, mit dem Wasserglas in der ersten, dagegen die für feinere Weine und den Champagner bestimmten, in der zweiten Reihe stehen. Beide Reihen aber müssen militärisch

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0089" n="79"/>
quer vor dem Teller liegt; neuerdings legt man ihn auch neben Messer und Gabel auf das in diesem Fall breitere Messerbänkchen; dann liegen oben quer vor nur noch ein kleiner Löffel und ein Dessert- oder silbernes Obstmesser. Folgt gleich nach der Suppe ein Gang, bei welchem nur kleinere Gabeln gebraucht werden, oder Austern, zu welchen man besondere Austermesser gibt, so werden diese schräg über das erste Besteck gelegt. Mehr als ein Besteck neben jeden Teller zu legen ist nicht Mode, es verengt auch den Raum zu sehr, und wenn dem Gast angedeutet werden soll, wie vielerlei er zu essen bekommen wird, so geschieht dies besser durch kleine Menükarten, von denen später die Rede sein wird, als dadurch, daß er sich ausrechnen kann, daß drei oder vier Bestecken notwendig ebensoviele Gänge entsprechen müssen. Vor jedem Platz befinden sich so viele Weingläser, wie es Sorten Wein bei Tisch gibt, außerdem ein Wasserglas. Die Anordnung der Gläser ist derart, daß die, welche für den gewöhnlichen Tischwein, weißen und roten, bestimmt sind, mit dem Wasserglas in der ersten, dagegen die für feinere Weine und den Champagner bestimmten, in der zweiten Reihe stehen. Beide Reihen aber müssen militärisch
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[79/0089] quer vor dem Teller liegt; neuerdings legt man ihn auch neben Messer und Gabel auf das in diesem Fall breitere Messerbänkchen; dann liegen oben quer vor nur noch ein kleiner Löffel und ein Dessert- oder silbernes Obstmesser. Folgt gleich nach der Suppe ein Gang, bei welchem nur kleinere Gabeln gebraucht werden, oder Austern, zu welchen man besondere Austermesser gibt, so werden diese schräg über das erste Besteck gelegt. Mehr als ein Besteck neben jeden Teller zu legen ist nicht Mode, es verengt auch den Raum zu sehr, und wenn dem Gast angedeutet werden soll, wie vielerlei er zu essen bekommen wird, so geschieht dies besser durch kleine Menükarten, von denen später die Rede sein wird, als dadurch, daß er sich ausrechnen kann, daß drei oder vier Bestecken notwendig ebensoviele Gänge entsprechen müssen. Vor jedem Platz befinden sich so viele Weingläser, wie es Sorten Wein bei Tisch gibt, außerdem ein Wasserglas. Die Anordnung der Gläser ist derart, daß die, welche für den gewöhnlichen Tischwein, weißen und roten, bestimmt sind, mit dem Wasserglas in der ersten, dagegen die für feinere Weine und den Champagner bestimmten, in der zweiten Reihe stehen. Beide Reihen aber müssen militärisch

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2013-03-19T14:09:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-03-19T14:09:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-03-19T14:09:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hahn_verkehr_1898
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hahn_verkehr_1898/89
Zitationshilfe: Hahn, Alban von: Der Verkehr in der Guten Gesellschaft. 2. Auflage. Leipzig, ca. 1898, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hahn_verkehr_1898/89>, abgerufen am 09.11.2024.