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Hahn, Alban von: Der Verkehr in der Guten Gesellschaft. 2. Auflage. Leipzig, ca. 1898.

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Ehrenangelegenheiten.

Es kann jedem, sei er noch so vorsichtig, geschehen, daß er in ernstere Meinungsverschiedenheiten mit einem andern gerät, die in Wortwechsel oder Streitigkeiten ausarten, und in deren Verlauf er sich durch irgend einen Ausdruck in seiner Ehre gekränkt fühlt. Die erste Regel des guten Tones ist es natürlich, derartige Gelegenheiten möglichst zu vermeiden und vor allem in Gesellschaft und ganz besonders, wenn Damen dabei sind, alles zu thun, daß keinerlei Mißhelligkeiten entstehen oder, wenn dies schon geschehen ist, doch niemand weiter Kenntnis davon erhalte.

"Wo im Wortwechsel die Grenze zwischen harmloser Neckerei, absprechender Beurteilung oder Unhöflichkeit einerseits und einer Beleidigung zu ziehen ist, dafür gibt es keine Regeln. Nur das Taktgefühl, der Grad der Empfindsamkeit sind hierfür entscheidend. Hüte jeder - namentlich in erregterem Zustand, nachdem der Wein

Ehrenangelegenheiten.

Es kann jedem, sei er noch so vorsichtig, geschehen, daß er in ernstere Meinungsverschiedenheiten mit einem andern gerät, die in Wortwechsel oder Streitigkeiten ausarten, und in deren Verlauf er sich durch irgend einen Ausdruck in seiner Ehre gekränkt fühlt. Die erste Regel des guten Tones ist es natürlich, derartige Gelegenheiten möglichst zu vermeiden und vor allem in Gesellschaft und ganz besonders, wenn Damen dabei sind, alles zu thun, daß keinerlei Mißhelligkeiten entstehen oder, wenn dies schon geschehen ist, doch niemand weiter Kenntnis davon erhalte.

„Wo im Wortwechsel die Grenze zwischen harmloser Neckerei, absprechender Beurteilung oder Unhöflichkeit einerseits und einer Beleidigung zu ziehen ist, dafür gibt es keine Regeln. Nur das Taktgefühl, der Grad der Empfindsamkeit sind hierfür entscheidend. Hüte jeder – namentlich in erregterem Zustand, nachdem der Wein

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[216/0226] Ehrenangelegenheiten. Es kann jedem, sei er noch so vorsichtig, geschehen, daß er in ernstere Meinungsverschiedenheiten mit einem andern gerät, die in Wortwechsel oder Streitigkeiten ausarten, und in deren Verlauf er sich durch irgend einen Ausdruck in seiner Ehre gekränkt fühlt. Die erste Regel des guten Tones ist es natürlich, derartige Gelegenheiten möglichst zu vermeiden und vor allem in Gesellschaft und ganz besonders, wenn Damen dabei sind, alles zu thun, daß keinerlei Mißhelligkeiten entstehen oder, wenn dies schon geschehen ist, doch niemand weiter Kenntnis davon erhalte. „Wo im Wortwechsel die Grenze zwischen harmloser Neckerei, absprechender Beurteilung oder Unhöflichkeit einerseits und einer Beleidigung zu ziehen ist, dafür gibt es keine Regeln. Nur das Taktgefühl, der Grad der Empfindsamkeit sind hierfür entscheidend. Hüte jeder – namentlich in erregterem Zustand, nachdem der Wein

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Zitationshilfe: Hahn, Alban von: Der Verkehr in der Guten Gesellschaft. 2. Auflage. Leipzig, ca. 1898, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hahn_verkehr_1898/226>, abgerufen am 23.11.2024.