Hagedorn, Friedrich von: Sammlung Neuer Oden und Lieder. Bd. 2. Hamburg, 1744.
Und da, wo es finster ist, Wer seinen treuen Freund Auch treu und redlich meynt, Jst, wie mich dünket, wehrt, Daß Gott und Welt ihn ehrt. Die andere Classe besteht aus denen Scolien, die zur Mythologie Du, die du bey dem Fluße Triton Der Welt zuerst erschienen bist, O Pallas, Königinn Athens! O schütz' Athen und seine Bürger Vor Unglück, Aufruhr, frühem Sterben. Und schütze du sie auch, o Vater dieser Göttinn! Jetzt, da wir bekränzet sind, Will ich dir, o Mutter Plutons! Dir, o Ceres! will ich singen. Sey gegrüsset, grosse Ceres! Und du, Tochter Jupiters, Proserpine, sey gegrüsset! Schützet beyde diese Stadt! Jn Delus bracht' einst die Latone Zwey Kinder auf die Welt; Den Phöbus mit den güldnen Haaren, Diane, so das Jagen liebt, Die keinen Pfeil vergebens schiesset, Und über alle Weiber herrscht. O Schutzgott der Arcadier, O Pan! du so berühmter Tänzer, Der du den muntern Nymphen nachläufst, Die lachend sich vor dir verstecken. Erscheine doch bey unsern Freuden, O Pan! erschein' in unsern Liedern Stets munter und wohlaufgeräumt. Nun 69 Athen. l. c.
Und da, wo es finſter iſt, Wer ſeinen treuen Freund Auch treu und redlich meynt, Jſt, wie mich duͤnket, wehrt, Daß Gott und Welt ihn ehrt. Die andere Claſſe beſteht aus denen Scolien, die zur Mythologie Du, die du bey dem Fluße Triton Der Welt zuerſt erſchienen biſt, O Pallas, Koͤniginn Athens! O ſchuͤtz’ Athen und ſeine Buͤrger Vor Ungluͤck, Aufruhr, fruͤhem Sterben. Und ſchuͤtze du ſie auch, o Vater dieſer Goͤttinn! Jetzt, da wir bekraͤnzet ſind, Will ich dir, o Mutter Plutons! Dir, o Ceres! will ich ſingen. Sey gegruͤſſet, groſſe Ceres! Und du, Tochter Jupiters, Proſerpine, ſey gegruͤſſet! Schuͤtzet beyde dieſe Stadt! Jn Delus bracht’ einſt die Latone Zwey Kinder auf die Welt; Den Phoͤbus mit den guͤldnen Haaren, Diane, ſo das Jagen liebt, Die keinen Pfeil vergebens ſchieſſet, Und uͤber alle Weiber herrſcht. O Schutzgott der Arcadier, O Pan! du ſo beruͤhmter Taͤnzer, Der du den muntern Nymphen nachlaͤufſt, Die lachend ſich vor dir verſtecken. Erſcheine doch bey unſern Freuden, O Pan! erſchein’ in unſern Liedern Stets munter und wohlaufgeraͤumt. Nun 69 Athen. l. c.
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Und da, wo es finſter iſt,
Pflegt Betruͤgerey und Liſt
Oft verſteckt zu ſeyn.
Wer ſeinen treuen Freund
Auch treu und redlich meynt,
Jſt, wie mich duͤnket, wehrt,
Daß Gott und Welt ihn ehrt.
Die andere Claſſe beſteht aus denen Scolien, die zur Mythologie
oder zur Geſchichte gehoͤren. Wir wollen gleich aus eben dieſem Athe-
naͤus 69 fuͤnf davon herſetzen, deren Verfaſſer er nicht nennet.
Du, die du bey dem Fluße Triton
Der Welt zuerſt erſchienen biſt,
O Pallas, Koͤniginn Athens!
O ſchuͤtz’ Athen und ſeine Buͤrger
Vor Ungluͤck, Aufruhr, fruͤhem Sterben.
Und ſchuͤtze du ſie auch, o Vater dieſer Goͤttinn!
Jetzt, da wir bekraͤnzet ſind,
Will ich dir, o Mutter Plutons!
Dir, o Ceres! will ich ſingen.
Sey gegruͤſſet, groſſe Ceres!
Und du, Tochter Jupiters,
Proſerpine, ſey gegruͤſſet!
Schuͤtzet beyde dieſe Stadt!
Jn Delus bracht’ einſt die Latone
Zwey Kinder auf die Welt;
Den Phoͤbus mit den guͤldnen Haaren,
Diane, ſo das Jagen liebt,
Die keinen Pfeil vergebens ſchieſſet,
Und uͤber alle Weiber herrſcht.
O Schutzgott der Arcadier,
O Pan! du ſo beruͤhmter Taͤnzer,
Der du den muntern Nymphen nachlaͤufſt,
Die lachend ſich vor dir verſtecken.
Erſcheine doch bey unſern Freuden,
O Pan! erſchein’ in unſern Liedern
Stets munter und wohlaufgeraͤumt.
Nun
69 Athen. l. c.
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