lacei) ähnlich. Entstanden aus Unpaarnasen durch Theilung der un- paaren Nase in zwei paarige Seitenhälften, durch Bildung eines sympathi- schen Nervennetzes, einer Schwimmblase und zweier Beinpaare (Brustflossen oder Vorderbeine, und Bauchflossen oder Hinterbeine). Die innere Organi- sation dieser Stufe wird im Ganzen derjenigen der niedersten uns bekannten Haifische entsprochen haben; doch war die Schwimmblase, die bei diesen nur als Rudiment noch existirt, stärker entwickelt. Lebten bereits in der Si- lurzeit.
Zwölfte Stufe:Lurchfische (Dipneusta),
von entfernter Aehn- lichkeit mit den heute noch lebenden Molchfischen (Protopterus und Lepidosiren, S. 448). Entstanden aus den Urfischen (wahrscheinlich im Beginn der paläolithischen oder Primärzeit) durch Anpassung an das Land- leben und Umbildung der Schwimmblase zu einer luftathmenden Lunge, sowie der Nasengruben (welche nunmehr in die Mundhöhle mündeten) zu Luftwegen. Mit dieser Stufe begann die Reihe der durch Lungen luftathmenden Vorfahren des Menschen. Jhre Organisation wird in mancher Hinsicht derjenigen des heutigen Protopterus entsprochen haben, jedoch auch mannichfach verschieden gewesen sein. Lebten entweder in antedevonischer oder in devonischer oder in antecarbonischer Zeit.
Dreizehnte Stufe:Kiemenlurche (Sozobranchia),
Amphi- bien mit bleibenden Kiemen, ähnlich dem heute noch lebenden Proteus und Axolotl (S. 449). Entstanden aus den Dipneusten durch Umbildung der rudernden Fischflossen zu fünfzehigen Beinen, und durch höhere Differenzirung verschiedener Organe, namentlich der Wirbelsäule. Lebten wahrscheinlich um die Mitte der paläolithischen oder Primärzeit, vielleicht schon vor der Steinkohlenzeit.
Vierzehnte Stufe:Schwanzlurche (Sozura),
Amphibien, welche durch Metamorphose in späterem Alter die in der Jugend noch vor- handenen Kiemen verloren, aber den Schwanz behielten. Aehnlich den heu- tigen Salamandern und Molchen (Tritonen, vergl. S. 450). Entstanden aus den Kiemenlurchen dadurch, daß sie sich daran gewöhnten, nur noch in der Jugend durch Kiemen, im späteren Alter aber bloß durch Lungen zu ath- men. Lebten wahrscheinlich in der zweiten Hälfte der Primärzeit, wäh- rend der antepermischen und permischen Periode, vielleicht schon während der Steinkohlenzeit.
Fünfzehnte Stufe:Uramnioten (Protamnia);
gemeinsame Stammform der drei höheren Wirbelthierklassen, aus welcher als zwei diver- gente Zweige die Proreptilien einerseits, die Promammalien andrerseits sich entwickelten (S. 451). Entstanden (vielleicht in der Antetriaszeit) aus
Thieriſche Ahnenreihe des Menſchen.
lacei) aͤhnlich. Entſtanden aus Unpaarnaſen durch Theilung der un- paaren Naſe in zwei paarige Seitenhaͤlften, durch Bildung eines ſympathi- ſchen Nervennetzes, einer Schwimmblaſe und zweier Beinpaare (Bruſtfloſſen oder Vorderbeine, und Bauchfloſſen oder Hinterbeine). Die innere Organi- ſation dieſer Stufe wird im Ganzen derjenigen der niederſten uns bekannten Haifiſche entſprochen haben; doch war die Schwimmblaſe, die bei dieſen nur als Rudiment noch exiſtirt, ſtaͤrker entwickelt. Lebten bereits in der Si- lurzeit.
Zwoͤlfte Stufe:Lurchfiſche (Dipneusta),
von entfernter Aehn- lichkeit mit den heute noch lebenden Molchfiſchen (Protopterus und Lepidosiren, S. 448). Entſtanden aus den Urfiſchen (wahrſcheinlich im Beginn der palaͤolithiſchen oder Primaͤrzeit) durch Anpaſſung an das Land- leben und Umbildung der Schwimmblaſe zu einer luftathmenden Lunge, ſowie der Naſengruben (welche nunmehr in die Mundhoͤhle muͤndeten) zu Luftwegen. Mit dieſer Stufe begann die Reihe der durch Lungen luftathmenden Vorfahren des Menſchen. Jhre Organiſation wird in mancher Hinſicht derjenigen des heutigen Protopterus entſprochen haben, jedoch auch mannichfach verſchieden geweſen ſein. Lebten entweder in antedevoniſcher oder in devoniſcher oder in antecarboniſcher Zeit.
Dreizehnte Stufe:Kiemenlurche (Sozobranchia),
Amphi- bien mit bleibenden Kiemen, aͤhnlich dem heute noch lebenden Proteus und Axolotl (S. 449). Entſtanden aus den Dipneuſten durch Umbildung der rudernden Fiſchfloſſen zu fuͤnfzehigen Beinen, und durch hoͤhere Differenzirung verſchiedener Organe, namentlich der Wirbelſaͤule. Lebten wahrſcheinlich um die Mitte der palaͤolithiſchen oder Primaͤrzeit, vielleicht ſchon vor der Steinkohlenzeit.
Vierzehnte Stufe:Schwanzlurche (Sozura),
Amphibien, welche durch Metamorphoſe in ſpaͤterem Alter die in der Jugend noch vor- handenen Kiemen verloren, aber den Schwanz behielten. Aehnlich den heu- tigen Salamandern und Molchen (Tritonen, vergl. S. 450). Entſtanden aus den Kiemenlurchen dadurch, daß ſie ſich daran gewoͤhnten, nur noch in der Jugend durch Kiemen, im ſpaͤteren Alter aber bloß durch Lungen zu ath- men. Lebten wahrſcheinlich in der zweiten Haͤlfte der Primaͤrzeit, waͤh- rend der antepermiſchen und permiſchen Periode, vielleicht ſchon waͤhrend der Steinkohlenzeit.
Fuͤnfzehnte Stufe:Uramnioten (Protamnia);
gemeinſame Stammform der drei hoͤheren Wirbelthierklaſſen, aus welcher als zwei diver- gente Zweige die Proreptilien einerſeits, die Promammalien andrerſeits ſich entwickelten (S. 451). Entſtanden (vielleicht in der Antetriaszeit) aus
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Thieriſche Ahnenreihe des Menſchen.
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ſchen Nervennetzes, einer Schwimmblaſe und zweier Beinpaare (Bruſtfloſſen
oder Vorderbeine, und Bauchfloſſen oder Hinterbeine). Die innere Organi-
ſation dieſer Stufe wird im Ganzen derjenigen der niederſten uns bekannten
Haifiſche entſprochen haben; doch war die Schwimmblaſe, die bei dieſen nur
als Rudiment noch exiſtirt, ſtaͤrker entwickelt. Lebten bereits in der Si-
lurzeit.
Zwoͤlfte Stufe: Lurchfiſche (Dipneusta), von entfernter Aehn-
lichkeit mit den heute noch lebenden Molchfiſchen (Protopterus und
Lepidosiren, S. 448). Entſtanden aus den Urfiſchen (wahrſcheinlich
im Beginn der palaͤolithiſchen oder Primaͤrzeit) durch Anpaſſung an das Land-
leben und Umbildung der Schwimmblaſe zu einer luftathmenden Lunge, ſowie
der Naſengruben (welche nunmehr in die Mundhoͤhle muͤndeten) zu Luftwegen.
Mit dieſer Stufe begann die Reihe der durch Lungen luftathmenden Vorfahren
des Menſchen. Jhre Organiſation wird in mancher Hinſicht derjenigen des
heutigen Protopterus entſprochen haben, jedoch auch mannichfach verſchieden
geweſen ſein. Lebten entweder in antedevoniſcher oder in devoniſcher oder
in antecarboniſcher Zeit.
Dreizehnte Stufe: Kiemenlurche (Sozobranchia), Amphi-
bien mit bleibenden Kiemen, aͤhnlich dem heute noch lebenden Proteus und
Axolotl (S. 449). Entſtanden aus den Dipneuſten durch Umbildung der
rudernden Fiſchfloſſen zu fuͤnfzehigen Beinen, und durch hoͤhere Differenzirung
verſchiedener Organe, namentlich der Wirbelſaͤule. Lebten wahrſcheinlich
um die Mitte der palaͤolithiſchen oder Primaͤrzeit, vielleicht ſchon vor der
Steinkohlenzeit.
Vierzehnte Stufe: Schwanzlurche (Sozura), Amphibien,
welche durch Metamorphoſe in ſpaͤterem Alter die in der Jugend noch vor-
handenen Kiemen verloren, aber den Schwanz behielten. Aehnlich den heu-
tigen Salamandern und Molchen (Tritonen, vergl. S. 450). Entſtanden
aus den Kiemenlurchen dadurch, daß ſie ſich daran gewoͤhnten, nur noch in
der Jugend durch Kiemen, im ſpaͤteren Alter aber bloß durch Lungen zu ath-
men. Lebten wahrſcheinlich in der zweiten Haͤlfte der Primaͤrzeit, waͤh-
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Steinkohlenzeit.
Fuͤnfzehnte Stufe: Uramnioten (Protamnia); gemeinſame
Stammform der drei hoͤheren Wirbelthierklaſſen, aus welcher als zwei diver-
gente Zweige die Proreptilien einerſeits, die Promammalien andrerſeits ſich
entwickelten (S. 451). Entſtanden (vielleicht in der Antetriaszeit) aus
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Haeckel, Ernst: Natürliche Schöpfungsgeschichte. Berlin, 1868, S. 505. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haeckel_schoepfungsgeschichte_1868/530>, abgerufen am 16.02.2025.
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