Haeckel, Ernst: Natürliche Schöpfungsgeschichte. Berlin, 1868.Flederthiere (Chiropteren). Affen (Simien). Den Jnsectenfressern sehr nahe steht die merkwürdige Ordnung Als letzte Säugethierordnung hätten wir nun endlich noch die Flederthiere (Chiropteren). Affen (Simien). Den Jnſectenfreſſern ſehr nahe ſteht die merkwuͤrdige Ordnung Als letzte Saͤugethierordnung haͤtten wir nun endlich noch die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0510" n="485"/> <fw place="top" type="header">Flederthiere (Chiropteren). Affen (Simien).</fw><lb/> <p>Den Jnſectenfreſſern ſehr nahe ſteht die merkwuͤrdige Ordnung<lb/> der <hi rendition="#g">fliegenden Saͤugethiere</hi> oder <hi rendition="#g">Flederthiere</hi> <hi rendition="#aq">(Chiroptera).</hi><lb/> Sie hat ſich durch Anpaſſung an fliegende Lebensweiſe in aͤhnlicher<lb/> Weiſe auffallend umgebildet, wie die Seeraubthiere und die Wal-<lb/> thiere durch Anpaſſung an ſchwimmende Lebensweiſe. Wahrſchein-<lb/> lich hat auch dieſe Ordnung ihre Wurzel in den Halbaffen, mit<lb/> denen ſie noch heute durch die Pelzflatterer <hi rendition="#aq">(Galeopithecus)</hi> eng ver-<lb/> bunden iſt. Von den beiden Unterordnungen der Flederthiere haben<lb/> ſich wahrſcheinlich die inſectenfreſſenden oder <hi rendition="#g">Fledermaͤuſe</hi> <hi rendition="#aq">(Nyc-<lb/> terides)</hi> erſt ſpaͤter aus den fruͤchtefreſſenden oder <hi rendition="#g">Flederhunden</hi><lb/><hi rendition="#aq">(Pterocynes)</hi> entwickelt; denn die letzteren ſtehen in mancher Bezie-<lb/> hung den Halbaffen noch naͤher als die erſteren.</p><lb/> <p>Als letzte Saͤugethierordnung haͤtten wir nun endlich noch die<lb/> echten <hi rendition="#g">Affen</hi> <hi rendition="#aq">(Simiae)</hi> zu beſprechen. Da aber im zoologiſchen Sy-<lb/> ſteme zu dieſer Ordnung auch das Menſchengeſchlecht gehoͤrt, und da<lb/> daſſelbe ſich aus einem Zweige dieſer Ordnung ohne allen Zweifel<lb/> hiſtoriſch entwickelt hat, ſo wollen wir die genauere Unterſuchung ih-<lb/> res Stammbaumes und ihrer Geſchichte einem beſonderen Vortrage<lb/> vorbehalten.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [485/0510]
Flederthiere (Chiropteren). Affen (Simien).
Den Jnſectenfreſſern ſehr nahe ſteht die merkwuͤrdige Ordnung
der fliegenden Saͤugethiere oder Flederthiere (Chiroptera).
Sie hat ſich durch Anpaſſung an fliegende Lebensweiſe in aͤhnlicher
Weiſe auffallend umgebildet, wie die Seeraubthiere und die Wal-
thiere durch Anpaſſung an ſchwimmende Lebensweiſe. Wahrſchein-
lich hat auch dieſe Ordnung ihre Wurzel in den Halbaffen, mit
denen ſie noch heute durch die Pelzflatterer (Galeopithecus) eng ver-
bunden iſt. Von den beiden Unterordnungen der Flederthiere haben
ſich wahrſcheinlich die inſectenfreſſenden oder Fledermaͤuſe (Nyc-
terides) erſt ſpaͤter aus den fruͤchtefreſſenden oder Flederhunden
(Pterocynes) entwickelt; denn die letzteren ſtehen in mancher Bezie-
hung den Halbaffen noch naͤher als die erſteren.
Als letzte Saͤugethierordnung haͤtten wir nun endlich noch die
echten Affen (Simiae) zu beſprechen. Da aber im zoologiſchen Sy-
ſteme zu dieſer Ordnung auch das Menſchengeſchlecht gehoͤrt, und da
daſſelbe ſich aus einem Zweige dieſer Ordnung ohne allen Zweifel
hiſtoriſch entwickelt hat, ſo wollen wir die genauere Unterſuchung ih-
res Stammbaumes und ihrer Geſchichte einem beſonderen Vortrage
vorbehalten.
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