Jn der Hauptklasse der Urwürmer(Archelminthes) vereini- gen wir diejenigen Thiere, welche jetzt gewöhnlich Jnfusions- thiere(Infusoria) im engeren Sinne genannt werden, mit den- jenigen niedersten Wurzelformen des Stammes, aus denen sich die letzteren erst entwickelt haben können. Diese hypothetischen Wurzel- formen würden wir den eigentlichen Jnfusorien (Ciliaten und Acineten) unter dem Namen der Urinfusorien oder Urahnthiere(Ar- chezoa) gegenüberstellen können. Als solche Archezoen, die also mög- licherweise die ältesten gemeinsamen Ursprungsformen des ganzen Thier- reichs sind, wären zu betrachten: 1) die durch Urzeugung entstandenen Moneren, welche in der ältesten antelaurentischen Zeit den Grund zum Thierreich, und zunächst zum Würmerstamm legten; 2) diejenigen Amöben, d. h. diejenigen ganz einfachen, nackten, beweglichen Ur- zellen, die sich aus jenen Moneren durch Differenzirung des centralen Kerns und des peripherischen Plasma entwickelten; 3) die einfachsten vielzelligen Würmer, welche dadurch entstanden, daß mehrere von jenen Amöben sich zur Bildung einer Colonie vereinigten, und nun durch Arbeitstheilung weiter entwickelten. An diese letzteren würden sich die echten Jnfusorien unmittelbar anschließen. Möglicherweise leben noch heutzutage einige niederste Organismen, welche wahre Archezoen sind, nämlich gewisse Amoeben und die schmarotzenden Gre- garinen. Vorsichtiger ist es aber jedenfalls, diese vorläufig als Pro- tisten anzusehen, da uns ihre Abstammung unbekannt ist.
Als Jnfusionsthiere(Infusoria) im engeren Sinne werden heutzutage gewöhnlich nur die beiden Abtheilungen der Wimper- infusorien(Ciliata) und der Starrinfusorien(Acinetae) bezeichnet. Die meisten hierher gehörigen Thiere sind so klein, daß man sie mit bloßem Auge nicht sehen, und erst mit Hülfe starker Ver- größerungen ihre eigentliche Organisation erkennen kann. Gleich den meisten Protisten ersetzen sie aber durch Masse der Jndividuen, was ihnen an Körpergröße abgeht, und bevölkern das Meer und die süßen Gewässer in erstaunlichen Mengen. Vorzüglich gilt das von den Wim- perinfusorien, welche die Hauptmasse der heutigen Jnfusionsthiere
Urwuͤrmer oder Jnfuſionsthiere.
Jn der Hauptklaſſe der Urwuͤrmer(Archelminthes) vereini- gen wir diejenigen Thiere, welche jetzt gewoͤhnlich Jnfuſions- thiere(Infusoria) im engeren Sinne genannt werden, mit den- jenigen niederſten Wurzelformen des Stammes, aus denen ſich die letzteren erſt entwickelt haben koͤnnen. Dieſe hypothetiſchen Wurzel- formen wuͤrden wir den eigentlichen Jnfuſorien (Ciliaten und Acineten) unter dem Namen der Urinfuſorien oder Urahnthiere(Ar- chezoa) gegenuͤberſtellen koͤnnen. Als ſolche Archezoen, die alſo moͤg- licherweiſe die aͤlteſten gemeinſamen Urſprungsformen des ganzen Thier- reichs ſind, waͤren zu betrachten: 1) die durch Urzeugung entſtandenen Moneren, welche in der aͤlteſten antelaurentiſchen Zeit den Grund zum Thierreich, und zunaͤchſt zum Wuͤrmerſtamm legten; 2) diejenigen Amoͤben, d. h. diejenigen ganz einfachen, nackten, beweglichen Ur- zellen, die ſich aus jenen Moneren durch Differenzirung des centralen Kerns und des peripheriſchen Plasma entwickelten; 3) die einfachſten vielzelligen Wuͤrmer, welche dadurch entſtanden, daß mehrere von jenen Amoͤben ſich zur Bildung einer Colonie vereinigten, und nun durch Arbeitstheilung weiter entwickelten. An dieſe letzteren wuͤrden ſich die echten Jnfuſorien unmittelbar anſchließen. Moͤglicherweiſe leben noch heutzutage einige niederſte Organismen, welche wahre Archezoen ſind, naͤmlich gewiſſe Amoeben und die ſchmarotzenden Gre- garinen. Vorſichtiger iſt es aber jedenfalls, dieſe vorlaͤufig als Pro- tiſten anzuſehen, da uns ihre Abſtammung unbekannt iſt.
Als Jnfuſionsthiere(Infusoria) im engeren Sinne werden heutzutage gewoͤhnlich nur die beiden Abtheilungen der Wimper- infuſorien(Ciliata) und der Starrinfuſorien(Acinetae) bezeichnet. Die meiſten hierher gehoͤrigen Thiere ſind ſo klein, daß man ſie mit bloßem Auge nicht ſehen, und erſt mit Huͤlfe ſtarker Ver- groͤßerungen ihre eigentliche Organiſation erkennen kann. Gleich den meiſten Protiſten erſetzen ſie aber durch Maſſe der Jndividuen, was ihnen an Koͤrpergroͤße abgeht, und bevoͤlkern das Meer und die ſuͤßen Gewaͤſſer in erſtaunlichen Mengen. Vorzuͤglich gilt das von den Wim- perinfuſorien, welche die Hauptmaſſe der heutigen Jnfuſionsthiere
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Urwuͤrmer oder Jnfuſionsthiere.
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thiere (Infusoria) im engeren Sinne genannt werden, mit den-
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letzteren erſt entwickelt haben koͤnnen. Dieſe hypothetiſchen Wurzel-
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unter dem Namen der Urinfuſorien oder Urahnthiere (Ar-
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licherweiſe die aͤlteſten gemeinſamen Urſprungsformen des ganzen Thier-
reichs ſind, waͤren zu betrachten: 1) die durch Urzeugung entſtandenen
Moneren, welche in der aͤlteſten antelaurentiſchen Zeit den Grund zum
Thierreich, und zunaͤchſt zum Wuͤrmerſtamm legten; 2) diejenigen
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zellen, die ſich aus jenen Moneren durch Differenzirung des centralen
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jenen Amoͤben ſich zur Bildung einer Colonie vereinigten, und nun
durch Arbeitstheilung weiter entwickelten. An dieſe letzteren wuͤrden
ſich die echten Jnfuſorien unmittelbar anſchließen. Moͤglicherweiſe
leben noch heutzutage einige niederſte Organismen, welche wahre
Archezoen ſind, naͤmlich gewiſſe Amoeben und die ſchmarotzenden Gre-
garinen. Vorſichtiger iſt es aber jedenfalls, dieſe vorlaͤufig als Pro-
tiſten anzuſehen, da uns ihre Abſtammung unbekannt iſt.
Als Jnfuſionsthiere (Infusoria) im engeren Sinne werden
heutzutage gewoͤhnlich nur die beiden Abtheilungen der Wimper-
infuſorien (Ciliata) und der Starrinfuſorien (Acinetae)
bezeichnet. Die meiſten hierher gehoͤrigen Thiere ſind ſo klein, daß
man ſie mit bloßem Auge nicht ſehen, und erſt mit Huͤlfe ſtarker Ver-
groͤßerungen ihre eigentliche Organiſation erkennen kann. Gleich den
meiſten Protiſten erſetzen ſie aber durch Maſſe der Jndividuen, was
ihnen an Koͤrpergroͤße abgeht, und bevoͤlkern das Meer und die ſuͤßen
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perinfuſorien, welche die Hauptmaſſe der heutigen Jnfuſionsthiere
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Haeckel, Ernst: Natürliche Schöpfungsgeschichte. Berlin, 1868, S. 405. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haeckel_schoepfungsgeschichte_1868/430>, abgerufen am 25.11.2024.
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