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Haeckel, Ernst: Natürliche Schöpfungsgeschichte. Berlin, 1868.

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Wiederholte Theilung oder Furchung des Säugethiereies.
halb der ursprünglichen Zellenmembran zwei nackte Zellen geworden
(Fig. 8 A).
[Abbildung]

Fig. 8. Erster Beginn der Entwickelung des Säugethiereies, sogenannte "Ei-
furchung" (Fortpflanzung der Eizelle durch wiederholte Selbsttheilung). Fig. 8 A.
Das Ei zerfällt durch Bildung der ersten Furche in zwei Zellen. Fig 8 B.
Diese zerfallen durch Halbirung in 4 Zellen. Fig. 8 C. Diese letzteren sind in
8 Zellen zerfallen. Fig. 8 D. Durch fortgesetzte Theilung ist ein kugeliger Hau-
fen von zahlreichen Zellen entstanden.

Derselbe Vorgang der Zellentheilung wiederholt sich nun mehr-
mals hinter einander. Jn der gleichen Weise entstehen aus zwei Zellen
(Fig. 8 A) vier (Fig. 8 B); aus vier werden acht (Fig. 8 C), aus
acht sechzehn, aus diesen zweiunddreißig u. s. w. Jedesmal geht die
Theilung des Kernkörperchens derjenigen des Kernes, und diese wie-
derum derjenigen des Zellstoffs oder Protoplasma vorher. Weil die
Theilung des letzteren immer mit der Bildung einer oberflächlichen
ringförmigen Furche beginnt, nennt man den ganzen Vorgang ge-
wöhnlich die Furchung des Eies, und die Producte desselben,
die kleinen, durch fortgesetzte Zweitheilung entstehenden Zellen die
Furchungskugeln. Jndessen ist der ganze Vorgang weiter Nichts
als eine einfache und wiederholte Zellentheilung, und die Pro-
ducte desselben sind echte, nackte Zellen. Schließlich entsteht aus der
fortgesetzten Theilung oder "Furchung" des Säugethiereies eine maul-
beerförmige oder brombeerförmige Kugel, welche aus sehr zahlreichen
kleinen Kugeln, nackten kernhaltigen Zellen zusammengesetzt ist (Fig.
8 D). Diese Zellen sind die Bausteine, aus denen sich der Leib des
jungen Säugethiers aufbaut. Jeder von uns war einmal eine solche
einfache, brombeerförmige, aus lauter kleinen gleichen Zellen zusam-
mengesetzte Kugel.

Wiederholte Theilung oder Furchung des Saͤugethiereies.
halb der urſpruͤnglichen Zellenmembran zwei nackte Zellen geworden
(Fig. 8 A).
[Abbildung]

Fig. 8. Erſter Beginn der Entwickelung des Saͤugethiereies, ſogenannte „Ei-
furchung“ (Fortpflanzung der Eizelle durch wiederholte Selbſttheilung). Fig. 8 A.
Das Ei zerfaͤllt durch Bildung der erſten Furche in zwei Zellen. Fig 8 B.
Dieſe zerfallen durch Halbirung in 4 Zellen. Fig. 8 C. Dieſe letzteren ſind in
8 Zellen zerfallen. Fig. 8 D. Durch fortgeſetzte Theilung iſt ein kugeliger Hau-
fen von zahlreichen Zellen entſtanden.

Derſelbe Vorgang der Zellentheilung wiederholt ſich nun mehr-
mals hinter einander. Jn der gleichen Weiſe entſtehen aus zwei Zellen
(Fig. 8 A) vier (Fig. 8 B); aus vier werden acht (Fig. 8 C), aus
acht ſechzehn, aus dieſen zweiunddreißig u. ſ. w. Jedesmal geht die
Theilung des Kernkoͤrperchens derjenigen des Kernes, und dieſe wie-
derum derjenigen des Zellſtoffs oder Protoplasma vorher. Weil die
Theilung des letzteren immer mit der Bildung einer oberflaͤchlichen
ringfoͤrmigen Furche beginnt, nennt man den ganzen Vorgang ge-
woͤhnlich die Furchung des Eies, und die Producte deſſelben,
die kleinen, durch fortgeſetzte Zweitheilung entſtehenden Zellen die
Furchungskugeln. Jndeſſen iſt der ganze Vorgang weiter Nichts
als eine einfache und wiederholte Zellentheilung, und die Pro-
ducte deſſelben ſind echte, nackte Zellen. Schließlich entſteht aus der
fortgeſetzten Theilung oder „Furchung“ des Saͤugethiereies eine maul-
beerfoͤrmige oder brombeerfoͤrmige Kugel, welche aus ſehr zahlreichen
kleinen Kugeln, nackten kernhaltigen Zellen zuſammengeſetzt iſt (Fig.
8 D). Dieſe Zellen ſind die Bauſteine, aus denen ſich der Leib des
jungen Saͤugethiers aufbaut. Jeder von uns war einmal eine ſolche
einfache, brombeerfoͤrmige, aus lauter kleinen gleichen Zellen zuſam-
mengeſetzte Kugel.

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[244/0269] Wiederholte Theilung oder Furchung des Saͤugethiereies. halb der urſpruͤnglichen Zellenmembran zwei nackte Zellen geworden (Fig. 8 A). [Abbildung Fig. 8. Erſter Beginn der Entwickelung des Saͤugethiereies, ſogenannte „Ei- furchung“ (Fortpflanzung der Eizelle durch wiederholte Selbſttheilung). Fig. 8 A. Das Ei zerfaͤllt durch Bildung der erſten Furche in zwei Zellen. Fig 8 B. Dieſe zerfallen durch Halbirung in 4 Zellen. Fig. 8 C. Dieſe letzteren ſind in 8 Zellen zerfallen. Fig. 8 D. Durch fortgeſetzte Theilung iſt ein kugeliger Hau- fen von zahlreichen Zellen entſtanden.] Derſelbe Vorgang der Zellentheilung wiederholt ſich nun mehr- mals hinter einander. Jn der gleichen Weiſe entſtehen aus zwei Zellen (Fig. 8 A) vier (Fig. 8 B); aus vier werden acht (Fig. 8 C), aus acht ſechzehn, aus dieſen zweiunddreißig u. ſ. w. Jedesmal geht die Theilung des Kernkoͤrperchens derjenigen des Kernes, und dieſe wie- derum derjenigen des Zellſtoffs oder Protoplasma vorher. Weil die Theilung des letzteren immer mit der Bildung einer oberflaͤchlichen ringfoͤrmigen Furche beginnt, nennt man den ganzen Vorgang ge- woͤhnlich die Furchung des Eies, und die Producte deſſelben, die kleinen, durch fortgeſetzte Zweitheilung entſtehenden Zellen die Furchungskugeln. Jndeſſen iſt der ganze Vorgang weiter Nichts als eine einfache und wiederholte Zellentheilung, und die Pro- ducte deſſelben ſind echte, nackte Zellen. Schließlich entſteht aus der fortgeſetzten Theilung oder „Furchung“ des Saͤugethiereies eine maul- beerfoͤrmige oder brombeerfoͤrmige Kugel, welche aus ſehr zahlreichen kleinen Kugeln, nackten kernhaltigen Zellen zuſammengeſetzt iſt (Fig. 8 D). Dieſe Zellen ſind die Bauſteine, aus denen ſich der Leib des jungen Saͤugethiers aufbaut. Jeder von uns war einmal eine ſolche einfache, brombeerfoͤrmige, aus lauter kleinen gleichen Zellen zuſam- mengeſetzte Kugel.

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Zitationshilfe: Haeckel, Ernst: Natürliche Schöpfungsgeschichte. Berlin, 1868, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haeckel_schoepfungsgeschichte_1868/269>, abgerufen am 24.11.2024.