Haeckel, Ernst: Die Perigenesis der Plastidule oder die Wellenerzeugung der Lebenstheilchen. Berlin, 1876.Wachsthum an dieser oder an jener Anpassungs-Bedingung Schon in der generellen Morphologie hatte ich darauf Solche Cytoden kommen auch im Entwicklungskreise Wachsthum an dieser oder an jener Anpassungs-Bedingung Schon in der generellen Morphologie hatte ich darauf Solche Cytoden kommen auch im Entwicklungskreise <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0034" n="28"/> Wachsthum an dieser oder an jener Anpassungs-Bedingung<lb/> eine Grenze gefunden hat.</p><lb/> <p>Schon in der generellen Morphologie hatte ich darauf<lb/> hingewiesen, dass die Moneren (und ebenso auch die so¬<lb/> genannten „kernlosen Zellen“, die anderweitig vorkommen<lb/> und auf die wir gleich zurückkommen werden) in die<lb/> Grenzen der bisherigen Zellen-Theorie nicht mehr hinein¬<lb/> passen und dass diese nothwendig einer entsprechenden Er¬<lb/> weiterung bedürfe. Denn wenn man den Begriff der<lb/> „Zelle“ auch noch so sehr beschränken und aller accesso¬<lb/> rischen Nebendinge, aller unwesentlichen Accidenzen ent¬<lb/> kleiden will, so bleibt doch zuletzt immer noch die Zu¬<lb/> sammensetzung aus zweierlei Theilen von verschiedener<lb/> morphologischer und physiologischer Bedeutung übrig:<lb/> äussere Zellsubstanz und innerer Zellkern. Die Moneren<lb/> aber kennen diese Differenz, diese erste Sonderung des<lb/> Elementar-Organismus noch nicht. Ihr Körper ist also<lb/> eigentlich weder echtes Protoplasma, noch echter Nucleus;<lb/> vielmehr ist seine homogene Masse eine eiweissartige Sub¬<lb/> stanz, welche Beider Eigenschaften in sich vereinigt, sie<lb/> ist gleichzeitig Zellsubstanz und Zellkern: daher wird sie<lb/> am zweckmässigsten als Lebensstoff oder <hi rendition="#g">Bildungsstoff</hi>,<lb/> als <hi rendition="#g">Plasson</hi> oder Bioplasson bezeichnet. Alle sogenannten<lb/> „kernlosen Zellen“ aber, alle Elementar-Organismen, deren<lb/> activer Körper gleich dem der Moneren blos aus Plasson<lb/> besteht, müssen wir von den echten, kernhaltigen Zellen<lb/> trennen und diesen als <hi rendition="#g">Cytoden</hi> gegenübersetzen.</p><lb/> <p>Solche Cytoden kommen auch im Entwicklungskreise<lb/> anderer Organismen vor. So hat namentlich <hi rendition="#i">Eduard van<lb/> Beneden</hi> zuerst gezeigt, dass die Keime der einzelligen<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [28/0034]
Wachsthum an dieser oder an jener Anpassungs-Bedingung
eine Grenze gefunden hat.
Schon in der generellen Morphologie hatte ich darauf
hingewiesen, dass die Moneren (und ebenso auch die so¬
genannten „kernlosen Zellen“, die anderweitig vorkommen
und auf die wir gleich zurückkommen werden) in die
Grenzen der bisherigen Zellen-Theorie nicht mehr hinein¬
passen und dass diese nothwendig einer entsprechenden Er¬
weiterung bedürfe. Denn wenn man den Begriff der
„Zelle“ auch noch so sehr beschränken und aller accesso¬
rischen Nebendinge, aller unwesentlichen Accidenzen ent¬
kleiden will, so bleibt doch zuletzt immer noch die Zu¬
sammensetzung aus zweierlei Theilen von verschiedener
morphologischer und physiologischer Bedeutung übrig:
äussere Zellsubstanz und innerer Zellkern. Die Moneren
aber kennen diese Differenz, diese erste Sonderung des
Elementar-Organismus noch nicht. Ihr Körper ist also
eigentlich weder echtes Protoplasma, noch echter Nucleus;
vielmehr ist seine homogene Masse eine eiweissartige Sub¬
stanz, welche Beider Eigenschaften in sich vereinigt, sie
ist gleichzeitig Zellsubstanz und Zellkern: daher wird sie
am zweckmässigsten als Lebensstoff oder Bildungsstoff,
als Plasson oder Bioplasson bezeichnet. Alle sogenannten
„kernlosen Zellen“ aber, alle Elementar-Organismen, deren
activer Körper gleich dem der Moneren blos aus Plasson
besteht, müssen wir von den echten, kernhaltigen Zellen
trennen und diesen als Cytoden gegenübersetzen.
Solche Cytoden kommen auch im Entwicklungskreise
anderer Organismen vor. So hat namentlich Eduard van
Beneden zuerst gezeigt, dass die Keime der einzelligen
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