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Haeckel, Ernst: Die Perigenesis der Plastidule oder die Wellenerzeugung der Lebenstheilchen. Berlin, 1876.

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schiedenartigen Bestandtheilen zusammengesetzt; selbst die
einfachsten von ihnen, die einzelligen Formen, bestehen
mindestens aus zwei verschiedenen Theilen, aus dem Pro¬
toplasma und dem davon umschlossenen Zellkern. Einzig
und allein die Moneren entbehren einer solchen Zusammen¬
setzung vollständig; ihr protoplasmatischer Körper, ein
einfachstes lebendiges Schleimkügelchen, hat es noch nicht
einmal zur Bildung eines Nucleus gebracht; sie sind in
Wahrheit "Organismen ohne Organe." Alle Functionen
des Lebens, Ernährung und Fortpflanzung, Empfindung
und Bewegung, werden von diesen Moneren ausgeführt,
ohne dass irgend welche verschiedenen Theile für diese
verschiedenen Thätigkeiten gesondert sind. Jedes Theilchen
kann Alles leisten, was das Ganze leistet. Mithin ist hier,
wie beim Krystall, jedes kleinste Theilchen der homogenen
chemischen Verbindung, jedes Molekül in physiologischer
oder physikalisch-chemischer Beziehung gleich dem ganzen
Körper. Daher stehen auch die Moneren auf der Grenze
zwischen organischer und anorganischer, zwischen so¬
genannter
"lebendiger und todter Natur." Daher können
sie allein uns auch eine Vorstellung davon geben, wie
ursprünglich die erstere aus der letzteren entstanden ist,
sie allein können uns das grosse Problem der Entstehung
des Lebens lösen. Nur Moneren konnten ursprünglich durch
Selbstzeugung oder Autogonie aus anorganischer Materie
entstehen (Gen. Morph. V.Capitel).

Die ausserordentlich hohe morphologische und phy¬
siologische Bedeutung, welche demgemäss den Moneren
zukommt und welche ich schon 1866 in der generellen
Morphologie hervorgehoben hatte, führte ich dann weiter

schiedenartigen Bestandtheilen zusammengesetzt; selbst die
einfachsten von ihnen, die einzelligen Formen, bestehen
mindestens aus zwei verschiedenen Theilen, aus dem Pro¬
toplasma und dem davon umschlossenen Zellkern. Einzig
und allein die Moneren entbehren einer solchen Zusammen¬
setzung vollständig; ihr protoplasmatischer Körper, ein
einfachstes lebendiges Schleimkügelchen, hat es noch nicht
einmal zur Bildung eines Nucleus gebracht; sie sind in
Wahrheit „Organismen ohne Organe.“ Alle Functionen
des Lebens, Ernährung und Fortpflanzung, Empfindung
und Bewegung, werden von diesen Moneren ausgeführt,
ohne dass irgend welche verschiedenen Theile für diese
verschiedenen Thätigkeiten gesondert sind. Jedes Theilchen
kann Alles leisten, was das Ganze leistet. Mithin ist hier,
wie beim Krystall, jedes kleinste Theilchen der homogenen
chemischen Verbindung, jedes Molekül in physiologischer
oder physikalisch-chemischer Beziehung gleich dem ganzen
Körper. Daher stehen auch die Moneren auf der Grenze
zwischen organischer und anorganischer, zwischen so¬
genannter
„lebendiger und todter Natur.“ Daher können
sie allein uns auch eine Vorstellung davon geben, wie
ursprünglich die erstere aus der letzteren entstanden ist,
sie allein können uns das grosse Problem der Entstehung
des Lebens lösen. Nur Moneren konnten ursprünglich durch
Selbstzeugung oder Autogonie aus anorganischer Materie
entstehen (Gen. Morph. V.Capitel).

Die ausserordentlich hohe morphologische und phy¬
siologische Bedeutung, welche demgemäss den Moneren
zukommt und welche ich schon 1866 in der generellen
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[26/0032] schiedenartigen Bestandtheilen zusammengesetzt; selbst die einfachsten von ihnen, die einzelligen Formen, bestehen mindestens aus zwei verschiedenen Theilen, aus dem Pro¬ toplasma und dem davon umschlossenen Zellkern. Einzig und allein die Moneren entbehren einer solchen Zusammen¬ setzung vollständig; ihr protoplasmatischer Körper, ein einfachstes lebendiges Schleimkügelchen, hat es noch nicht einmal zur Bildung eines Nucleus gebracht; sie sind in Wahrheit „Organismen ohne Organe.“ Alle Functionen des Lebens, Ernährung und Fortpflanzung, Empfindung und Bewegung, werden von diesen Moneren ausgeführt, ohne dass irgend welche verschiedenen Theile für diese verschiedenen Thätigkeiten gesondert sind. Jedes Theilchen kann Alles leisten, was das Ganze leistet. Mithin ist hier, wie beim Krystall, jedes kleinste Theilchen der homogenen chemischen Verbindung, jedes Molekül in physiologischer oder physikalisch-chemischer Beziehung gleich dem ganzen Körper. Daher stehen auch die Moneren auf der Grenze zwischen organischer und anorganischer, zwischen so¬ genannter „lebendiger und todter Natur.“ Daher können sie allein uns auch eine Vorstellung davon geben, wie ursprünglich die erstere aus der letzteren entstanden ist, sie allein können uns das grosse Problem der Entstehung des Lebens lösen. Nur Moneren konnten ursprünglich durch Selbstzeugung oder Autogonie aus anorganischer Materie entstehen (Gen. Morph. V.Capitel). Die ausserordentlich hohe morphologische und phy¬ siologische Bedeutung, welche demgemäss den Moneren zukommt und welche ich schon 1866 in der generellen Morphologie hervorgehoben hatte, führte ich dann weiter

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Zitationshilfe: Haeckel, Ernst: Die Perigenesis der Plastidule oder die Wellenerzeugung der Lebenstheilchen. Berlin, 1876, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haeckel_plastidule_1876/32>, abgerufen am 21.11.2024.