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Haeckel, Erich: Generelle Morphologie der Organismen. Bd. 1. Berlin, 1866.

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Erklärung der Tafeln.
runde Velum verdeckt wird. Das reguläre Sechseck, welches die Basis der
Pyramide bildet, und dessen Ecken durch r1--r6 bezeichnet sind, ist sehr deut-
lich durch den sechseckigen Cirkelcanal ausgesprochen, dessen 6 Ecken sich in
die radialen Larvententakeln (d1--d6) ausziehen. In der Mitte zwischen je zweien
der letzteren sitzt ein interradialer (secundärer) Larvententakel, welcher auf den
Rücken der Medusenglocke zurückgekrümmt ist (t1--t6). Die sechs congruenten
Antimeren, welche den Medusenkörper zusammensetzen, sind doppelt-gleich-
schenkelige (eutetrapleure) Pyramiden. Im hexagonalen Grundriss der Basis ist
jedes Antimer durch ein Trapez angedeutet, welches aus 2 mit der Basis ver-
einigten gleichschenkeligen ungleichen Dreiecken besteht (I, ci1r1i2-- VI, ci6r6i1).

Fig. 2. Flabellum-Form, Typus der Hexaphragmen, erläutert durch
den Grundriss einer jungen Madrepora. Stereometrische Grundform: Sechs-
seitige amphithecte Pyramide.
(vergl. p. 485.) Es sind bloss die sechs
primären interradialen Septa (ai) und die sechs mit ihnen alternirenden secun-
dären radialen Septa (sr) angedeutet, durch welche der perigastrische Raum in
12 Kammern zerfällt. Alle sechs Kreuzaxen sind gleichpolig. Die interradiale
Dorsoventralaxe (i1 i4) ist bedeutend länger, als die beiden lateralen, unter sich
gleichen interradialen Kreuzaxen (i2 i5 und i3 i6). Entsprechend ist die radiale
Lateralaxe (r2 r5) bedeutend kürzer, als die beiden anderen, radialen Kreuzaxen
(r1 r4 und r6 r3). Durch jede der beiden Richtaxen, sowohl durch die dorsoventrale
(i1 i4) als durch die laterale (r2 r5) zerfällt der Körper in 2 congruente Hälften,
durch beide zusammen aber in 4 Quadranten, von denen je 2 benachbarte
symmetrisch-gleich, je 2 gegenüberliegende congruent sind. Von den 6 Anti-
meren des Körpers sind die beiden gegenständigen lateralen, das rechte Anti-
mer (ci2 r2 i3) und das linke Antimer (ci5 r5 i6) eudipleure und unter sich con-
gruent; jedes der beiden ist aus 2 symmetrisch-gleichen Parameren zusammen-
gesetzt. Von den 4 übrigen Antimeren sind je 2 entgegengesetzte congruent,
je 2 benachbarte symmetrisch-gleich. Es ist also das rechte dorsale Antimer
(c i3 r3 i4) congruent dem linken ventralen (c i6 r6 i1) und ebenso ist das linke
dorsale Antimer (ci4 r4 i5) congruent dem rechten ventralen (c i1 r1 i2). Dagegen
sind die beiden dorsalen Antimeren unter sich symmetrisch-gleich, nicht con-
gruent, und ebenso die beiden ventralen. Sowohl die beiden dorsalen als die
beiden ventralen Antimeren sind dysdipleure; jedes ist aus zwei negativ ähnlichen
Parameren zusammengesetzt. Das sechsseitige amphithecte Polygon, welches die
Basis der Flabellum-Form bildet, erhalten wir bei unserer Madrepora dadurch,
dass wir die freien Innenränder der secundären (radialen) Septa durch Linien
verbinden (s1--s6).

Fig. 3. Oculina-Form, Typus der Hexamphipleuren, erläutert
durch den Grundriss einer jungen Lophelia (vergl. p. 501). Stereometrische
Grundform
:
Hälfte einer zwölfseitigen amphithecten Pyramide (m n
deutet ihre Halbirungsebene an). Es sind bloss die sechs primären interradialen
Septa (a i) und die sechs mit ihnen alternirenden secundären radialen Septa (s r)
angedeutet, durch welche der perigastrische Raum in 12 Kammern zerfällt. Alle
Kreuzaxen sind ungleichpolig. Die interradiale Dorsoventralaxe ist länger als
die ideale Lateralaxe. Von allen Kreuzaxen ist nur immer je ein correspon-
direndes Paar (rechte und linke) gleich. Durch keine Meridianebene zerfällt der
Körper in 2 congruente Stücke und bloss durch die Sagittalebene (i1 i4) in
2 symmetrisch gleiche Hälften. Die sechs Antimeren sind paarweise unter sich
symmetrisch gleich, die 3 Antimeren jeder Seitenhälfte (rechter und linker) aber
unter sich ungleich, und bloss ähnlich. Alle 6 Antimeren sind dysdipleure, aus

Erklärung der Tafeln.
runde Velum verdeckt wird. Das reguläre Sechseck, welches die Basis der
Pyramide bildet, und dessen Ecken durch r1—r6 bezeichnet sind, ist sehr deut-
lich durch den sechseckigen Cirkelcanal ausgesprochen, dessen 6 Ecken sich in
die radialen Larvententakeln (d1—d6) ausziehen. In der Mitte zwischen je zweien
der letzteren sitzt ein interradialer (secundärer) Larvententakel, welcher auf den
Rücken der Medusenglocke zurückgekrümmt ist (t1—t6). Die sechs congruenten
Antimeren, welche den Medusenkörper zusammensetzen, sind doppelt-gleich-
schenkelige (eutetrapleure) Pyramiden. Im hexagonalen Grundriss der Basis ist
jedes Antimer durch ein Trapez angedeutet, welches aus 2 mit der Basis ver-
einigten gleichschenkeligen ungleichen Dreiecken besteht (I, ci1r1i2VI, ci6r6i1).

Fig. 2. Flabellum-Form, Typus der Hexaphragmen, erläutert durch
den Grundriss einer jungen Madrepora. Stereometrische Grundform: Sechs-
seitige amphithecte Pyramide.
(vergl. p. 485.) Es sind bloss die sechs
primären interradialen Septa (ai) und die sechs mit ihnen alternirenden secun-
dären radialen Septa (sr) angedeutet, durch welche der perigastrische Raum in
12 Kammern zerfällt. Alle sechs Kreuzaxen sind gleichpolig. Die interradiale
Dorsoventralaxe (i1 i4) ist bedeutend länger, als die beiden lateralen, unter sich
gleichen interradialen Kreuzaxen (i2 i5 und i3 i6). Entsprechend ist die radiale
Lateralaxe (r2 r5) bedeutend kürzer, als die beiden anderen, radialen Kreuzaxen
(r1 r4 und r6 r3). Durch jede der beiden Richtaxen, sowohl durch die dorsoventrale
(i1 i4) als durch die laterale (r2 r5) zerfällt der Körper in 2 congruente Hälften,
durch beide zusammen aber in 4 Quadranten, von denen je 2 benachbarte
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meren des Körpers sind die beiden gegenständigen lateralen, das rechte Anti-
mer (ci2 r2 i3) und das linke Antimer (ci5 r5 i6) eudipleure und unter sich con-
gruent; jedes der beiden ist aus 2 symmetrisch-gleichen Parameren zusammen-
gesetzt. Von den 4 übrigen Antimeren sind je 2 entgegengesetzte congruent,
je 2 benachbarte symmetrisch-gleich. Es ist also das rechte dorsale Antimer
(c i3 r3 i4) congruent dem linken ventralen (c i6 r6 i1) und ebenso ist das linke
dorsale Antimer (ci4 r4 i5) congruent dem rechten ventralen (c i1 r1 i2). Dagegen
sind die beiden dorsalen Antimeren unter sich symmetrisch-gleich, nicht con-
gruent, und ebenso die beiden ventralen. Sowohl die beiden dorsalen als die
beiden ventralen Antimeren sind dysdipleure; jedes ist aus zwei negativ ähnlichen
Parameren zusammengesetzt. Das sechsseitige amphithecte Polygon, welches die
Basis der Flabellum-Form bildet, erhalten wir bei unserer Madrepora dadurch,
dass wir die freien Innenränder der secundären (radialen) Septa durch Linien
verbinden (s1—s6).

Fig. 3. Oculina-Form, Typus der Hexamphipleuren, erläutert
durch den Grundriss einer jungen Lophelia (vergl. p. 501). Stereometrische
Grundform
:
Hälfte einer zwölfseitigen amphithecten Pyramide (m n
deutet ihre Halbirungsebene an). Es sind bloss die sechs primären interradialen
Septa (a i) und die sechs mit ihnen alternirenden secundären radialen Septa (s r)
angedeutet, durch welche der perigastrische Raum in 12 Kammern zerfällt. Alle
Kreuzaxen sind ungleichpolig. Die interradiale Dorsoventralaxe ist länger als
die ideale Lateralaxe. Von allen Kreuzaxen ist nur immer je ein correspon-
direndes Paar (rechte und linke) gleich. Durch keine Meridianebene zerfällt der
Körper in 2 congruente Stücke und bloss durch die Sagittalebene (i1 i4) in
2 symmetrisch gleiche Hälften. Die sechs Antimeren sind paarweise unter sich
symmetrisch gleich, die 3 Antimeren jeder Seitenhälfte (rechter und linker) aber
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[560/0599] Erklärung der Tafeln. runde Velum verdeckt wird. Das reguläre Sechseck, welches die Basis der Pyramide bildet, und dessen Ecken durch r1—r6 bezeichnet sind, ist sehr deut- lich durch den sechseckigen Cirkelcanal ausgesprochen, dessen 6 Ecken sich in die radialen Larvententakeln (d1—d6) ausziehen. In der Mitte zwischen je zweien der letzteren sitzt ein interradialer (secundärer) Larvententakel, welcher auf den Rücken der Medusenglocke zurückgekrümmt ist (t1—t6). Die sechs congruenten Antimeren, welche den Medusenkörper zusammensetzen, sind doppelt-gleich- schenkelige (eutetrapleure) Pyramiden. Im hexagonalen Grundriss der Basis ist jedes Antimer durch ein Trapez angedeutet, welches aus 2 mit der Basis ver- einigten gleichschenkeligen ungleichen Dreiecken besteht (I, ci1r1i2— VI, ci6r6i1). Fig. 2. Flabellum-Form, Typus der Hexaphragmen, erläutert durch den Grundriss einer jungen Madrepora. Stereometrische Grundform: Sechs- seitige amphithecte Pyramide. (vergl. p. 485.) Es sind bloss die sechs primären interradialen Septa (ai) und die sechs mit ihnen alternirenden secun- dären radialen Septa (sr) angedeutet, durch welche der perigastrische Raum in 12 Kammern zerfällt. Alle sechs Kreuzaxen sind gleichpolig. Die interradiale Dorsoventralaxe (i1 i4) ist bedeutend länger, als die beiden lateralen, unter sich gleichen interradialen Kreuzaxen (i2 i5 und i3 i6). Entsprechend ist die radiale Lateralaxe (r2 r5) bedeutend kürzer, als die beiden anderen, radialen Kreuzaxen (r1 r4 und r6 r3). Durch jede der beiden Richtaxen, sowohl durch die dorsoventrale (i1 i4) als durch die laterale (r2 r5) zerfällt der Körper in 2 congruente Hälften, durch beide zusammen aber in 4 Quadranten, von denen je 2 benachbarte symmetrisch-gleich, je 2 gegenüberliegende congruent sind. Von den 6 Anti- meren des Körpers sind die beiden gegenständigen lateralen, das rechte Anti- mer (ci2 r2 i3) und das linke Antimer (ci5 r5 i6) eudipleure und unter sich con- gruent; jedes der beiden ist aus 2 symmetrisch-gleichen Parameren zusammen- gesetzt. Von den 4 übrigen Antimeren sind je 2 entgegengesetzte congruent, je 2 benachbarte symmetrisch-gleich. Es ist also das rechte dorsale Antimer (c i3 r3 i4) congruent dem linken ventralen (c i6 r6 i1) und ebenso ist das linke dorsale Antimer (ci4 r4 i5) congruent dem rechten ventralen (c i1 r1 i2). Dagegen sind die beiden dorsalen Antimeren unter sich symmetrisch-gleich, nicht con- gruent, und ebenso die beiden ventralen. Sowohl die beiden dorsalen als die beiden ventralen Antimeren sind dysdipleure; jedes ist aus zwei negativ ähnlichen Parameren zusammengesetzt. Das sechsseitige amphithecte Polygon, welches die Basis der Flabellum-Form bildet, erhalten wir bei unserer Madrepora dadurch, dass wir die freien Innenränder der secundären (radialen) Septa durch Linien verbinden (s1—s6). Fig. 3. Oculina-Form, Typus der Hexamphipleuren, erläutert durch den Grundriss einer jungen Lophelia (vergl. p. 501). Stereometrische Grundform: Hälfte einer zwölfseitigen amphithecten Pyramide (m n deutet ihre Halbirungsebene an). Es sind bloss die sechs primären interradialen Septa (a i) und die sechs mit ihnen alternirenden secundären radialen Septa (s r) angedeutet, durch welche der perigastrische Raum in 12 Kammern zerfällt. Alle Kreuzaxen sind ungleichpolig. Die interradiale Dorsoventralaxe ist länger als die ideale Lateralaxe. Von allen Kreuzaxen ist nur immer je ein correspon- direndes Paar (rechte und linke) gleich. Durch keine Meridianebene zerfällt der Körper in 2 congruente Stücke und bloss durch die Sagittalebene (i1 i4) in 2 symmetrisch gleiche Hälften. Die sechs Antimeren sind paarweise unter sich symmetrisch gleich, die 3 Antimeren jeder Seitenhälfte (rechter und linker) aber unter sich ungleich, und bloss ähnlich. Alle 6 Antimeren sind dysdipleure, aus

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Zitationshilfe: Haeckel, Erich: Generelle Morphologie der Organismen. Bd. 1. Berlin, 1866, S. 560. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haeckel_morphologie01_1866/599>, abgerufen am 23.11.2024.