im Sinne der Geometrie sind. Es ist aber allgemein hergebracht und mit Recht gebräuchlich, dass man nur diejenigen Dipleuren als "Asymmetrische", d. h. als Dysdipleure auffasst, bei denen die Ungleichheit der beiden Antimeren mehr oder minder auffallend in der äusseren Körperbildung hervortritt, wie bei den Pleuronectiden, spiralen Gasteropoden u. s. w. Wir schliessen also auch, der herge- brachten Anschauung folgend, diejenigen Dipleuren von den hetero- pleuren aus, und betrachten sie als homopleure, bei welchen zwar die inneren Organe ("Eingeweide") stark asymmetrisch, dagegen die äusseren Organe und die Gesammtform symmetrisch entwickelt ist (z. B. die meisten Vertebraten. Die strengste Eudipleurie im Inneren und Aeusseren zeigen die Arthropoden.
Bei allen Dipleuren sind nur zwei reale Kreuzaxen (resp. Kreuz- ebenen) vorhanden und diese fallen mit den beiden idealen oder Richtaxen (resp. Richtebenen) zusammen. Die eine reale Kreuzebene ist die radiale, welche mit der Medianebene der beiden Antimeren oder der Lateralebene identisch ist. Die andere reale Kreuzebene ist die interradiale, welche mit der Grenzebene der beiden Antimeren oder der Medianebene des Körpers zusammenfällt. Von den drei ungleichen idealen Körperaxen sind bei den Eudipleuren zwei (die Hauptaxe oder Längsaxe und die Dorsoventralaxe oder Dickenaxe) ungleichpolig, die dritte dagegen (die Lateralaxe oder Breitenaxe) gleichpolig, während bei den Dysdipleuren alle drei Axen ungleich- polig sind (Vergl. Taf. I, Fig. 14).
Als die geometrische Grundform der Eudipleuren haben wir bereits oben die halbe Rhomben-Pyramide oder die einfache gleichschenkelige Pyramide festgestellt, d. h. eine gerade drei- seitige Pyramide, deren Basis ein gleichschenkeliges Dreieck ist. Wir haben dort ein für allemal die Deutung ihrer einzelnen Theile dahin festgestellt, dass die Basis der oralen, die Spitze der aboralen Körperseite entspricht, während von den drei Seitenflächen die unpaare gleichschenkelig-dreieckige als Dorsalseite, die beiden paarigen (welche zwei ungleichseitige unter einander symmetrisch-congruente Dreiecke sind) als rechte und linke Lateralfläche aufzufassen sind; die Mittel- linie der Bauchseite bildet dann diejenige Kante der Pyramide, welche der Dorsalfläche gegenüberliegt.
Die Dysdipleuren, welche sämmtlich ursprünglich als Eudi- pleuren angelegt sind und erst durch Differenzirung der beiden Seitenhälften aus ihnen hervorgehen, lassen keine scharfbestimmte stereometrische Grundform mehr erkennen. Höchstens könnte man als solche, wie oben bereits bemerkt wurde, eine ungleich-dreiseitige Pyramide aufstellen, d. h. eine dreiseitige Pyramide, deren Basis ein ungleichseitiges Dreieck ist.
System der organischen Grundformen.
im Sinne der Geometrie sind. Es ist aber allgemein hergebracht und mit Recht gebräuchlich, dass man nur diejenigen Dipleuren als „Asymmetrische“, d. h. als Dysdipleure auffasst, bei denen die Ungleichheit der beiden Antimeren mehr oder minder auffallend in der äusseren Körperbildung hervortritt, wie bei den Pleuronectiden, spiralen Gasteropoden u. s. w. Wir schliessen also auch, der herge- brachten Anschauung folgend, diejenigen Dipleuren von den hetero- pleuren aus, und betrachten sie als homopleure, bei welchen zwar die inneren Organe („Eingeweide“) stark asymmetrisch, dagegen die äusseren Organe und die Gesammtform symmetrisch entwickelt ist (z. B. die meisten Vertebraten. Die strengste Eudipleurie im Inneren und Aeusseren zeigen die Arthropoden.
Bei allen Dipleuren sind nur zwei reale Kreuzaxen (resp. Kreuz- ebenen) vorhanden und diese fallen mit den beiden idealen oder Richtaxen (resp. Richtebenen) zusammen. Die eine reale Kreuzebene ist die radiale, welche mit der Medianebene der beiden Antimeren oder der Lateralebene identisch ist. Die andere reale Kreuzebene ist die interradiale, welche mit der Grenzebene der beiden Antimeren oder der Medianebene des Körpers zusammenfällt. Von den drei ungleichen idealen Körperaxen sind bei den Eudipleuren zwei (die Hauptaxe oder Längsaxe und die Dorsoventralaxe oder Dickenaxe) ungleichpolig, die dritte dagegen (die Lateralaxe oder Breitenaxe) gleichpolig, während bei den Dysdipleuren alle drei Axen ungleich- polig sind (Vergl. Taf. I, Fig. 14).
Als die geometrische Grundform der Eudipleuren haben wir bereits oben die halbe Rhomben-Pyramide oder die einfache gleichschenkelige Pyramide festgestellt, d. h. eine gerade drei- seitige Pyramide, deren Basis ein gleichschenkeliges Dreieck ist. Wir haben dort ein für allemal die Deutung ihrer einzelnen Theile dahin festgestellt, dass die Basis der oralen, die Spitze der aboralen Körperseite entspricht, während von den drei Seitenflächen die unpaare gleichschenkelig-dreieckige als Dorsalseite, die beiden paarigen (welche zwei ungleichseitige unter einander symmetrisch-congruente Dreiecke sind) als rechte und linke Lateralfläche aufzufassen sind; die Mittel- linie der Bauchseite bildet dann diejenige Kante der Pyramide, welche der Dorsalfläche gegenüberliegt.
Die Dysdipleuren, welche sämmtlich ursprünglich als Eudi- pleuren angelegt sind und erst durch Differenzirung der beiden Seitenhälften aus ihnen hervorgehen, lassen keine scharfbestimmte stereometrische Grundform mehr erkennen. Höchstens könnte man als solche, wie oben bereits bemerkt wurde, eine ungleich-dreiseitige Pyramide aufstellen, d. h. eine dreiseitige Pyramide, deren Basis ein ungleichseitiges Dreieck ist.
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System der organischen Grundformen.
im Sinne der Geometrie sind. Es ist aber allgemein hergebracht und
mit Recht gebräuchlich, dass man nur diejenigen Dipleuren als
„Asymmetrische“, d. h. als Dysdipleure auffasst, bei denen die
Ungleichheit der beiden Antimeren mehr oder minder auffallend in
der äusseren Körperbildung hervortritt, wie bei den Pleuronectiden,
spiralen Gasteropoden u. s. w. Wir schliessen also auch, der herge-
brachten Anschauung folgend, diejenigen Dipleuren von den hetero-
pleuren aus, und betrachten sie als homopleure, bei welchen zwar die
inneren Organe („Eingeweide“) stark asymmetrisch, dagegen die
äusseren Organe und die Gesammtform symmetrisch entwickelt ist
(z. B. die meisten Vertebraten. Die strengste Eudipleurie im Inneren
und Aeusseren zeigen die Arthropoden.
Bei allen Dipleuren sind nur zwei reale Kreuzaxen (resp. Kreuz-
ebenen) vorhanden und diese fallen mit den beiden idealen oder
Richtaxen (resp. Richtebenen) zusammen. Die eine reale Kreuzebene
ist die radiale, welche mit der Medianebene der beiden Antimeren
oder der Lateralebene identisch ist. Die andere reale Kreuzebene
ist die interradiale, welche mit der Grenzebene der beiden Antimeren
oder der Medianebene des Körpers zusammenfällt. Von den drei
ungleichen idealen Körperaxen sind bei den Eudipleuren zwei (die
Hauptaxe oder Längsaxe und die Dorsoventralaxe oder Dickenaxe)
ungleichpolig, die dritte dagegen (die Lateralaxe oder Breitenaxe)
gleichpolig, während bei den Dysdipleuren alle drei Axen ungleich-
polig sind (Vergl. Taf. I, Fig. 14).
Als die geometrische Grundform der Eudipleuren haben wir
bereits oben die halbe Rhomben-Pyramide oder die einfache
gleichschenkelige Pyramide festgestellt, d. h. eine gerade drei-
seitige Pyramide, deren Basis ein gleichschenkeliges Dreieck ist.
Wir haben dort ein für allemal die Deutung ihrer einzelnen Theile
dahin festgestellt, dass die Basis der oralen, die Spitze der aboralen
Körperseite entspricht, während von den drei Seitenflächen die unpaare
gleichschenkelig-dreieckige als Dorsalseite, die beiden paarigen (welche
zwei ungleichseitige unter einander symmetrisch-congruente Dreiecke
sind) als rechte und linke Lateralfläche aufzufassen sind; die Mittel-
linie der Bauchseite bildet dann diejenige Kante der Pyramide, welche
der Dorsalfläche gegenüberliegt.
Die Dysdipleuren, welche sämmtlich ursprünglich als Eudi-
pleuren angelegt sind und erst durch Differenzirung der beiden
Seitenhälften aus ihnen hervorgehen, lassen keine scharfbestimmte
stereometrische Grundform mehr erkennen. Höchstens könnte man als
solche, wie oben bereits bemerkt wurde, eine ungleich-dreiseitige
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ungleichseitiges Dreieck ist.
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Haeckel, Erich: Generelle Morphologie der Organismen. Bd. 1. Berlin, 1866, S. 520. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haeckel_morphologie01_1866/559>, abgerufen am 24.11.2024.
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