die Personen der Wirbelthiere, Arthropoden, Weich-Thiere und viele morphologische Individuen niederer Ordnung. Diese zweizähligen Zygopleuren können im Gegensatz zu den vierzähligen als Dizygo- pleura oder kurz als Dipleura bezeichnet werden.
Genau genommen können wir die gleichschenkelige Pyra- mide oder die halbe Rhomben-Pyramide nur als die Grundform der zweizähligen Zygopleuren, nicht als diejenige der vierzähligen betrachten, da sie nur aus zwei Antimeren zusammengesetzt ist. Wollten wir einen besonderen geometrischen Ausdruck für die Tetra- pleuren suchen, so würden wir ihn entweder in der halben acht- seitigen amphithecten Pyramide oder in einer doppelt gleich- schenkeligen Pyramide finden, d. h. in einer Pyramide, welche aus zwei ungleichen gleichschenkeligen Pyramiden zusammengesetzt ist, deren congruente Rückenflächen zusammenfallen (d. h. also, deren Rückenflächen congruent sind und die mit diesen congruenten Rücken- flächen verwachsen sind). Die Basis dieser doppelt gleichschenkeligen Pyramide ist ein doppelt gleichschenkeliges Trapez, d. h. ein Trapez, welches aus zwei ungleichen gleichschenkeligen Dreiecken zusammengesetzt ist, die über derselben Grundlinie in entgegengesetzten Richtungen errichtet sind (die also mit dieser gleichen Grundlinie sich berühren; vergl. Taf. I, Fig. 11, r2r1r4 und r2r3r4). Von den vier Seitenflächen der doppelt gleichschenkeligen Pyramide sind je zwei gegenüberliegende ungleich, dagegen die beiden in der Rückenkante zusammenstossenden dorsalen unter sich (symmetrisch) congruent und ebenso die beiden in der Bauchkante zusammentretenden ventralen unter sich (symme- trisch) congruent. Die beiden rechten Seiten (dorsale und ventrale) sind unter sich ebenso verschieden, wie die beiden linken. Die Ebenen, welche man durch die Axe der doppelt gleichschenkeligen Pyramide (Hauptaxe) und jede der beiden rechtwinkelig gekreuzten Diagonalen ihrer Grundfläche legen kann, sind die beiden Richt- ebenen, von denen die eine die andere halbirt, ohne von ihr halbirt zu werden. Durch die (nicht halbirte) Sagittalebene (r1r3) wird der Körper in zwei symmetrisch gleiche, durch die (halbirte) Lateralebene (r2r4) in zwei symmetrisch ähnliche oder ungleiche Stücke zerlegt. Von den vier Antimeren, in welche der Tetrazygopleuren-Körper durch die beiden Richtebenen zerfällt, sind die beiden dorsalen unter sich symmetrisch gleich, und ebenso die beiden ventralen. Dagegen sind die beiden linken Antimeren (dorsales und ventrales) unter sich nur positiv ähnlich und ebenso die beiden rechten. Das linke ventrale ist dem rechten dorsalen negativ ähnlich und ebenso das rechte ven- trale dem linken dorsalen (Vergl. Taf. I, Fig. 11 und 12).
Für die Verhältnisse der Kreuzaxen und der durch sie gelegten Kreuzebenen hat dieser Unterschied der Tetrapleuren und Dipleuren
Jochpaarige Grundformen. Zygopleura.
die Personen der Wirbelthiere, Arthropoden, Weich-Thiere und viele morphologische Individuen niederer Ordnung. Diese zweizähligen Zygopleuren können im Gegensatz zu den vierzähligen als Dizygo- pleura oder kurz als Dipleura bezeichnet werden.
Genau genommen können wir die gleichschenkelige Pyra- mide oder die halbe Rhomben-Pyramide nur als die Grundform der zweizähligen Zygopleuren, nicht als diejenige der vierzähligen betrachten, da sie nur aus zwei Antimeren zusammengesetzt ist. Wollten wir einen besonderen geometrischen Ausdruck für die Tetra- pleuren suchen, so würden wir ihn entweder in der halben acht- seitigen amphithecten Pyramide oder in einer doppelt gleich- schenkeligen Pyramide finden, d. h. in einer Pyramide, welche aus zwei ungleichen gleichschenkeligen Pyramiden zusammengesetzt ist, deren congruente Rückenflächen zusammenfallen (d. h. also, deren Rückenflächen congruent sind und die mit diesen congruenten Rücken- flächen verwachsen sind). Die Basis dieser doppelt gleichschenkeligen Pyramide ist ein doppelt gleichschenkeliges Trapez, d. h. ein Trapez, welches aus zwei ungleichen gleichschenkeligen Dreiecken zusammengesetzt ist, die über derselben Grundlinie in entgegengesetzten Richtungen errichtet sind (die also mit dieser gleichen Grundlinie sich berühren; vergl. Taf. I, Fig. 11, r2r1r4 und r2r3r4). Von den vier Seitenflächen der doppelt gleichschenkeligen Pyramide sind je zwei gegenüberliegende ungleich, dagegen die beiden in der Rückenkante zusammenstossenden dorsalen unter sich (symmetrisch) congruent und ebenso die beiden in der Bauchkante zusammentretenden ventralen unter sich (symme- trisch) congruent. Die beiden rechten Seiten (dorsale und ventrale) sind unter sich ebenso verschieden, wie die beiden linken. Die Ebenen, welche man durch die Axe der doppelt gleichschenkeligen Pyramide (Hauptaxe) und jede der beiden rechtwinkelig gekreuzten Diagonalen ihrer Grundfläche legen kann, sind die beiden Richt- ebenen, von denen die eine die andere halbirt, ohne von ihr halbirt zu werden. Durch die (nicht halbirte) Sagittalebene (r1r3) wird der Körper in zwei symmetrisch gleiche, durch die (halbirte) Lateralebene (r2r4) in zwei symmetrisch ähnliche oder ungleiche Stücke zerlegt. Von den vier Antimeren, in welche der Tetrazygopleuren-Körper durch die beiden Richtebenen zerfällt, sind die beiden dorsalen unter sich symmetrisch gleich, und ebenso die beiden ventralen. Dagegen sind die beiden linken Antimeren (dorsales und ventrales) unter sich nur positiv ähnlich und ebenso die beiden rechten. Das linke ventrale ist dem rechten dorsalen negativ ähnlich und ebenso das rechte ven- trale dem linken dorsalen (Vergl. Taf. I, Fig. 11 und 12).
Für die Verhältnisse der Kreuzaxen und der durch sie gelegten Kreuzebenen hat dieser Unterschied der Tetrapleuren und Dipleuren
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Jochpaarige Grundformen. Zygopleura.
die Personen der Wirbelthiere, Arthropoden, Weich-Thiere und viele
morphologische Individuen niederer Ordnung. Diese zweizähligen
Zygopleuren können im Gegensatz zu den vierzähligen als Dizygo-
pleura oder kurz als Dipleura bezeichnet werden.
Genau genommen können wir die gleichschenkelige Pyra-
mide oder die halbe Rhomben-Pyramide nur als die Grundform der
zweizähligen Zygopleuren, nicht als diejenige der vierzähligen
betrachten, da sie nur aus zwei Antimeren zusammengesetzt ist.
Wollten wir einen besonderen geometrischen Ausdruck für die Tetra-
pleuren suchen, so würden wir ihn entweder in der halben acht-
seitigen amphithecten Pyramide oder in einer doppelt gleich-
schenkeligen Pyramide finden, d. h. in einer Pyramide, welche
aus zwei ungleichen gleichschenkeligen Pyramiden zusammengesetzt
ist, deren congruente Rückenflächen zusammenfallen (d. h. also, deren
Rückenflächen congruent sind und die mit diesen congruenten Rücken-
flächen verwachsen sind). Die Basis dieser doppelt gleichschenkeligen
Pyramide ist ein doppelt gleichschenkeliges Trapez, d. h.
ein Trapez, welches aus zwei ungleichen gleichschenkeligen Dreiecken
zusammengesetzt ist, die über derselben Grundlinie in entgegengesetzten
Richtungen errichtet sind (die also mit dieser gleichen Grundlinie sich
berühren; vergl. Taf. I, Fig. 11, r2r1r4 und r2r3r4). Von den vier Seitenflächen
der doppelt gleichschenkeligen Pyramide sind je zwei gegenüberliegende
ungleich, dagegen die beiden in der Rückenkante zusammenstossenden
dorsalen unter sich (symmetrisch) congruent und ebenso die beiden
in der Bauchkante zusammentretenden ventralen unter sich (symme-
trisch) congruent. Die beiden rechten Seiten (dorsale und ventrale)
sind unter sich ebenso verschieden, wie die beiden linken. Die
Ebenen, welche man durch die Axe der doppelt gleichschenkeligen
Pyramide (Hauptaxe) und jede der beiden rechtwinkelig gekreuzten
Diagonalen ihrer Grundfläche legen kann, sind die beiden Richt-
ebenen, von denen die eine die andere halbirt, ohne von ihr halbirt
zu werden. Durch die (nicht halbirte) Sagittalebene (r1r3) wird der
Körper in zwei symmetrisch gleiche, durch die (halbirte) Lateralebene
(r2r4) in zwei symmetrisch ähnliche oder ungleiche Stücke zerlegt. Von
den vier Antimeren, in welche der Tetrazygopleuren-Körper durch
die beiden Richtebenen zerfällt, sind die beiden dorsalen unter sich
symmetrisch gleich, und ebenso die beiden ventralen. Dagegen sind
die beiden linken Antimeren (dorsales und ventrales) unter sich nur
positiv ähnlich und ebenso die beiden rechten. Das linke ventrale
ist dem rechten dorsalen negativ ähnlich und ebenso das rechte ven-
trale dem linken dorsalen (Vergl. Taf. I, Fig. 11 und 12).
Für die Verhältnisse der Kreuzaxen und der durch sie gelegten
Kreuzebenen hat dieser Unterschied der Tetrapleuren und Dipleuren
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Haeckel, Erich: Generelle Morphologie der Organismen. Bd. 1. Berlin, 1866, S. 509. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haeckel_morphologie01_1866/548>, abgerufen am 27.11.2024.
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