sten trifft diese Reduction die weiblichen Genitalien (so z. B. bei Buffonia, Hamamelis, Hypecoum etc); bei Anderen zugleich die männlichen Ge- schlechtstheile (so bei Syringa, Olea, Phyllirea, Ligustrum und anderen Oleaceen). Es ist also im ersten Falle der Breitendurchmesser durch die beiden Fruchtblätter ausgezeichnet, welche der Dickenaxe fehlen, im letz- teren zugleich durch die beiden allein entwickelten Staubfäden.
Zweite Art der orthostauren Autopolen: Zweireifige. Diphragma. (Zweistrahlige gleichpolige Bilateralformen.) Stereometrische Grundform: Rhomben-Pyramide mit zwei Antimeren. Realer Typus: Petalospyris (oder Circaea) Taf. I, Fig. 13.
Die geometrische Grundform der Diphragmen ist, ebenso wie die der Tetraphragmen, die rhombische Pyramide. An und für sich be- trachtet ist zwischen beiden Formen kein Unterschied vorhanden. Sobald man sie aber mit den nächsten Verwandten vergleicht, welche anderen Grundformen angehören, wird man gewahr, dass bei den Diphragmen der Körper bloss aus 2 congruenten Antimeren, bei den Tetraphragmen dagegen aus 4 kreuzweise stehenden Antimeren zu- sammengesetzt ist, von denen je 2 gegenständige congruent, je 2 be- nachbarte bloss ähnlich sind. Während ferner bei den Tetraphragmen 2 Paare von Kreuzebenen (2 radiale und 2 interradiale) ausgebildet sind, kann man bei den Diphragmen nur eine radiale und eine in- terradiale unterscheiden, von denen die erstere mit der lateralen, die letztere mit der sagittalen Richtebene zusammenfällt. Die beiden Antimeren müssen natürlich stets congruent sein, da die Rücken- von der Bauchseite ebenso wenig zu unterscheiden ist, als die Rechte von der Linken.
Die diphragme Orthostauren-Form findet sich als Grundform von morphologischen Individuen höherer Ordnung nur selten vor. Häufiger ist sie als Grundform von Organen, wie denn z. B. im Pflanzenreiche sehr viele "zweiklappige, zweifächerige" Früchte (Schoten oder Siliquae der Cruciferen etc.) hierher zu rechnen sind. Als Promorphe von Sprossen ist sie hier häufiger bei geschlechtslosen (zweizeilig be- blätterten) als bei Geschlechts-Sprossen (z. B. Blüthen von Circaea). Unter den Protisten erscheint sie in höchst ausgezeichneter Weise vor Allen bei den Zygocyrtiden (Petalospyris, Rad. Taf. XII, Fig. 7, Dictyospyris, Cladospyris etc.) einer characteristisch gebildeten Radio- larien-Familie, ferner auch bei einigen anderen Rhizopoden derselben Classe (z. B. Spyridobotrys unter den Polycyrtiden). Ferner findet sie sich bei einigen niederen Würmern (Acanthocephalen) und bei einigen Coelenteraten (Siphonophoren).
System der organischen Grundformen.
sten trifft diese Reduction die weiblichen Genitalien (so z. B. bei Buffonia, Hamamelis, Hypecoum etc); bei Anderen zugleich die männlichen Ge- schlechtstheile (so bei Syringa, Olea, Phyllirea, Ligustrum und anderen Oleaceen). Es ist also im ersten Falle der Breitendurchmesser durch die beiden Fruchtblätter ausgezeichnet, welche der Dickenaxe fehlen, im letz- teren zugleich durch die beiden allein entwickelten Staubfäden.
Zweite Art der orthostauren Autopolen: Zweireifige. Diphragma. (Zweistrahlige gleichpolige Bilateralformen.) Stereometrische Grundform: Rhomben-Pyramide mit zwei Antimeren. Realer Typus: Petalospyris (oder Circaea) Taf. I, Fig. 13.
Die geometrische Grundform der Diphragmen ist, ebenso wie die der Tetraphragmen, die rhombische Pyramide. An und für sich be- trachtet ist zwischen beiden Formen kein Unterschied vorhanden. Sobald man sie aber mit den nächsten Verwandten vergleicht, welche anderen Grundformen angehören, wird man gewahr, dass bei den Diphragmen der Körper bloss aus 2 congruenten Antimeren, bei den Tetraphragmen dagegen aus 4 kreuzweise stehenden Antimeren zu- sammengesetzt ist, von denen je 2 gegenständige congruent, je 2 be- nachbarte bloss ähnlich sind. Während ferner bei den Tetraphragmen 2 Paare von Kreuzebenen (2 radiale und 2 interradiale) ausgebildet sind, kann man bei den Diphragmen nur eine radiale und eine in- terradiale unterscheiden, von denen die erstere mit der lateralen, die letztere mit der sagittalen Richtebene zusammenfällt. Die beiden Antimeren müssen natürlich stets congruent sein, da die Rücken- von der Bauchseite ebenso wenig zu unterscheiden ist, als die Rechte von der Linken.
Die diphragme Orthostauren-Form findet sich als Grundform von morphologischen Individuen höherer Ordnung nur selten vor. Häufiger ist sie als Grundform von Organen, wie denn z. B. im Pflanzenreiche sehr viele „zweiklappige, zweifächerige“ Früchte (Schoten oder Siliquae der Cruciferen etc.) hierher zu rechnen sind. Als Promorphe von Sprossen ist sie hier häufiger bei geschlechtslosen (zweizeilig be- blätterten) als bei Geschlechts-Sprossen (z. B. Blüthen von Circaea). Unter den Protisten erscheint sie in höchst ausgezeichneter Weise vor Allen bei den Zygocyrtiden (Petalospyris, Rad. Taf. XII, Fig. 7, Dictyospyris, Cladospyris etc.) einer characteristisch gebildeten Radio- larien-Familie, ferner auch bei einigen anderen Rhizopoden derselben Classe (z. B. Spyridobotrys unter den Polycyrtiden). Ferner findet sie sich bei einigen niederen Würmern (Acanthocephalen) und bei einigen Coelenteraten (Siphonophoren).
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System der organischen Grundformen.
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Hamamelis, Hypecoum etc); bei Anderen zugleich die männlichen Ge-
schlechtstheile (so bei Syringa, Olea, Phyllirea, Ligustrum und anderen
Oleaceen). Es ist also im ersten Falle der Breitendurchmesser durch die
beiden Fruchtblätter ausgezeichnet, welche der Dickenaxe fehlen, im letz-
teren zugleich durch die beiden allein entwickelten Staubfäden.
Zweite Art der orthostauren Autopolen:
Zweireifige. Diphragma.
(Zweistrahlige gleichpolige Bilateralformen.)
Stereometrische Grundform: Rhomben-Pyramide mit zwei Antimeren.
Realer Typus: Petalospyris (oder Circaea) Taf. I, Fig. 13.
Die geometrische Grundform der Diphragmen ist, ebenso wie die
der Tetraphragmen, die rhombische Pyramide. An und für sich be-
trachtet ist zwischen beiden Formen kein Unterschied vorhanden.
Sobald man sie aber mit den nächsten Verwandten vergleicht, welche
anderen Grundformen angehören, wird man gewahr, dass bei den
Diphragmen der Körper bloss aus 2 congruenten Antimeren, bei den
Tetraphragmen dagegen aus 4 kreuzweise stehenden Antimeren zu-
sammengesetzt ist, von denen je 2 gegenständige congruent, je 2 be-
nachbarte bloss ähnlich sind. Während ferner bei den Tetraphragmen
2 Paare von Kreuzebenen (2 radiale und 2 interradiale) ausgebildet
sind, kann man bei den Diphragmen nur eine radiale und eine in-
terradiale unterscheiden, von denen die erstere mit der lateralen, die
letztere mit der sagittalen Richtebene zusammenfällt. Die beiden
Antimeren müssen natürlich stets congruent sein, da die Rücken- von
der Bauchseite ebenso wenig zu unterscheiden ist, als die Rechte von
der Linken.
Die diphragme Orthostauren-Form findet sich als Grundform von
morphologischen Individuen höherer Ordnung nur selten vor. Häufiger
ist sie als Grundform von Organen, wie denn z. B. im Pflanzenreiche
sehr viele „zweiklappige, zweifächerige“ Früchte (Schoten oder
Siliquae der Cruciferen etc.) hierher zu rechnen sind. Als Promorphe
von Sprossen ist sie hier häufiger bei geschlechtslosen (zweizeilig be-
blätterten) als bei Geschlechts-Sprossen (z. B. Blüthen von Circaea).
Unter den Protisten erscheint sie in höchst ausgezeichneter Weise vor
Allen bei den Zygocyrtiden (Petalospyris, Rad. Taf. XII, Fig. 7,
Dictyospyris, Cladospyris etc.) einer characteristisch gebildeten Radio-
larien-Familie, ferner auch bei einigen anderen Rhizopoden derselben
Classe (z. B. Spyridobotrys unter den Polycyrtiden). Ferner findet
sie sich bei einigen niederen Würmern (Acanthocephalen) und bei
einigen Coelenteraten (Siphonophoren).
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Haeckel, Erich: Generelle Morphologie der Organismen. Bd. 1. Berlin, 1866, S. 492. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haeckel_morphologie01_1866/531>, abgerufen am 23.11.2024.
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