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Haeckel, Erich: Generelle Morphologie der Organismen. Bd. 1. Berlin, 1866.

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Tectologische Thesen.
(Bewegungs-Erscheinungen der Massen-Atome und der aus ihnen zu-
sammengesetzten Moleküle) oder morphologische (Lagerungs-Ver-
hältnisse der Massen-Atome und der aus ihnen zusammengesetzten
Moleküle).
10. Die Leistungen oder Functionen der Organismen (physiolo-
gische Eigensehaften oder Lebenserscheinungen) sind als Bewegungen
(Anziehungen und Abstossungen) der Atome und Moleküle nur in
einer Reihe von Zeitmomenten erkennbar und als solche Object der
Physiologie (Biodynamik).
11. Die Formen oder Morphen der Organismen (morphologische
Eigenschaften oder Lebensbildungen) sind als Ruhezustände (Gleich-
gewichtszustände) der Atome und Moleküle nur in einem einzigen
Zeitmomente erkennbar und als solche Object der Morphologie
(Biostatik).
12. Die Massen-Bewegungen (Anziehungen und Abstossungen der
Atome und Moleküle in den organischen Verbindungen), welche wir
Lebens-Erscheinungen nennen, erfolgen innerhalb jedes Organismus
nach denselben ewigen und unabänderlichen Gesetzen der die ge-
sammte Natur beherrschenden Nothwendigkeit, wie alle Bewegungs-
Erscheinungen in der anorganischen Natur; alle sind mithin die noth-
wendigen Folgen wirkender Ursachen (nach dem allgemeinen Causal-
Gesetz).
13. Die Ruhezustände (Gleichgewichts-Zustände) der Atome und
Moleküle in den organischen Verbindungen, welche wir Lebens-Formen
nennen, werden durch dieselben ewigen und unabänderlichen Gesetze
der absoluten Nothwendigkeit bedingt, wie alle gesetzmässigen Formen
in der anorganischen Natur (Krystalle); alle sind mithin die nothwen-
digen Folgen wirkender Ursachen (nach dem allgemeinen Causal-
Gesetz).
14. Die Masse-Bewegungen der organischen Atome und Moleküle,
deren Endresultat die Lebens-Formen sind, gehen immer aus von den
niemals fehlenden, sehr beweglichen und veränderlichen Eiweiss-Ver-
bindungen, welche die "active" organische Materie oder den "Lebens-
stoff" im engeren Sinne bilden.
II. Thesen von der organischen Individualität.
15. Jeder einzelne Organismus als lebendige Masseneinheit er-
scheint in der Form einer einheitlich abgeschlossenen und selbststän-
digen Raumgrösse, welche ganz oder theilweise von festflüssiger orga-
nischer Materie gebildet wird und eine einheitliche Summe von
Leistungen (Lebens-Erscheinungen) ausführt.
Tectologische Thesen.
(Bewegungs-Erscheinungen der Massen-Atome und der aus ihnen zu-
sammengesetzten Moleküle) oder morphologische (Lagerungs-Ver-
hältnisse der Massen-Atome und der aus ihnen zusammengesetzten
Moleküle).
10. Die Leistungen oder Functionen der Organismen (physiolo-
gische Eigensehaften oder Lebenserscheinungen) sind als Bewegungen
(Anziehungen und Abstossungen) der Atome und Moleküle nur in
einer Reihe von Zeitmomenten erkennbar und als solche Object der
Physiologie (Biodynamik).
11. Die Formen oder Morphen der Organismen (morphologische
Eigenschaften oder Lebensbildungen) sind als Ruhezustände (Gleich-
gewichtszustände) der Atome und Moleküle nur in einem einzigen
Zeitmomente erkennbar und als solche Object der Morphologie
(Biostatik).
12. Die Massen-Bewegungen (Anziehungen und Abstossungen der
Atome und Moleküle in den organischen Verbindungen), welche wir
Lebens-Erscheinungen nennen, erfolgen innerhalb jedes Organismus
nach denselben ewigen und unabänderlichen Gesetzen der die ge-
sammte Natur beherrschenden Nothwendigkeit, wie alle Bewegungs-
Erscheinungen in der anorganischen Natur; alle sind mithin die noth-
wendigen Folgen wirkender Ursachen (nach dem allgemeinen Causal-
Gesetz).
13. Die Ruhezustände (Gleichgewichts-Zustände) der Atome und
Moleküle in den organischen Verbindungen, welche wir Lebens-Formen
nennen, werden durch dieselben ewigen und unabänderlichen Gesetze
der absoluten Nothwendigkeit bedingt, wie alle gesetzmässigen Formen
in der anorganischen Natur (Krystalle); alle sind mithin die nothwen-
digen Folgen wirkender Ursachen (nach dem allgemeinen Causal-
Gesetz).
14. Die Masse-Bewegungen der organischen Atome und Moleküle,
deren Endresultat die Lebens-Formen sind, gehen immer aus von den
niemals fehlenden, sehr beweglichen und veränderlichen Eiweiss-Ver-
bindungen, welche die „active“ organische Materie oder den „Lebens-
stoff“ im engeren Sinne bilden.
II. Thesen von der organischen Individualität.
15. Jeder einzelne Organismus als lebendige Masseneinheit er-
scheint in der Form einer einheitlich abgeschlossenen und selbststän-
digen Raumgrösse, welche ganz oder theilweise von festflüssiger orga-
nischer Materie gebildet wird und eine einheitliche Summe von
Leistungen (Lebens-Erscheinungen) ausführt.
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[366/0405] Tectologische Thesen. (Bewegungs-Erscheinungen der Massen-Atome und der aus ihnen zu- sammengesetzten Moleküle) oder morphologische (Lagerungs-Ver- hältnisse der Massen-Atome und der aus ihnen zusammengesetzten Moleküle). 10. Die Leistungen oder Functionen der Organismen (physiolo- gische Eigensehaften oder Lebenserscheinungen) sind als Bewegungen (Anziehungen und Abstossungen) der Atome und Moleküle nur in einer Reihe von Zeitmomenten erkennbar und als solche Object der Physiologie (Biodynamik). 11. Die Formen oder Morphen der Organismen (morphologische Eigenschaften oder Lebensbildungen) sind als Ruhezustände (Gleich- gewichtszustände) der Atome und Moleküle nur in einem einzigen Zeitmomente erkennbar und als solche Object der Morphologie (Biostatik). 12. Die Massen-Bewegungen (Anziehungen und Abstossungen der Atome und Moleküle in den organischen Verbindungen), welche wir Lebens-Erscheinungen nennen, erfolgen innerhalb jedes Organismus nach denselben ewigen und unabänderlichen Gesetzen der die ge- sammte Natur beherrschenden Nothwendigkeit, wie alle Bewegungs- Erscheinungen in der anorganischen Natur; alle sind mithin die noth- wendigen Folgen wirkender Ursachen (nach dem allgemeinen Causal- Gesetz). 13. Die Ruhezustände (Gleichgewichts-Zustände) der Atome und Moleküle in den organischen Verbindungen, welche wir Lebens-Formen nennen, werden durch dieselben ewigen und unabänderlichen Gesetze der absoluten Nothwendigkeit bedingt, wie alle gesetzmässigen Formen in der anorganischen Natur (Krystalle); alle sind mithin die nothwen- digen Folgen wirkender Ursachen (nach dem allgemeinen Causal- Gesetz). 14. Die Masse-Bewegungen der organischen Atome und Moleküle, deren Endresultat die Lebens-Formen sind, gehen immer aus von den niemals fehlenden, sehr beweglichen und veränderlichen Eiweiss-Ver- bindungen, welche die „active“ organische Materie oder den „Lebens- stoff“ im engeren Sinne bilden. II. Thesen von der organischen Individualität. 15. Jeder einzelne Organismus als lebendige Masseneinheit er- scheint in der Form einer einheitlich abgeschlossenen und selbststän- digen Raumgrösse, welche ganz oder theilweise von festflüssiger orga- nischer Materie gebildet wird und eine einheitliche Summe von Leistungen (Lebens-Erscheinungen) ausführt.

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Zitationshilfe: Haeckel, Erich: Generelle Morphologie der Organismen. Bd. 1. Berlin, 1866, S. 366. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haeckel_morphologie01_1866/405>, abgerufen am 23.11.2024.