Habermann, Johann: Christliche Gebete. Hildesheim, 1599.Johann: Matthesij. Die giessen/ da es vor ist naß.Sie sind recht Calefacterin/ Und des Teuffels Zuschürerin. Hetzen und bellen stets mauff/ mauff/ Biß daß sie den Mann bringen auff. Daß er thut/ welchs ihn hernach greut/ Das sind Bälge/ und böse Häut. Die aber wie Abigail/ Sanfftmütig sind/ die können viel Unmuth und Zorn der Männer stilln/ Viel böß verbleibt üm ihrent willn. Der reich Fundgrübner Pythius/ Seim bescheydnen Weib gehorchen muß. Da sie könt brauchen guten Glimpff/ Und gar höfflichen Schertz und Schimpff. Schau-Essen richt sie zu von Gold/ Brachts dem Mann daß ers essen solt. Weil er den Ack erbau veracht/ Und nur nach Ertz im Bergwerck tracht. Ein gut Wort find ein gute Statt/ Wie sich dann außgeweiset hat. Wo Hertz und Muth zusammen stimt/ Den Schatz ein Mann von Gott selbst nimt. Wo Kinder sind frölich und frisch/ Lachen und sitzen üm den Tisch. Sonderlich da Kinds-Kinder seyn/ Die sprechen/ mein Großväterlein. Ich
Johann: Mattheſij. Die gieſſen/ da es vor iſt naß.Sie ſind recht Calefacterin/ Und des Teuffels Zuſchürerin. Hetzen und bellen ſtets mauff/ mauff/ Biß daß ſie den Mann bringen auff. Daß er thut/ welchs ihn hernach greut/ Das ſind Bälge/ und böſe Häut. Die aber wie Abigail/ Sanfftmütig ſind/ die können viel Unmuth und Zorn der Männer ſtilln/ Viel böß verbleibt üm ihrent willn. Der reich Fundgrübner Pythius/ Seim beſcheydnen Weib gehorchen muß. Da ſie könt brauchen guten Glimpff/ Und gar höfflichen Schertz und Schimpff. Schau-Eſſen richt ſie zu von Gold/ Brachts dem Mann daß ers eſſen ſolt. Weil er den Ack erbau veracht/ Und nur nach Ertz im Bergwerck tracht. Ein gut Wort find ein gute Statt/ Wie ſich dann außgeweiſet hat. Wo Hertz und Muth zuſammen ſtimt/ Den Schatz ein Mann von Gott ſelbſt nimt. Wo Kinder ſind frölich und friſch/ Lachen und ſitzen üm den Tiſch. Sonderlich da Kinds-Kinder ſeyn/ Die ſprechen/ mein Großväterlein. Ich
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Johann: Mattheſij.
Die gieſſen/ da es vor iſt naß.
Sie ſind recht Calefacterin/
Und des Teuffels Zuſchürerin.
Hetzen und bellen ſtets mauff/ mauff/
Biß daß ſie den Mann bringen auff.
Daß er thut/ welchs ihn hernach greut/
Das ſind Bälge/ und böſe Häut.
Die aber wie Abigail/
Sanfftmütig ſind/ die können viel
Unmuth und Zorn der Männer ſtilln/
Viel böß verbleibt üm ihrent willn.
Der reich Fundgrübner Pythius/
Seim beſcheydnen Weib gehorchen muß.
Da ſie könt brauchen guten Glimpff/
Und gar höfflichen Schertz und Schimpff.
Schau-Eſſen richt ſie zu von Gold/
Brachts dem Mann daß ers eſſen ſolt.
Weil er den Ack erbau veracht/
Und nur nach Ertz im Bergwerck tracht.
Ein gut Wort find ein gute Statt/
Wie ſich dann außgeweiſet hat.
Wo Hertz und Muth zuſammen ſtimt/
Den Schatz ein Mann von Gott ſelbſt nimt.
Wo Kinder ſind frölich und friſch/
Lachen und ſitzen üm den Tiſch.
Sonderlich da Kinds-Kinder ſeyn/
Die ſprechen/ mein Großväterlein.
Ich
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Zitationshilfe: | Habermann, Johann: Christliche Gebete. Hildesheim, 1599, S. 229. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/habermann_gebete_1659/233>, abgerufen am 17.02.2025. |