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Habermann, Johann: Christliche Gebete. Hildesheim, 1599.

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Johann: Matthesij.
Ohn sie kan man haußhalten nicht.
Ums Hauß ist sie ein starcker Zaun/
Ihr Mann darff ihr kecklich vertraun.
In ihrem Hertzn viel Tugend seyn/
Wie in eim wol verschloßnen Schreyn.
Das best Recept ist sie dem Mann/
Deßgleichn kein Doctor schreiben kan.
Wie holdselig/ lieblich und fein/
Ist das Beth/ da zwey kommen ein/
Die sich in Züchten und in Ehrn/
In rechter Lieb zusammen kehrn.
Und eins zum andern sich gesellt/
Solchs Leben unserm GOtt gefällt.
Eheltut verstehen das allein/
Wie treulich Christus sein Kirch meyn.
Sein Lieb hat er da abgebildt/
Verflucht sey wer den Ehstand schilt.
Hoch ist der Haußvater geehrt/
Wem Gott ein Haußmutter beschert.
Mit Glaub und Tugend wol geschmückt/
Die sich vor ihm scheut fürcht und dückt.
Versorgt daheim alls fein im Hauß/
Und läufft nicht alle Winckel aus.
Auch die nicht ist ein Sauertopff/
Hat kein störrichten wilden Kopff.
Nicht höfelt stets/ und neue Tracht
Wil haben/ und seyn groß geacht.
Die
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Johann: Mattheſij.
Ohn ſie kan man haußhalten nicht.
Ums Hauß iſt ſie ein ſtarcker Zaun/
Ihr Mann darff ihr kecklich vertraun.
In ihrem Hertzn viel Tugend ſeyn/
Wie in eim wol verſchloßnen Schreyn.
Das beſt Recept iſt ſie dem Mann/
Deßgleichn kein Doctor ſchreiben kan.
Wie holdſelig/ lieblich und fein/
Iſt das Beth/ da zwey kommen ein/
Die ſich in Züchten und in Ehrn/
In rechter Lieb zuſammen kehrn.
Und eins zum andern ſich geſellt/
Solchs Leben unſerm GOtt gefällt.
Eheltut verſtehen das allein/
Wie treulich Chriſtus ſein Kirch meyn.
Sein Lieb hat er da abgebildt/
Verflucht ſey wer den Ehſtand ſchilt.
Hoch iſt der Haußvater geehrt/
Wem Gott ein Haußmutter beſchert.
Mit Glaub und Tugend wol geſchmückt/
Die ſich vor ihm ſcheut fürcht und dückt.
Verſorgt daheim alls fein im Hauß/
Und läufft nicht alle Winckel aus.
Auch die nicht iſt ein Sauertopff/
Hat kein ſtörrichten wilden Kopff.
Nicht höfelt ſtets/ und neue Tracht
Wil haben/ und ſeyn groß geacht.
Die
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[227/0231] Johann: Mattheſij. Ohn ſie kan man haußhalten nicht. Ums Hauß iſt ſie ein ſtarcker Zaun/ Ihr Mann darff ihr kecklich vertraun. In ihrem Hertzn viel Tugend ſeyn/ Wie in eim wol verſchloßnen Schreyn. Das beſt Recept iſt ſie dem Mann/ Deßgleichn kein Doctor ſchreiben kan. Wie holdſelig/ lieblich und fein/ Iſt das Beth/ da zwey kommen ein/ Die ſich in Züchten und in Ehrn/ In rechter Lieb zuſammen kehrn. Und eins zum andern ſich geſellt/ Solchs Leben unſerm GOtt gefällt. Eheltut verſtehen das allein/ Wie treulich Chriſtus ſein Kirch meyn. Sein Lieb hat er da abgebildt/ Verflucht ſey wer den Ehſtand ſchilt. Hoch iſt der Haußvater geehrt/ Wem Gott ein Haußmutter beſchert. Mit Glaub und Tugend wol geſchmückt/ Die ſich vor ihm ſcheut fürcht und dückt. Verſorgt daheim alls fein im Hauß/ Und läufft nicht alle Winckel aus. Auch die nicht iſt ein Sauertopff/ Hat kein ſtörrichten wilden Kopff. Nicht höfelt ſtets/ und neue Tracht Wil haben/ und ſeyn groß geacht. Die P ij

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Zitationshilfe: Habermann, Johann: Christliche Gebete. Hildesheim, 1599, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/habermann_gebete_1659/231>, abgerufen am 27.11.2024.