Habermann, Johann: Christliche Gebete. Hildesheim, 1599.Abendmal Christi. dächtniß/ und Erinnerung deiner GöttlichenHuld und Treu gegen uns/ auch zu einem ge- wissen Unterpfand/ Sigel und Versicherung der Vergebung unserer Sünden eingesetzt/ und uns zu derselbigen Gemeinschafft beruffen und kommen hast lassen/ damit du unsere hungeri- ge und durstige Seelen gespeiset und geträncket hast zum ewigen Leben. O HErr Gott/ wie ist dein Lieb so groß/ und unaußsprechlich ist deine Barmhertzigkeit/ und unerforschlich dein Gnad/ sintemal du niemand außschleust von diesem hohen Abendmahl/ wo sich nur ein Mensch selbst nicht absondert und unwürdig macht. Wann nun jemand hungert oder dür- stet/ der wird allhie gesättiget. Wer dürfftig und arm ist/ der findet allhie die Schätz und Reichthum des Lebens. Wer geängstiget ist/ der überkömt allhie Ruhe/ wer kranck ist/ der er- langt da Artzney und Gesundheit der Seelen: Wer mit Sünden beladen ist der hat allhie er- quickung seines Gewissens: Wer im Todt ist/ der findet allhie das ewige Leben. So hilff gü- tiger Gott/ dz diß H. Sacrament/ uns gereiche zur Seeligkeit/ dardurch unser Glaub gestär- cket/ und bestatiget werde/ und daß wir hinfort halten an der Bekäntniß der Hoffnung/ und nicht wancken/ dann du bist treu in deiner Ver- heis- O v
Abendmal Chriſti. dächtniß/ und Erinnerung deiner GöttlichenHuld und Treu gegen uns/ auch zu einem ge- wiſſen Unterpfand/ Sigel und Verſicherung der Vergebung unſerer Sünden eingeſetzt/ und uns zu derſelbigen Gemeinſchafft beruffen und kommen haſt laſſen/ damit du unſere hungeri- ge und durſtige Seelen geſpeiſet und geträncket haſt zum ewigen Leben. O HErr Gott/ wie iſt dein Lieb ſo groß/ und unaußſprechlich iſt deine Barmhertzigkeit/ und unerforſchlich dein Gnad/ ſintemal du niemand außſchleuſt von dieſem hohen Abendmahl/ wo ſich nur ein Menſch ſelbſt nicht abſondert und unwürdig macht. Wann nun jemand hungert oder dür- ſtet/ der wird allhie geſättiget. Wer dürfftig und arm iſt/ der findet allhie die Schätz und Reichthum des Lebens. Wer geängſtiget iſt/ der überkömt allhie Ruhe/ wer kranck iſt/ der er- langt da Artzney und Geſundheit der Seelen: Wer mit Sünden beladen iſt der hat allhie er- quickung ſeines Gewiſſens: Wer im Todt iſt/ der findet allhie das ewige Leben. So hilff gü- tiger Gott/ dz diß H. Sacrament/ uns gereiche zur Seeligkeit/ dardurch unſer Glaub geſtär- cket/ und beſtåtiget werde/ und daß wir hinfort halten an der Bekäntniß der Hoffnung/ und nicht wancken/ dann du biſt treu in deiner Ver- heiſ- O v
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Abendmal Chriſti.
dächtniß/ und Erinnerung deiner Göttlichen
Huld und Treu gegen uns/ auch zu einem ge-
wiſſen Unterpfand/ Sigel und Verſicherung
der Vergebung unſerer Sünden eingeſetzt/ und
uns zu derſelbigen Gemeinſchafft beruffen und
kommen haſt laſſen/ damit du unſere hungeri-
ge und durſtige Seelen geſpeiſet und geträncket
haſt zum ewigen Leben. O HErr Gott/ wie
iſt dein Lieb ſo groß/ und unaußſprechlich iſt
deine Barmhertzigkeit/ und unerforſchlich dein
Gnad/ ſintemal du niemand außſchleuſt von
dieſem hohen Abendmahl/ wo ſich nur ein
Menſch ſelbſt nicht abſondert und unwürdig
macht. Wann nun jemand hungert oder dür-
ſtet/ der wird allhie geſättiget. Wer dürfftig
und arm iſt/ der findet allhie die Schätz und
Reichthum des Lebens. Wer geängſtiget iſt/
der überkömt allhie Ruhe/ wer kranck iſt/ der er-
langt da Artzney und Geſundheit der Seelen:
Wer mit Sünden beladen iſt der hat allhie er-
quickung ſeines Gewiſſens: Wer im Todt iſt/
der findet allhie das ewige Leben. So hilff gü-
tiger Gott/ dz diß H. Sacrament/ uns gereiche
zur Seeligkeit/ dardurch unſer Glaub geſtär-
cket/ und beſtåtiget werde/ und daß wir hinfort
halten an der Bekäntniß der Hoffnung/ und
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