Habermann, Johann: Christliche Gebete. Hildesheim, 1599.Gebet eines Wanderes. Leibes und der Seelen. Beschere mir frommeLeut/ die mich beherbergen/ auffnehmen/ und die Werck der Barmhertzigkeit an mir erzeigen. Hilff daß ich meinen Handel und Geschäffte nützlich und wol außrichte/ und mit deiner Hülff im Frieden wieder anheim komme. Sey du bey mir auff allen meinen Wegen und Ste- gen/ wie du mit Jacob dem Ertzvater gewesen/ als er in Mesopotamiam zog/ und wie du ihm gesagt hast/ als er in Egypten reisete. Ich wil mit dir hinab ziehen/ und wil dich auch wieder herauff führen. Und wie du die Kinder Israel durch das rohte Meer/ darzu durch die grausa- me ungebante Wüsten beleytet hast/ ihnen vor- gangen des Tages in einer Wolckenseule/ und des Nachts in einer feurigen Seule/ ihnen den Weg zu weisen/ also wollest du auch bey mir seyn/ und mir vorgehen/ auff diesem gantzen Weg/ mich hin und wieder beleyten/ und vor Irrwegen behüten/ mich wieder alle Unsicher- heit schützen/ wieder alle Gefahr beschirmen/ mit aller Nothdurfft versorgen/ und als mein treuer Geleitsmann nimmermehr von mir weichen/ sey du mein Gefärte und guter Hirt. In deine Hände befehle ich meinen Leib und Seele/ deßgleichen Hauß und Hoff/ und was mir angehöret. Hilff/ daß ich zu dem Meinen. wie- N v
Gebet eines Wanderes. Leibes und der Seelen. Beſchere mir frommeLeut/ die mich beherbergen/ auffnehmen/ und die Werck der Barmhertzigkeit an mir erzeigen. Hilff daß ich meinen Handel und Geſchäffte nützlich und wol außrichte/ und mit deiner Hülff im Frieden wieder anheim komme. Sey du bey mir auff allen meinen Wegen und Ste- gen/ wie du mit Jacob dem Ertzvater geweſen/ als er in Meſopotamiam zog/ und wie du ihm geſagt haſt/ als er in Egypten reiſete. Ich wil mit dir hinab ziehen/ und wil dich auch wieder herauff führen. Und wie du die Kinder Iſrael durch das rohte Meer/ darzu durch die grauſa- me ungebante Wüſten beleytet haſt/ ihnen vor- gangen des Tages in einer Wolckenſeule/ und des Nachts in einer feurigen Seule/ ihnen den Weg zu weiſen/ alſo wolleſt du auch bey mir ſeyn/ und mir vorgehen/ auff dieſem gantzen Weg/ mich hin und wieder beleyten/ und vor Irꝛwegen behüten/ mich wieder alle Unſicher- heit ſchützen/ wieder alle Gefahr beſchirmen/ mit aller Nothdurfft verſorgen/ und als mein treuer Geleitsmann nimmermehr von mir weichen/ ſey du mein Gefärte und guter Hirt. In deine Hände befehle ich meinen Leib und Seele/ deßgleichen Hauß und Hoff/ und was mir angehöret. Hilff/ daß ich zu dem Meinen. wie- N v
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Gebet eines Wanderes.
Leibes und der Seelen. Beſchere mir fromme
Leut/ die mich beherbergen/ auffnehmen/ und die
Werck der Barmhertzigkeit an mir erzeigen.
Hilff daß ich meinen Handel und Geſchäffte
nützlich und wol außrichte/ und mit deiner
Hülff im Frieden wieder anheim komme. Sey
du bey mir auff allen meinen Wegen und Ste-
gen/ wie du mit Jacob dem Ertzvater geweſen/
als er in Meſopotamiam zog/ und wie du ihm
geſagt haſt/ als er in Egypten reiſete. Ich wil
mit dir hinab ziehen/ und wil dich auch wieder
herauff führen. Und wie du die Kinder Iſrael
durch das rohte Meer/ darzu durch die grauſa-
me ungebante Wüſten beleytet haſt/ ihnen vor-
gangen des Tages in einer Wolckenſeule/ und
des Nachts in einer feurigen Seule/ ihnen den
Weg zu weiſen/ alſo wolleſt du auch bey mir
ſeyn/ und mir vorgehen/ auff dieſem gantzen
Weg/ mich hin und wieder beleyten/ und vor
Irꝛwegen behüten/ mich wieder alle Unſicher-
heit ſchützen/ wieder alle Gefahr beſchirmen/
mit aller Nothdurfft verſorgen/ und als mein
treuer Geleitsmann nimmermehr von mir
weichen/ ſey du mein Gefärte und guter Hirt.
In deine Hände befehle ich meinen Leib und
Seele/ deßgleichen Hauß und Hoff/ und was
mir angehöret. Hilff/ daß ich zu dem Meinen.
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