Habermann, Johann: Christliche Gebete. Hildesheim, 1599.Gebet eines Jünglings. allem bösen Lust/ für Hurerey/ und aller un-reinen Vermischung. Hilff/ daß ich mich nicht lasse gelüsten fremder Gestalt/ und mich nicht ergebe der Wollust des Fleisches/ Schand und Laster zu treiben/ mit unkeuschen Leuten/ oder sonst in unzucht falle. Dämpffe die bösen Lüste in meinem Hertzen/ lösche aus die Flam- men fleischlicher Begierde/ daß ich mich nicht ümsehe nach schönen Menschen. Laß mich nicht in unzüchtige/ leichtfertige Gesellschafft kommen/ oder in Schwälgerey und Truncken- heit gerahten/ darauß ein unordentliches We- sen folget. Laß ferne von mir seyn/ faul und un- nützes Geschwätz und schandbare Wort/ Nar- rentheidung oder Schertz/ welche uns Christen nicht geziemen. Behüte mich vor hoffertigem Pracht/ vor Müßigang und Faulheit: Als Stricken und Netzen des Teuffels. Bewahre mich vor aller Anreitzung/ Orten und Stellen/ so Ursach und Anleitung zur Unzucht und Un- reinigkeit geben/ daß ich nicht aus den Gliedern Christi/ Hurenglieder mache/ sondern hilff daß ich dir mit reiner Seel und unbeflecktem Leib diene in warem Glauben/ wie der fromme und züchtige Joseph in Egypten. Und wann du mich dermahleines nach deinem Göttlichen Willen und Wolgefallen in den H. Ehestand beruffen wirst/ so hilff/ daß ich denselben in dei- ner
Gebet eines Jünglings. allem böſen Luſt/ für Hurerey/ und aller un-reinen Vermiſchung. Hilff/ daß ich mich nicht laſſe gelüſten fremder Geſtalt/ und mich nicht ergebe der Wolluſt des Fleiſches/ Schand und Laſter zu treiben/ mit unkeuſchen Leuten/ oder ſonſt in unzucht falle. Dämpffe die böſen Lüſte in meinem Hertzen/ löſche aus die Flam- men fleiſchlicher Begierde/ daß ich mich nicht ümſehe nach ſchönen Menſchen. Laß mich nicht in unzüchtige/ leichtfertige Geſellſchafft kommen/ oder in Schwälgerey und Truncken- heit gerahten/ darauß ein unordentliches We- ſen folget. Laß ferne von mir ſeyn/ faul und un- nützes Geſchwätz und ſchandbare Wort/ Nar- rentheidung oder Schertz/ welche uns Chriſten nicht geziemen. Behüte mich vor hoffertigem Pracht/ vor Müßigang und Faulheit: Als Stricken und Netzen des Teuffels. Bewahre mich vor aller Anreitzung/ Orten und Stellen/ ſo Urſach und Anleitung zur Unzucht und Un- reinigkeit geben/ daß ich nicht aus den Gliedern Chriſti/ Hurenglieder mache/ ſondern hilff daß ich dir mit reiner Seel und unbeflecktem Leib diene in warem Glauben/ wie der fromme und züchtige Joſeph in Egypten. Und wann du mich dermahleines nach deinem Göttlichen Willen und Wolgefallen in den H. Eheſtand beruffen wirſt/ ſo hilff/ daß ich denſelben in dei- ner
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Gebet eines Jünglings.
allem böſen Luſt/ für Hurerey/ und aller un-
reinen Vermiſchung. Hilff/ daß ich mich
nicht laſſe gelüſten fremder Geſtalt/ und mich
nicht ergebe der Wolluſt des Fleiſches/ Schand
und Laſter zu treiben/ mit unkeuſchen Leuten/
oder ſonſt in unzucht falle. Dämpffe die böſen
Lüſte in meinem Hertzen/ löſche aus die Flam-
men fleiſchlicher Begierde/ daß ich mich nicht
ümſehe nach ſchönen Menſchen. Laß mich
nicht in unzüchtige/ leichtfertige Geſellſchafft
kommen/ oder in Schwälgerey und Truncken-
heit gerahten/ darauß ein unordentliches We-
ſen folget. Laß ferne von mir ſeyn/ faul und un-
nützes Geſchwätz und ſchandbare Wort/ Nar-
rentheidung oder Schertz/ welche uns Chriſten
nicht geziemen. Behüte mich vor hoffertigem
Pracht/ vor Müßigang und Faulheit: Als
Stricken und Netzen des Teuffels. Bewahre
mich vor aller Anreitzung/ Orten und Stellen/
ſo Urſach und Anleitung zur Unzucht und Un-
reinigkeit geben/ daß ich nicht aus den Gliedern
Chriſti/ Hurenglieder mache/ ſondern hilff daß
ich dir mit reiner Seel und unbeflecktem Leib
diene in warem Glauben/ wie der fromme und
züchtige Joſeph in Egypten. Und wann du
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