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Habermann, Johann: Christliche Gebete. Hildesheim, 1599.

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Gebet einer Haußmutter.
allerley Tugenden geschmücket sey/ wie vorzei-
ten die H. Weiber und Ertzmütter geschmückt
gewesen/ die ihre Hoffnung auff GOtt setzten/
und ihren Männern gehorsam waren. Gib
mir deiner Magd einen keuschen/ züchtigen
Wandel/ in der Furcht und Demuth/ daß ich
in aller Gottseligkeit/ mit freundlichen und sit-
tigen Worten/ den Zorn und Unmuth meines
Haußwirths könne ablehnen und versöhnen/
ihm mit Glimpff begegnen/ darzu meine Kin-
der und Gesind mit Sanfftmuth/ zu Lob und
Ehre deines H. Nahmens aufferziehe/ und daß
sie mir folgen/ mit willigem Hertzen/ zu allem
guten. Hilff auch/ daß ich meinem Manne
ein getreuer Gehülff sey in der Haußhaltung/
und die Nahrung/ so du uns aus Gnaden thust
bescheren/ fleissig zusammen halte/ und nichts
verwarlose/ noch lasse verderben/ sondern ar-
beite und schaffe/ was mir zuständig ist in mei-
nem Beruff/ auff daß ich hab zu geben dem
Dürfftigen/ und meine Hand außbreiten kön-
ne zu den Armen. Behüte uns für untreuen
Arbeitern und bösem Gesind/ die unser Nah-
rung schmälern und vergeuten möchten. Ver-
leyhe mir auch Gnad/ daß ich das Creutz im
Ehestand gedültig trage/ und nicht so bald
schüchter oder abgeschreckt werde/ wo sich ein

Ley-

Gebet einer Haußmutter.
allerley Tugenden geſchmücket ſey/ wie vorzei-
ten die H. Weiber und Ertzmütter geſchmückt
geweſen/ die ihre Hoffnung auff GOtt ſetzten/
und ihren Männern gehorſam waren. Gib
mir deiner Magd einen keuſchen/ züchtigen
Wandel/ in der Furcht und Demuth/ daß ich
in aller Gottſeligkeit/ mit freundlichen und ſit-
tigen Worten/ den Zorn und Unmuth meines
Haußwirths könne ablehnen und verſöhnen/
ihm mit Glimpff begegnen/ darzu meine Kin-
der und Geſind mit Sanfftmuth/ zu Lob und
Ehre deines H. Nahmens aufferziehe/ und daß
ſie mir folgen/ mit willigem Hertzen/ zu allem
guten. Hilff auch/ daß ich meinem Manne
ein getreuer Gehülff ſey in der Haußhaltung/
und die Nahrung/ ſo du uns aus Gnaden thuſt
beſcheren/ fleiſſig zuſammen halte/ und nichts
verwarloſe/ noch laſſe verderben/ ſondern ar-
beite und ſchaffe/ was mir zuſtändig iſt in mei-
nem Beruff/ auff daß ich hab zu geben dem
Dürfftigen/ und meine Hand außbreiten kön-
ne zu den Armen. Behüte uns für untreuen
Arbeitern und böſem Geſind/ die unſer Nah-
rung ſchmälern und vergeuten möchten. Ver-
leyhe mir auch Gnad/ daß ich das Creutz im
Eheſtand gedültig trage/ und nicht ſo bald
ſchüchter oder abgeſchreckt werde/ wo ſich ein

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[188/0192] Gebet einer Haußmutter. allerley Tugenden geſchmücket ſey/ wie vorzei- ten die H. Weiber und Ertzmütter geſchmückt geweſen/ die ihre Hoffnung auff GOtt ſetzten/ und ihren Männern gehorſam waren. Gib mir deiner Magd einen keuſchen/ züchtigen Wandel/ in der Furcht und Demuth/ daß ich in aller Gottſeligkeit/ mit freundlichen und ſit- tigen Worten/ den Zorn und Unmuth meines Haußwirths könne ablehnen und verſöhnen/ ihm mit Glimpff begegnen/ darzu meine Kin- der und Geſind mit Sanfftmuth/ zu Lob und Ehre deines H. Nahmens aufferziehe/ und daß ſie mir folgen/ mit willigem Hertzen/ zu allem guten. Hilff auch/ daß ich meinem Manne ein getreuer Gehülff ſey in der Haußhaltung/ und die Nahrung/ ſo du uns aus Gnaden thuſt beſcheren/ fleiſſig zuſammen halte/ und nichts verwarloſe/ noch laſſe verderben/ ſondern ar- beite und ſchaffe/ was mir zuſtändig iſt in mei- nem Beruff/ auff daß ich hab zu geben dem Dürfftigen/ und meine Hand außbreiten kön- ne zu den Armen. Behüte uns für untreuen Arbeitern und böſem Geſind/ die unſer Nah- rung ſchmälern und vergeuten möchten. Ver- leyhe mir auch Gnad/ daß ich das Creutz im Eheſtand gedültig trage/ und nicht ſo bald ſchüchter oder abgeſchreckt werde/ wo ſich ein Ley-

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Zitationshilfe: Habermann, Johann: Christliche Gebete. Hildesheim, 1599, S. 188. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/habermann_gebete_1659/192>, abgerufen am 24.11.2024.