Habermann, Johann: Christliche Gebete. Hildesheim, 1599.Dancksagung für die Schöpfung/ Wunderwerck des Höchsten/ das muß eingrosser HErr seyn/ der sie gemacht hat/ und hat sie heissen so schnell lauffen/ und die hellen Sterne zieren den Himmel/ durch Gottes Wort halten sie ihre Ordnung/ und wachen sich nicht müde. Ich dancke dir GOtt/ daß du den gantzen Erdboden/ samt allen erschaffenen Creaturen/ durch deine Güte und Barmhertzigkeit/ dem menschlichen Geschlecht dienstbar unter- geben/ und zu gut außgetheilet hast. In- sonderheit aber lob ich dich meinen Schöpf- fer und HErrn/ daß du mich auch deine Creatur/ zu deinem Bildnüß formieret und gemacht hast/ mir Leib und Seel/ und alle Sinne gegeben hast/ und noch bewah- rest. Groß und wunderbar ist deine Güte an mir/ der du mich/ als ich noch in Mut- terleib verschlossen war/ erhalten und er- nehret hast/ auch von dannen herauß gezo- gen/ mich nicht blind/ taub/ stumm/ lahm o- der gebrechlich hast lassen gebohren wer- den. Wer kan die grosse Thaten des Herrn außreden/ und alle seine löbliche Wercke prei-
Danckſagung für die Schöpfung/ Wunderwerck des Höchſten/ das muß eingroſſer HErꝛ ſeyn/ der ſie gemacht hat/ und hat ſie heiſſen ſo ſchnell lauffen/ und die hellen Sterne zieren den Himmel/ durch Gottes Wort halten ſie ihre Ordnung/ und wachen ſich nicht müde. Ich dancke dir GOtt/ daß du den gantzen Erdboden/ ſamt allen erſchaffenen Creaturen/ durch deine Güte und Barmhertzigkeit/ dem menſchlichen Geſchlecht dienſtbar unter- geben/ und zu gut außgetheilet haſt. In- ſonderheit aber lob ich dich meinẽ Schöpf- fer und HErꝛn/ daß du mich auch deine Creatur/ zu deinem Bildnüß formieret und gemacht haſt/ mir Leib und Seel/ und alle Sinne gegeben haſt/ und noch bewah- reſt. Groß und wunderbar iſt deine Güte an mir/ der du mich/ als ich noch in Mut- terleib verſchloſſen war/ erhalten und er- nehret haſt/ auch von dannen herauß gezo- gen/ mich nicht blind/ taub/ ſtumm/ lahm o- der gebrechlich haſt laſſen gebohꝛen wer- den. Wer kan die groſſe Thaten des Herꝛn außreden/ und alle ſeine löbliche Wercke prei-
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Danckſagung für die Schöpfung/
Wunderwerck des Höchſten/ das muß ein
groſſer HErꝛ ſeyn/ der ſie gemacht hat/ und
hat ſie heiſſen ſo ſchnell lauffen/ und die
hellen Sterne zieren den Himmel/ durch
Gottes Wort halten ſie ihre Ordnung/
und wachen ſich nicht müde. Ich dancke
dir GOtt/ daß du den gantzen Erdboden/
ſamt allen erſchaffenen Creaturen/ durch
deine Güte und Barmhertzigkeit/ dem
menſchlichen Geſchlecht dienſtbar unter-
geben/ und zu gut außgetheilet haſt. In-
ſonderheit aber lob ich dich meinẽ Schöpf-
fer und HErꝛn/ daß du mich auch deine
Creatur/ zu deinem Bildnüß formieret
und gemacht haſt/ mir Leib und Seel/ und
alle Sinne gegeben haſt/ und noch bewah-
reſt. Groß und wunderbar iſt deine Güte
an mir/ der du mich/ als ich noch in Mut-
terleib verſchloſſen war/ erhalten und er-
nehret haſt/ auch von dannen herauß gezo-
gen/ mich nicht blind/ taub/ ſtumm/ lahm o-
der gebrechlich haſt laſſen gebohꝛen wer-
den. Wer kan die groſſe Thaten des Herꝛn
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