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Habermann, Johann: Christliche Gebete. Hildesheim, 1599.

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am Freytage.
det/ und üm unser Sünde willen zerschla-
gen/ gegeisselt/ und mit Dörnen gekrönet/
und jämmerlich zugerichtet/ wie ein ar-
mer Wurm/ der nicht einem Menschen
ähnlich gewesen. Dann du warest der al-
lerverachtest und unwehrtest/ voller
Schmertzen und Kranckheit/ also/ daß es
auch ein heidnisch Hertz erbarmet hat/ und
gesaget: Sehet/ welch ein Mensch ist das?
Du bist von wegen meiner Mißhandlung
mitten unter zweyen Ubelthätern gerech-
net/ und als ein Fluch auffgehencket/ an
Händen und Füssen mit Nägeln durch-
graben/ darzu in deinem höchsten Durst
mit Essig und Gallen geträncket/ und mit
grossem Schmertzen/ hast du deinen Geist
auffgeben/ auff daß du unser Schuld be-
zahlest/ und wir durch deine Wunden ge-
heilet wurden. O HErr JEsu Christe/
vor diese und andere deine Marter und
Pein/ sag ich dir Lob und Danck/ und bit-
te dich/ laß dein H. bitter Leiden und Ster-
ben an mir nicht verlohren seyn/ sondern
daß ich mich desselben zu jederzeit von

Her-
J iij

am Freytage.
det/ und üm unſer Sünde willen zerſchla-
gen/ gegeiſſelt/ und mit Dörnen gekrönet/
und jämmerlich zugerichtet/ wie ein ar-
mer Wurm/ der nicht einem Menſchen
ähnlich geweſen. Dann du wareſt der al-
lerverachteſt und unwehrteſt/ voller
Schmertzen und Kranckheit/ alſo/ daß es
auch ein heidniſch Hertz erbarmet hat/ und
geſaget: Sehet/ welch ein Menſch iſt das?
Du biſt von wegen meineꝛ Mißhandlung
mitten unter zweyen Ubelthätern gerech-
net/ und als ein Fluch auffgehencket/ an
Händen und Füſſen mit Nägeln durch-
graben/ darzu in deinem höchſten Durſt
mit Eſſig und Gallen geträncket/ und mit
groſſem Schmertzen/ haſt du deinen Geiſt
auffgeben/ auff daß du unſer Schuld be-
zahleſt/ und wir durch deine Wunden ge-
heilet wůrden. O HErr JEſu Chriſte/
vor dieſe und andere deine Marter und
Pein/ ſag ich dir Lob und Danck/ und bit-
te dich/ laß dein H. bitter Leiden und Ster-
ben an mir nicht verlohren ſeyn/ ſondern
daß ich mich deſſelben zu jederzeit von

Her-
J iij
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[133/0137] am Freytage. det/ und üm unſer Sünde willen zerſchla- gen/ gegeiſſelt/ und mit Dörnen gekrönet/ und jämmerlich zugerichtet/ wie ein ar- mer Wurm/ der nicht einem Menſchen ähnlich geweſen. Dann du wareſt der al- lerverachteſt und unwehrteſt/ voller Schmertzen und Kranckheit/ alſo/ daß es auch ein heidniſch Hertz erbarmet hat/ und geſaget: Sehet/ welch ein Menſch iſt das? Du biſt von wegen meineꝛ Mißhandlung mitten unter zweyen Ubelthätern gerech- net/ und als ein Fluch auffgehencket/ an Händen und Füſſen mit Nägeln durch- graben/ darzu in deinem höchſten Durſt mit Eſſig und Gallen geträncket/ und mit groſſem Schmertzen/ haſt du deinen Geiſt auffgeben/ auff daß du unſer Schuld be- zahleſt/ und wir durch deine Wunden ge- heilet wůrden. O HErr JEſu Chriſte/ vor dieſe und andere deine Marter und Pein/ ſag ich dir Lob und Danck/ und bit- te dich/ laß dein H. bitter Leiden und Ster- ben an mir nicht verlohren ſeyn/ ſondern daß ich mich deſſelben zu jederzeit von Her- J iij

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Zitationshilfe: Habermann, Johann: Christliche Gebete. Hildesheim, 1599, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/habermann_gebete_1659/137>, abgerufen am 22.11.2024.