Erkundigungen einzuziehen. An mehrere Freunde auf dem Lande ist geschrieben und um Gotteswillen um Stillschweigen gebeten worden, wenn ihnen die Flüchtlinge begegnen sollten. Was wissen Frauen von politischen Maßregeln? Mein Bruder ist ein Unthier. Er könnte uns retten. Allein er muß Wasser trinken.
Einen Tag darauf.
- Es sind Briefe angekommen von Lettice und Felicia. Beide sind in der Umgegend Londons, aber untröstlich. Sie sind entführt worden; von wem? verschweigen sie. Reue find' ich keine in ihren Briefen; im Gegentheil jammern sie, daß die Sache mißlungen ist. Sie flehen uns um Hülfe an und nennen doch Niemanden, gegen den wir einschreiten dürften. Felicia klagt, daß sie den Brief heimlich schreiben müsse, und fleht um Rettung. Was sollen wir thun? Dürfen wir die Polizei um Hülfe angehen? Und nirgends ein Freund! Nirgends Beistand! Meine Schwester muthet mir eine Reise nach dem Dorfe zu, von wo aus Felicia geschrieben hat. Jch will sie gern unternehmen. Jch verliere die Besinnung.
Am Abend.
- Mit einbrechendem Dunkel ward es endlich lichter für unsre Hoffnungen. Lettice ist ja zurück und mit Niemand anders, als Macready. Es klärt sich auf, daß bei dem tragischen Vorfall sehr komische Nebenumstände obgewaltet haben. Lettice gestand mit Scham, daß sie von ihrem Lehrer in der Situationenmalerei überredet worden wäre, sich entführen zu lassen. Macready, der nicht selbst zu
Erkundigungen einzuziehen. An mehrere Freunde auf dem Lande ist geschrieben und um Gotteswillen um Stillschweigen gebeten worden, wenn ihnen die Flüchtlinge begegnen sollten. Was wissen Frauen von politischen Maßregeln? Mein Bruder ist ein Unthier. Er könnte uns retten. Allein er muß Wasser trinken.
Einen Tag darauf.
- Es sind Briefe angekommen von Lettice und Felicia. Beide sind in der Umgegend Londons, aber untröstlich. Sie sind entführt worden; von wem? verschweigen sie. Reue find’ ich keine in ihren Briefen; im Gegentheil jammern sie, daß die Sache mißlungen ist. Sie flehen uns um Hülfe an und nennen doch Niemanden, gegen den wir einschreiten dürften. Felicia klagt, daß sie den Brief heimlich schreiben müsse, und fleht um Rettung. Was sollen wir thun? Dürfen wir die Polizei um Hülfe angehen? Und nirgends ein Freund! Nirgends Beistand! Meine Schwester muthet mir eine Reise nach dem Dorfe zu, von wo aus Felicia geschrieben hat. Jch will sie gern unternehmen. Jch verliere die Besinnung.
Am Abend.
- Mit einbrechendem Dunkel ward es endlich lichter für unsre Hoffnungen. Lettice ist ja zurück und mit Niemand anders, als Macready. Es klärt sich auf, daß bei dem tragischen Vorfall sehr komische Nebenumstände obgewaltet haben. Lettice gestand mit Scham, daß sie von ihrem Lehrer in der Situationenmalerei überredet worden wäre, sich entführen zu lassen. Macready, der nicht selbst zu
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Erkundigungen einzuziehen. An mehrere Freunde auf dem Lande ist geschrieben und um Gotteswillen um Stillschweigen gebeten worden, wenn ihnen die Flüchtlinge begegnen sollten. Was wissen Frauen von politischen Maßregeln? Mein Bruder ist ein Unthier. Er könnte uns retten. Allein er muß Wasser trinken.</p><prendition="#right"><hirendition="#g">Einen Tag darauf.</hi></p><p>- Es sind Briefe angekommen von Lettice und Felicia. Beide sind in der Umgegend Londons, aber untröstlich. Sie sind entführt worden; von wem? verschweigen sie. Reue find’ ich keine in ihren Briefen; im Gegentheil jammern sie, daß die Sache mißlungen ist. Sie flehen uns um Hülfe an und nennen doch Niemanden, gegen den wir einschreiten dürften. Felicia klagt, daß sie den Brief heimlich schreiben müsse, und fleht um Rettung. Was sollen wir thun? Dürfen wir die Polizei um Hülfe angehen? Und nirgends ein Freund! Nirgends Beistand! Meine Schwester muthet mir eine Reise nach dem Dorfe zu, von wo aus Felicia geschrieben hat. Jch will sie gern unternehmen. Jch verliere die Besinnung.</p><prendition="#right"><hirendition="#g">Am Abend.</hi></p><p>- Mit einbrechendem Dunkel ward es endlich lichter für unsre Hoffnungen. Lettice ist ja zurück und mit Niemand anders, als Macready. Es klärt sich auf, daß bei dem tragischen Vorfall sehr komische Nebenumstände obgewaltet haben. Lettice gestand mit Scham, daß sie von ihrem Lehrer in der Situationenmalerei überredet worden wäre, sich entführen zu lassen. Macready, der nicht selbst zu
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Erkundigungen einzuziehen. An mehrere Freunde auf dem Lande ist geschrieben und um Gotteswillen um Stillschweigen gebeten worden, wenn ihnen die Flüchtlinge begegnen sollten. Was wissen Frauen von politischen Maßregeln? Mein Bruder ist ein Unthier. Er könnte uns retten. Allein er muß Wasser trinken.
Einen Tag darauf.
- Es sind Briefe angekommen von Lettice und Felicia. Beide sind in der Umgegend Londons, aber untröstlich. Sie sind entführt worden; von wem? verschweigen sie. Reue find’ ich keine in ihren Briefen; im Gegentheil jammern sie, daß die Sache mißlungen ist. Sie flehen uns um Hülfe an und nennen doch Niemanden, gegen den wir einschreiten dürften. Felicia klagt, daß sie den Brief heimlich schreiben müsse, und fleht um Rettung. Was sollen wir thun? Dürfen wir die Polizei um Hülfe angehen? Und nirgends ein Freund! Nirgends Beistand! Meine Schwester muthet mir eine Reise nach dem Dorfe zu, von wo aus Felicia geschrieben hat. Jch will sie gern unternehmen. Jch verliere die Besinnung.
Am Abend.
- Mit einbrechendem Dunkel ward es endlich lichter für unsre Hoffnungen. Lettice ist ja zurück und mit Niemand anders, als Macready. Es klärt sich auf, daß bei dem tragischen Vorfall sehr komische Nebenumstände obgewaltet haben. Lettice gestand mit Scham, daß sie von ihrem Lehrer in der Situationenmalerei überredet worden wäre, sich entführen zu lassen. Macready, der nicht selbst zu
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Gutzkow, Karl: Die Zeitgenossen. 1. Bd. 2. Aufl. Pforzheim, 1842, S. 469. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_zeitgenossen01_1842/497>, abgerufen am 06.07.2024.
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