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Gutzkow, Karl: Die Zeitgenossen. 1. Bd. 2. Aufl. Pforzheim, 1842.

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den Schweiß von der Stirne, klagt über die Beschwerlichkeit seiner Verrichtungen und spült sich mit dem herrlichsten Weine den Nachgeschmack seiner Gratismahlzeiten hinunter. So lebt Sir Thomas, so kann er leben, ohne Furcht, entdeckt zu werden, bei der ungeheuren Menge von aufgestapelten, zum Verkauf und zur Auktion kommenden Waaren, bei der entsprechenden großen Anzahl von Maklern, unter denen er trotz seiner Beleibtheit spurlos verschwindet.

Höher aber als diese Erfindungen einer überfeinerten Jndustrieritterschaft stehen jene Entdeckungen, welche die Künste und Wissenschaften bereichert haben; ja man wird es lächerlich finden, wie ich Sir Thomas mit Männern wie Davy und Dollond in Verbindung bringen kann. Jm Allgemeinen ist die gegenwärtige Zeit nicht so reich an Erfindungen, wie die des ganzen vorigen und beginnenden laufenden Jahrhunderts. Es ist dieß gerade wie mit der Kunst und Wissenschaft selbst, wo man gestehen muß, daß unsre Zeit nur die Früchte jener Saaten erntet, welche im achtzehnten Jahrhundert gesäet wurden. Das achtzehnte Jahrhundert war groß in der Anspannung seiner geistigen Kräfte. Das achtzehnte Jahrhundert hat alle jene Theorien erfunden, mit deren praktischer Anwendung wir uns gegenwärtig bereichern. Wir sind die kräftigen Söhne einer Mutter, deren Geist und Schönheit von Allen gerühmt wird, die sie in ihrer Jugend und höchsten Blüthe sahen. Alles, was wir haben und gegenwärtig sind, verdanken wir

den Schweiß von der Stirne, klagt über die Beschwerlichkeit seiner Verrichtungen und spült sich mit dem herrlichsten Weine den Nachgeschmack seiner Gratismahlzeiten hinunter. So lebt Sir Thomas, so kann er leben, ohne Furcht, entdeckt zu werden, bei der ungeheuren Menge von aufgestapelten, zum Verkauf und zur Auktion kommenden Waaren, bei der entsprechenden großen Anzahl von Maklern, unter denen er trotz seiner Beleibtheit spurlos verschwindet.

Höher aber als diese Erfindungen einer überfeinerten Jndustrieritterschaft stehen jene Entdeckungen, welche die Künste und Wissenschaften bereichert haben; ja man wird es lächerlich finden, wie ich Sir Thomas mit Männern wie Davy und Dollond in Verbindung bringen kann. Jm Allgemeinen ist die gegenwärtige Zeit nicht so reich an Erfindungen, wie die des ganzen vorigen und beginnenden laufenden Jahrhunderts. Es ist dieß gerade wie mit der Kunst und Wissenschaft selbst, wo man gestehen muß, daß unsre Zeit nur die Früchte jener Saaten erntet, welche im achtzehnten Jahrhundert gesäet wurden. Das achtzehnte Jahrhundert war groß in der Anspannung seiner geistigen Kräfte. Das achtzehnte Jahrhundert hat alle jene Theorien erfunden, mit deren praktischer Anwendung wir uns gegenwärtig bereichern. Wir sind die kräftigen Söhne einer Mutter, deren Geist und Schönheit von Allen gerühmt wird, die sie in ihrer Jugend und höchsten Blüthe sahen. Alles, was wir haben und gegenwärtig sind, verdanken wir

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[251/0279] den Schweiß von der Stirne, klagt über die Beschwerlichkeit seiner Verrichtungen und spült sich mit dem herrlichsten Weine den Nachgeschmack seiner Gratismahlzeiten hinunter. So lebt Sir Thomas, so kann er leben, ohne Furcht, entdeckt zu werden, bei der ungeheuren Menge von aufgestapelten, zum Verkauf und zur Auktion kommenden Waaren, bei der entsprechenden großen Anzahl von Maklern, unter denen er trotz seiner Beleibtheit spurlos verschwindet. Höher aber als diese Erfindungen einer überfeinerten Jndustrieritterschaft stehen jene Entdeckungen, welche die Künste und Wissenschaften bereichert haben; ja man wird es lächerlich finden, wie ich Sir Thomas mit Männern wie Davy und Dollond in Verbindung bringen kann. Jm Allgemeinen ist die gegenwärtige Zeit nicht so reich an Erfindungen, wie die des ganzen vorigen und beginnenden laufenden Jahrhunderts. Es ist dieß gerade wie mit der Kunst und Wissenschaft selbst, wo man gestehen muß, daß unsre Zeit nur die Früchte jener Saaten erntet, welche im achtzehnten Jahrhundert gesäet wurden. Das achtzehnte Jahrhundert war groß in der Anspannung seiner geistigen Kräfte. Das achtzehnte Jahrhundert hat alle jene Theorien erfunden, mit deren praktischer Anwendung wir uns gegenwärtig bereichern. Wir sind die kräftigen Söhne einer Mutter, deren Geist und Schönheit von Allen gerühmt wird, die sie in ihrer Jugend und höchsten Blüthe sahen. Alles, was wir haben und gegenwärtig sind, verdanken wir

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Zitationshilfe: Gutzkow, Karl: Die Zeitgenossen. 1. Bd. 2. Aufl. Pforzheim, 1842, S. 251. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_zeitgenossen01_1842/279>, abgerufen am 25.11.2024.