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Gutzkow, Karl: Die Zeitgenossen. 1. Bd. 2. Aufl. Pforzheim, 1842.

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meinem moralischen Menschen, meiner sozialen Stellung, meinen Ansprüchen auf die große universelle Bundeskasse, auf welche ich meine Wechsel ausstelle. Diese Stiefeln bezahlen Sie nicht mir! ich mag kein Geld, das in Jhrer Tasche warm geworden ist, woran der Rost Jhrer Herrschsucht das Bild des Gepräges schon angenagt hat, zahlen Sie's nur in die Bundeskasse, dort hab' ich mein Soll und Haben, dort erhält ein Jeder nach seinen Fähigkeiten und jede Fähigkeit nach ihren Werken!

Dieser letzte Satz ist das Fundament des St. Simonismus und zu gleicher Zeit der revolutionäre Keim, der in der neuen Lehre lag. Denn er zerstört den Begriff des Privateigenthums. Niemand hat noch das Recht zu sagen: Jch besitze! Das Besitzthum schuf die Tyrannei, die Menschennutzung, und die Ungleichheit der Existenzmittel. Es darf künftig weder etwas erworben, noch etwas vererbt werden. Ein Jeder hat das, was er braucht, und vielleicht noch etwas mehr, wenn die ungeheueren hie und da aufgehäuften Schätze zerschlagen sind, und Jeder ein Stück davon erhält. Der Superdividend der menschlichen Gesellschaft wird dazu gebraucht, sich zu erheitern und durch Musik, Tanz und Anschauung schöner Formen die Menschen auf eine immer idealischere Höhe zu bringen. Durch die Geburt bekömmt jedes Kind nur das Recht, bis zu einem gewissen Alter von der Gesammtheit ernährt zu werden. Ererbte Güter empfängt es nicht. Die Stellung des

meinem moralischen Menschen, meiner sozialen Stellung, meinen Ansprüchen auf die große universelle Bundeskasse, auf welche ich meine Wechsel ausstelle. Diese Stiefeln bezahlen Sie nicht mir! ich mag kein Geld, das in Jhrer Tasche warm geworden ist, woran der Rost Jhrer Herrschsucht das Bild des Gepräges schon angenagt hat, zahlen Sie’s nur in die Bundeskasse, dort hab’ ich mein Soll und Haben, dort erhält ein Jeder nach seinen Fähigkeiten und jede Fähigkeit nach ihren Werken!

Dieser letzte Satz ist das Fundament des St. Simonismus und zu gleicher Zeit der revolutionäre Keim, der in der neuen Lehre lag. Denn er zerstört den Begriff des Privateigenthums. Niemand hat noch das Recht zu sagen: Jch besitze! Das Besitzthum schuf die Tyrannei, die Menschennutzung, und die Ungleichheit der Existenzmittel. Es darf künftig weder etwas erworben, noch etwas vererbt werden. Ein Jeder hat das, was er braucht, und vielleicht noch etwas mehr, wenn die ungeheueren hie und da aufgehäuften Schätze zerschlagen sind, und Jeder ein Stück davon erhält. Der Superdividend der menschlichen Gesellschaft wird dazu gebraucht, sich zu erheitern und durch Musik, Tanz und Anschauung schöner Formen die Menschen auf eine immer idealischere Höhe zu bringen. Durch die Geburt bekömmt jedes Kind nur das Recht, bis zu einem gewissen Alter von der Gesammtheit ernährt zu werden. Ererbte Güter empfängt es nicht. Die Stellung des

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[219/0247] meinem moralischen Menschen, meiner sozialen Stellung, meinen Ansprüchen auf die große universelle Bundeskasse, auf welche ich meine Wechsel ausstelle. Diese Stiefeln bezahlen Sie nicht mir! ich mag kein Geld, das in Jhrer Tasche warm geworden ist, woran der Rost Jhrer Herrschsucht das Bild des Gepräges schon angenagt hat, zahlen Sie’s nur in die Bundeskasse, dort hab’ ich mein Soll und Haben, dort erhält ein Jeder nach seinen Fähigkeiten und jede Fähigkeit nach ihren Werken! Dieser letzte Satz ist das Fundament des St. Simonismus und zu gleicher Zeit der revolutionäre Keim, der in der neuen Lehre lag. Denn er zerstört den Begriff des Privateigenthums. Niemand hat noch das Recht zu sagen: Jch besitze! Das Besitzthum schuf die Tyrannei, die Menschennutzung, und die Ungleichheit der Existenzmittel. Es darf künftig weder etwas erworben, noch etwas vererbt werden. Ein Jeder hat das, was er braucht, und vielleicht noch etwas mehr, wenn die ungeheueren hie und da aufgehäuften Schätze zerschlagen sind, und Jeder ein Stück davon erhält. Der Superdividend der menschlichen Gesellschaft wird dazu gebraucht, sich zu erheitern und durch Musik, Tanz und Anschauung schöner Formen die Menschen auf eine immer idealischere Höhe zu bringen. Durch die Geburt bekömmt jedes Kind nur das Recht, bis zu einem gewissen Alter von der Gesammtheit ernährt zu werden. Ererbte Güter empfängt es nicht. Die Stellung des

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Zitationshilfe: Gutzkow, Karl: Die Zeitgenossen. 1. Bd. 2. Aufl. Pforzheim, 1842, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_zeitgenossen01_1842/247>, abgerufen am 23.11.2024.