ren und filtriren kann, er trotzt gegen sich selbst; du bist die Leiche, die er mit Füßen tritt. Wally! Wally! Ihr Blick fiel auf den noch offenen Brief, den sie an ihn geschrieben hatte. Welches Vertrauen, welche Harmlosig¬ keit! Wie treue, kindische Worte! Wie Alles so selig, so unbewußt verbrecherisch, so süß in Etwas, was zuletzt immer eine Uebertretung ihrer Pflicht war! Sie hatte ihm Alles gege¬ ben! Sie weinte; ihre Gedanken schwammen fort auf ihren nassen Augen, ihr Bewußtsein sank hin in eine allgemeine Erschöpfung, in eine Ohnmacht, die von einem hitzigen Fieber abgelöst wurde. Sie sollte erst nach langer Zeit von diesem Schmerze erwachen.
ren und filtriren kann, er trotzt gegen ſich ſelbſt; du biſt die Leiche, die er mit Füßen tritt. Wally! Wally! Ihr Blick fiel auf den noch offenen Brief, den ſie an ihn geſchrieben hatte. Welches Vertrauen, welche Harmloſig¬ keit! Wie treue, kindiſche Worte! Wie Alles ſo ſelig, ſo unbewußt verbrecheriſch, ſo ſüß in Etwas, was zuletzt immer eine Uebertretung ihrer Pflicht war! Sie hatte ihm Alles gege¬ ben! Sie weinte; ihre Gedanken ſchwammen fort auf ihren naſſen Augen, ihr Bewußtſein ſank hin in eine allgemeine Erſchöpfung, in eine Ohnmacht, die von einem hitzigen Fieber abgelöſt wurde. Sie ſollte erſt nach langer Zeit von dieſem Schmerze erwachen.
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ren und filtriren kann, er trotzt gegen ſich
ſelbſt; du biſt die Leiche, die er mit Füßen
tritt. Wally! Wally! Ihr Blick fiel auf den
noch offenen Brief, den ſie an ihn geſchrieben
hatte. Welches Vertrauen, welche Harmloſig¬
keit! Wie treue, kindiſche Worte! Wie Alles
ſo ſelig, ſo unbewußt verbrecheriſch, ſo ſüß in
Etwas, was zuletzt immer eine Uebertretung
ihrer Pflicht war! Sie hatte ihm Alles gege¬
ben! Sie weinte; ihre Gedanken ſchwammen
fort auf ihren naſſen Augen, ihr Bewußtſein
ſank hin in eine allgemeine Erſchöpfung, in
eine Ohnmacht, die von einem hitzigen Fieber
abgelöſt wurde. Sie ſollte erſt nach langer
Zeit von dieſem Schmerze erwachen.
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Gutzkow, Karl: Wally, die Zweiflerin. Mannheim, 1835, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_wally_1835/169>, abgerufen am 28.11.2024.
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