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Gutzkow, Karl: Wally, die Zweiflerin. Mannheim, 1835.

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in die Scene Epheu und Weinlaub. Auf den
Aesten sitzen Paradiesvögel in wunderbarem Far¬
benspiel, auf den breiten Blättern der Arabes¬
ken schlummern Schmetterlinge, in den Kelchen
der Blumen saugen Bienen. Oben schwebt
der Vogel Phönix, der fußlose Erzeuger seiner
selbst; unten blicken die spitzschnäbligen Greifen
und hüten das Gold der Fabel. Bezaubernd
und märchenhaft ist die Verschlingung aller die¬
ser Figuren. Es ist wie ein Traum in den
tausend Nächten und der einen. Zur Rechten
des Bilds aber im Schatten steht Tschionatu¬
lander im goldenen, an der Sonne funkelnden
Harnisch, Helm, Schild und Bogen ruhen auf
der Erde. Der Mantel gleitet von des jungen
Helden Schulter, seine Locken wallen üp¬
pig wie von einem Westhauche gehoben. Das
Auge staunt; ein Entzücken lähmt die Zunge.
Zur Linken aber schwillt aus den Sonnennebeln

Gutzkow's Wally. 9

in die Scene Epheu und Weinlaub. Auf den
Aeſten ſitzen Paradiesvögel in wunderbarem Far¬
benſpiel, auf den breiten Blättern der Arabes¬
ken ſchlummern Schmetterlinge, in den Kelchen
der Blumen ſaugen Bienen. Oben ſchwebt
der Vogel Phönix, der fußloſe Erzeuger ſeiner
ſelbſt; unten blicken die ſpitzſchnäbligen Greifen
und hüten das Gold der Fabel. Bezaubernd
und märchenhaft iſt die Verſchlingung aller die¬
ſer Figuren. Es iſt wie ein Traum in den
tauſend Nächten und der einen. Zur Rechten
des Bilds aber im Schatten ſteht Tſchionatu¬
lander im goldenen, an der Sonne funkelnden
Harniſch, Helm, Schild und Bogen ruhen auf
der Erde. Der Mantel gleitet von des jungen
Helden Schulter, ſeine Locken wallen üp¬
pig wie von einem Weſthauche gehoben. Das
Auge ſtaunt; ein Entzücken lähmt die Zunge.
Zur Linken aber ſchwillt aus den Sonnennebeln

Gutzkow's Wally. 9
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[129/0138] in die Scene Epheu und Weinlaub. Auf den Aeſten ſitzen Paradiesvögel in wunderbarem Far¬ benſpiel, auf den breiten Blättern der Arabes¬ ken ſchlummern Schmetterlinge, in den Kelchen der Blumen ſaugen Bienen. Oben ſchwebt der Vogel Phönix, der fußloſe Erzeuger ſeiner ſelbſt; unten blicken die ſpitzſchnäbligen Greifen und hüten das Gold der Fabel. Bezaubernd und märchenhaft iſt die Verſchlingung aller die¬ ſer Figuren. Es iſt wie ein Traum in den tauſend Nächten und der einen. Zur Rechten des Bilds aber im Schatten ſteht Tſchionatu¬ lander im goldenen, an der Sonne funkelnden Harniſch, Helm, Schild und Bogen ruhen auf der Erde. Der Mantel gleitet von des jungen Helden Schulter, ſeine Locken wallen üp¬ pig wie von einem Weſthauche gehoben. Das Auge ſtaunt; ein Entzücken lähmt die Zunge. Zur Linken aber ſchwillt aus den Sonnennebeln Gutzkow's Wally. 9

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Zitationshilfe: Gutzkow, Karl: Wally, die Zweiflerin. Mannheim, 1835, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_wally_1835/138>, abgerufen am 22.11.2024.