Gutzkow, Karl: Die neuen Serapionsbrüder. Bd. 3. Breslau, 1877.bekommen, versicherte, daß im Gegentheil alles Schöne und Gute, das von ihm in die Welt gesetzt worden wäre, doppelten Werth gehabt hätte. Schon gut! Schon gut! drängte Forbeck. Weil man's von Ihnen nicht erwartete? rief ihm der Assessor boshaft nach. Ein Dienstbote, der jedoch über den Gast längst in voller Gewißheit und nun erst recht durch die noch nicht lange angekommene schlaue Josefa auf etwas, das im Hause nicht mit rechten Dingen zuzugehen schiene, aufmerksam gemacht worden war, trat ein und besorgte die Anordnung zu einem gemüthlichen Kaffee. Nur bei Forbeck fehlte der Humor für Kaffee und Cigarre. Der Mensch da drinnen muß entschieden fort! flüsterte er zu Rabe. Und heute noch! Ich will es unbedingt! Seine Aussagen sind so nachgiebig, daß sie uns die unsrigen verderben. Wir für unser Theil können sagen, wir sind die Strohmänner gewesen für ihn - er ist der Fachmann, der Schuldige! Hat man ihn nicht, dann erleichtert es unsere Lage! Darum muß er fort. Wenn man nur wüßte, wer ihn bis an eine dritte, vierte Station, wo er harmlos einsteigt, begleiten könnte, flüsterte Rabe. Er ist außerhalb der Börse und außerhalb seines Comptoirs und allenfalls eines Sperrsitzes im Theater ohne seinen Bedienten wie ein taumelndes Kalb -! bekommen, versicherte, daß im Gegentheil alles Schöne und Gute, das von ihm in die Welt gesetzt worden wäre, doppelten Werth gehabt hätte. Schon gut! Schon gut! drängte Forbeck. Weil man’s von Ihnen nicht erwartete? rief ihm der Assessor boshaft nach. Ein Dienstbote, der jedoch über den Gast längst in voller Gewißheit und nun erst recht durch die noch nicht lange angekommene schlaue Josefa auf etwas, das im Hause nicht mit rechten Dingen zuzugehen schiene, aufmerksam gemacht worden war, trat ein und besorgte die Anordnung zu einem gemüthlichen Kaffee. Nur bei Forbeck fehlte der Humor für Kaffee und Cigarre. Der Mensch da drinnen muß entschieden fort! flüsterte er zu Rabe. Und heute noch! Ich will es unbedingt! Seine Aussagen sind so nachgiebig, daß sie uns die unsrigen verderben. Wir für unser Theil können sagen, wir sind die Strohmänner gewesen für ihn – er ist der Fachmann, der Schuldige! Hat man ihn nicht, dann erleichtert es unsere Lage! Darum muß er fort. Wenn man nur wüßte, wer ihn bis an eine dritte, vierte Station, wo er harmlos einsteigt, begleiten könnte, flüsterte Rabe. Er ist außerhalb der Börse und außerhalb seines Comptoirs und allenfalls eines Sperrsitzes im Theater ohne seinen Bedienten wie ein taumelndes Kalb –! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0256" n="250"/> bekommen, versicherte, daß im Gegentheil alles Schöne und Gute, das von ihm in die Welt gesetzt worden wäre, doppelten Werth gehabt hätte.</p> <p>Schon gut! Schon gut! drängte Forbeck.</p> <p>Weil man’s von Ihnen nicht erwartete? rief ihm der Assessor boshaft nach.</p> <p>Ein Dienstbote, der jedoch über den Gast längst in voller Gewißheit und nun erst recht durch die noch nicht lange angekommene schlaue Josefa auf etwas, das im Hause nicht mit rechten Dingen zuzugehen schiene, aufmerksam gemacht worden war, trat ein und besorgte die Anordnung zu einem gemüthlichen Kaffee. Nur bei Forbeck fehlte der Humor für Kaffee und Cigarre. Der Mensch da drinnen muß entschieden fort! flüsterte er zu Rabe. Und heute noch! Ich will es unbedingt! Seine Aussagen sind so nachgiebig, daß sie uns die unsrigen verderben. Wir für unser Theil können sagen, wir sind die Strohmänner gewesen für ihn – er ist der Fachmann, der Schuldige! Hat man ihn nicht, dann erleichtert es unsere Lage! Darum muß er fort.</p> <p>Wenn man nur wüßte, wer ihn bis an eine dritte, vierte Station, wo er harmlos einsteigt, begleiten könnte, flüsterte Rabe. Er ist außerhalb der Börse und außerhalb seines Comptoirs und allenfalls eines Sperrsitzes im Theater ohne seinen Bedienten wie ein taumelndes Kalb –!</p> </div> </body> </text> </TEI> [250/0256]
bekommen, versicherte, daß im Gegentheil alles Schöne und Gute, das von ihm in die Welt gesetzt worden wäre, doppelten Werth gehabt hätte.
Schon gut! Schon gut! drängte Forbeck.
Weil man’s von Ihnen nicht erwartete? rief ihm der Assessor boshaft nach.
Ein Dienstbote, der jedoch über den Gast längst in voller Gewißheit und nun erst recht durch die noch nicht lange angekommene schlaue Josefa auf etwas, das im Hause nicht mit rechten Dingen zuzugehen schiene, aufmerksam gemacht worden war, trat ein und besorgte die Anordnung zu einem gemüthlichen Kaffee. Nur bei Forbeck fehlte der Humor für Kaffee und Cigarre. Der Mensch da drinnen muß entschieden fort! flüsterte er zu Rabe. Und heute noch! Ich will es unbedingt! Seine Aussagen sind so nachgiebig, daß sie uns die unsrigen verderben. Wir für unser Theil können sagen, wir sind die Strohmänner gewesen für ihn – er ist der Fachmann, der Schuldige! Hat man ihn nicht, dann erleichtert es unsere Lage! Darum muß er fort.
Wenn man nur wüßte, wer ihn bis an eine dritte, vierte Station, wo er harmlos einsteigt, begleiten könnte, flüsterte Rabe. Er ist außerhalb der Börse und außerhalb seines Comptoirs und allenfalls eines Sperrsitzes im Theater ohne seinen Bedienten wie ein taumelndes Kalb –!
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