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Gutzkow, Karl: Die neuen Serapionsbrüder. Bd. 2. Breslau, 1877.

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Jockeyclub, in den er nur mit Einer Stimme Majorität hineingeschlüpft war, organisirte er, wie ein Theateragent, Fiaskos und Furores, je nachdem; einige Damen der Gesellschaft hatten sich mit auf den Zukunftsschwindel verlegt. Aber der Fürst mochte an sich das allzu Grelle nicht. Er liebte die Einsamkeit, die Betrachtung, die verwandte Seele, das Mittelalter. Bei Alledem hatte sich bei ihm Forbeck durch die schwachen Augenblicke eingenistet, die der Fürst der Börse und besonders dem Baron Cohn und dessen Frühbesuchen, wo sich Durchlaucht noch in Unterbeinkleidern befand, verdankte. Da waren "Rabe-Actien", "Spiegel-Actien" und ähnliche werthvolle Papiere als sichere Capitalanlagen hängen geblieben und in bedeutenden Nennwerthen. Baron Forbeck, in seinem Aeußern der reine wilde Mann von den ausrangirten Dreimarkstücken, terrorisirte den Fürsten und jagte die Panik durch den Portier mit Tressenhut zur Thür hinaus. Aber sie kam doch wieder hereingeschlüpft! Forbeck hatte sich drei Tage lang nicht sehen lassen. Denn jener Priester der geduldeten Gemeinde hatte ihm wirklich als Complicen des Jean Vogler drei Tage Gefängniß wegen Religionsstörung und Jenem, als Voglern, acht aus christlicher Liebe beigebracht. Das Duell mit Dieterici war über die Komik der Spritze und die Tragik der Staatsanwaltschaft in den Hintergrund getreten.

Jockeyclub, in den er nur mit Einer Stimme Majorität hineingeschlüpft war, organisirte er, wie ein Theateragent, Fiaskos und Furores, je nachdem; einige Damen der Gesellschaft hatten sich mit auf den Zukunftsschwindel verlegt. Aber der Fürst mochte an sich das allzu Grelle nicht. Er liebte die Einsamkeit, die Betrachtung, die verwandte Seele, das Mittelalter. Bei Alledem hatte sich bei ihm Forbeck durch die schwachen Augenblicke eingenistet, die der Fürst der Börse und besonders dem Baron Cohn und dessen Frühbesuchen, wo sich Durchlaucht noch in Unterbeinkleidern befand, verdankte. Da waren „Rabe-Actien“, „Spiegel-Actien“ und ähnliche werthvolle Papiere als sichere Capitalanlagen hängen geblieben und in bedeutenden Nennwerthen. Baron Forbeck, in seinem Aeußern der reine wilde Mann von den ausrangirten Dreimarkstücken, terrorisirte den Fürsten und jagte die Panik durch den Portier mit Tressenhut zur Thür hinaus. Aber sie kam doch wieder hereingeschlüpft! Forbeck hatte sich drei Tage lang nicht sehen lassen. Denn jener Priester der geduldeten Gemeinde hatte ihm wirklich als Complicen des Jean Vogler drei Tage Gefängniß wegen Religionsstörung und Jenem, als Voglern, acht aus christlicher Liebe beigebracht. Das Duell mit Dieterici war über die Komik der Spritze und die Tragik der Staatsanwaltschaft in den Hintergrund getreten.

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[212/0218] Jockeyclub, in den er nur mit Einer Stimme Majorität hineingeschlüpft war, organisirte er, wie ein Theateragent, Fiaskos und Furores, je nachdem; einige Damen der Gesellschaft hatten sich mit auf den Zukunftsschwindel verlegt. Aber der Fürst mochte an sich das allzu Grelle nicht. Er liebte die Einsamkeit, die Betrachtung, die verwandte Seele, das Mittelalter. Bei Alledem hatte sich bei ihm Forbeck durch die schwachen Augenblicke eingenistet, die der Fürst der Börse und besonders dem Baron Cohn und dessen Frühbesuchen, wo sich Durchlaucht noch in Unterbeinkleidern befand, verdankte. Da waren „Rabe-Actien“, „Spiegel-Actien“ und ähnliche werthvolle Papiere als sichere Capitalanlagen hängen geblieben und in bedeutenden Nennwerthen. Baron Forbeck, in seinem Aeußern der reine wilde Mann von den ausrangirten Dreimarkstücken, terrorisirte den Fürsten und jagte die Panik durch den Portier mit Tressenhut zur Thür hinaus. Aber sie kam doch wieder hereingeschlüpft! Forbeck hatte sich drei Tage lang nicht sehen lassen. Denn jener Priester der geduldeten Gemeinde hatte ihm wirklich als Complicen des Jean Vogler drei Tage Gefängniß wegen Religionsstörung und Jenem, als Voglern, acht aus christlicher Liebe beigebracht. Das Duell mit Dieterici war über die Komik der Spritze und die Tragik der Staatsanwaltschaft in den Hintergrund getreten.

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Zitationshilfe: Gutzkow, Karl: Die neuen Serapionsbrüder. Bd. 2. Breslau, 1877, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_serapionsbrueder02_1877/218>, abgerufen am 25.11.2024.