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[Gutzkow, Karl]: Briefe eines Narren an eine Närrin. Hamburg, 1832.

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Kleider anmessen, um so den unglücklichen Lyonesen zu helfen. Du willst nicht zurückbleiben, und ich werde nicht ermangeln, Dir das verlangte Dutzend Seidenhüte, das Du zugleich tragen magst, zu besorgen. Ich werde mich mit eben so vielen Schnupftüchern ausrüsten. Glaube mir aber, die Absicht unseres Willens ist besser, als sein schwacher Erfolg.

Ein Capitel aus einer neulich von mir gemachten Reise führe mich an die Stelle, wo ich Dir für diese traurige Aussicht die Beweise liefern werde.

Hast Du je von Contumazleiden gehört? Die hessische Quarantaineanstalt in Raßdorf drohte mit mir auf den Flügeln des Sturmwindes, der aus dem Thüringer Wald und dem Rhöngebirge in fürchterlichem Duett tobte, davon zu gehen. Nur die Erinnerung an die ferne Freundin fachte neue Lebensflammen in mir an, warum auch Amor mit Pfeil und Bogen in erhabener Arbeit am Ofen meiner Clause angebracht war. In Sturm und Regen verließ ich den unseligen Aufenthalt mitten in der Nacht.

In Hünefeld priesen mir der Posthalter und seine Frau die Thaten des heil. Bonifacius an, des Patrons dieser Gegenden. Sie hielten mich für katholisch, weil ich den Schwärmer lobte.

Kleider anmessen, um so den unglücklichen Lyonesen zu helfen. Du willst nicht zurückbleiben, und ich werde nicht ermangeln, Dir das verlangte Dutzend Seidenhüte, das Du zugleich tragen magst, zu besorgen. Ich werde mich mit eben so vielen Schnupftüchern ausrüsten. Glaube mir aber, die Absicht unseres Willens ist besser, als sein schwacher Erfolg.

Ein Capitel aus einer neulich von mir gemachten Reise führe mich an die Stelle, wo ich Dir für diese traurige Aussicht die Beweise liefern werde.

Hast Du je von Contumazleiden gehört? Die hessische Quarantaineanstalt in Raßdorf drohte mit mir auf den Flügeln des Sturmwindes, der aus dem Thüringer Wald und dem Rhöngebirge in fürchterlichem Duett tobte, davon zu gehen. Nur die Erinnerung an die ferne Freundin fachte neue Lebensflammen in mir an, warum auch Amor mit Pfeil und Bogen in erhabener Arbeit am Ofen meiner Clause angebracht war. In Sturm und Regen verließ ich den unseligen Aufenthalt mitten in der Nacht.

In Hünefeld priesen mir der Posthalter und seine Frau die Thaten des heil. Bonifacius an, des Patrons dieser Gegenden. Sie hielten mich für katholisch, weil ich den Schwärmer lobte.

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[67/0080] Kleider anmessen, um so den unglücklichen Lyonesen zu helfen. Du willst nicht zurückbleiben, und ich werde nicht ermangeln, Dir das verlangte Dutzend Seidenhüte, das Du zugleich tragen magst, zu besorgen. Ich werde mich mit eben so vielen Schnupftüchern ausrüsten. Glaube mir aber, die Absicht unseres Willens ist besser, als sein schwacher Erfolg. Ein Capitel aus einer neulich von mir gemachten Reise führe mich an die Stelle, wo ich Dir für diese traurige Aussicht die Beweise liefern werde. Hast Du je von Contumazleiden gehört? Die hessische Quarantaineanstalt in Raßdorf drohte mit mir auf den Flügeln des Sturmwindes, der aus dem Thüringer Wald und dem Rhöngebirge in fürchterlichem Duett tobte, davon zu gehen. Nur die Erinnerung an die ferne Freundin fachte neue Lebensflammen in mir an, warum auch Amor mit Pfeil und Bogen in erhabener Arbeit am Ofen meiner Clause angebracht war. In Sturm und Regen verließ ich den unseligen Aufenthalt mitten in der Nacht. In Hünefeld priesen mir der Posthalter und seine Frau die Thaten des heil. Bonifacius an, des Patrons dieser Gegenden. Sie hielten mich für katholisch, weil ich den Schwärmer lobte.

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Zitationshilfe: [Gutzkow, Karl]: Briefe eines Narren an eine Närrin. Hamburg, 1832, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_narren_1832/80>, abgerufen am 22.11.2024.