[Gutzkow, Karl]: Briefe eines Narren an eine Närrin. Hamburg, 1832.Sechs und zwanzigster Brief. Das Jahr 1836 rückt immer näher heran. Haben Sie den tiefsinnigen Bengel auch so mißverstanden, daß in diesem die Welt untergehen werde? Unmöglich, sonst würden Sie Furcht und Besorgniß geäußert haben; dagegen sehen Sie der nächsten Zukunft mit jener Fassung, jenem beispiellosen Anstande entgegen, den ich an Ihnen, Verehrteste, immer so sehr habe bewundern müssen. Entweder verlassen Sie sich auf Ihr gutes Gewissen, oder auf Ihre richtigere Einsicht in den Sinn der merkwürdigen Prophezeiung; vielleicht auf Beides. Es bleibt wahr, daß wir am Vorabende großer Ereignisse stehen. Das Jahr 1836 ist dieser heilige Abend, auf den ein tausendjähriger Festtag Sechs und zwanzigster Brief. Das Jahr 1836 rückt immer näher heran. Haben Sie den tiefsinnigen Bengel auch so mißverstanden, daß in diesem die Welt untergehen werde? Unmöglich, sonst würden Sie Furcht und Besorgniß geäußert haben; dagegen sehen Sie der nächsten Zukunft mit jener Fassung, jenem beispiellosen Anstande entgegen, den ich an Ihnen, Verehrteste, immer so sehr habe bewundern müssen. Entweder verlassen Sie sich auf Ihr gutes Gewissen, oder auf Ihre richtigere Einsicht in den Sinn der merkwürdigen Prophezeiung; vielleicht auf Beides. Es bleibt wahr, daß wir am Vorabende großer Ereignisse stehen. Das Jahr 1836 ist dieser heilige Abend, auf den ein tausendjähriger Festtag <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0317" n="304"/> <head> <hi rendition="#g">Sechs und zwanzigster Brief.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>Das Jahr 1836 rückt immer näher heran. Haben Sie den tiefsinnigen Bengel auch so mißverstanden, daß in diesem die Welt untergehen werde? Unmöglich, sonst würden Sie Furcht und Besorgniß geäußert haben; dagegen sehen Sie der nächsten Zukunft mit jener Fassung, jenem beispiellosen Anstande entgegen, den ich an Ihnen, Verehrteste, immer so sehr habe bewundern müssen. Entweder verlassen Sie sich auf Ihr gutes Gewissen, oder auf Ihre richtigere Einsicht in den Sinn der merkwürdigen Prophezeiung; vielleicht auf Beides.</p> <p>Es bleibt wahr, daß wir am Vorabende großer Ereignisse stehen. Das Jahr 1836 ist dieser heilige Abend, auf den ein tausendjähriger Festtag </p> </div> </body> </text> </TEI> [304/0317]
Sechs und zwanzigster Brief.
Das Jahr 1836 rückt immer näher heran. Haben Sie den tiefsinnigen Bengel auch so mißverstanden, daß in diesem die Welt untergehen werde? Unmöglich, sonst würden Sie Furcht und Besorgniß geäußert haben; dagegen sehen Sie der nächsten Zukunft mit jener Fassung, jenem beispiellosen Anstande entgegen, den ich an Ihnen, Verehrteste, immer so sehr habe bewundern müssen. Entweder verlassen Sie sich auf Ihr gutes Gewissen, oder auf Ihre richtigere Einsicht in den Sinn der merkwürdigen Prophezeiung; vielleicht auf Beides.
Es bleibt wahr, daß wir am Vorabende großer Ereignisse stehen. Das Jahr 1836 ist dieser heilige Abend, auf den ein tausendjähriger Festtag
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Zitationshilfe: | [Gutzkow, Karl]: Briefe eines Narren an eine Närrin. Hamburg, 1832, S. 304. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_narren_1832/317>, abgerufen am 29.07.2024. |