Welche Thaten, welche Begebenheiten! Tausende von Kriegern verlassen ihre heimathlichen Fluren, die, mit dem Blute ihrer Brüder getränkt, ihnen keine Früchte brachten; eine neue Völkerwanderung. Der rechte Flügel der Pforte versagt länger den Dienst, und die wilden Scharen von den Ufern des Nil's und den brennenden Sandsteppen des innern Afrika's ziehen kampfgerüstet in die Thäler Syriens. In Frankreich und England wird den Standesprärogativen, die Jahrhunderten getrotzt haben, jubelnd heimgeleuchtet. Roms weltlicher Thron hat keine andere Stütze mehr, als fremde Bayonette, die schwächste, die es für Staaten jetzt noch geben kann. Deine treue Philine, das liebe Thier ist gestorben. Welch' eine Zeit!
Eilfter Brief.
Welche Thaten, welche Begebenheiten! Tausende von Kriegern verlassen ihre heimathlichen Fluren, die, mit dem Blute ihrer Brüder getränkt, ihnen keine Früchte brachten; eine neue Völkerwanderung. Der rechte Flügel der Pforte versagt länger den Dienst, und die wilden Scharen von den Ufern des Nil’s und den brennenden Sandsteppen des innern Afrika’s ziehen kampfgerüstet in die Thäler Syriens. In Frankreich und England wird den Standesprärogativen, die Jahrhunderten getrotzt haben, jubelnd heimgeleuchtet. Roms weltlicher Thron hat keine andere Stütze mehr, als fremde Bayonette, die schwächste, die es für Staaten jetzt noch geben kann. Deine treue Philine, das liebe Thier ist gestorben. Welch’ eine Zeit!
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Eilfter Brief.
Welche Thaten, welche Begebenheiten! Tausende von Kriegern verlassen ihre heimathlichen Fluren, die, mit dem Blute ihrer Brüder getränkt, ihnen keine Früchte brachten; eine neue Völkerwanderung. Der rechte Flügel der Pforte versagt länger den Dienst, und die wilden Scharen von den Ufern des Nil’s und den brennenden Sandsteppen des innern Afrika’s ziehen kampfgerüstet in die Thäler Syriens. In Frankreich und England wird den Standesprärogativen, die Jahrhunderten getrotzt haben, jubelnd heimgeleuchtet. Roms weltlicher Thron hat keine andere Stütze mehr, als fremde Bayonette, die schwächste, die es für Staaten jetzt noch geben kann. Deine treue Philine, das liebe Thier ist gestorben. Welch’ eine Zeit!
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[Gutzkow, Karl]: Briefe eines Narren an eine Närrin. Hamburg, 1832, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_narren_1832/124>, abgerufen am 16.02.2025.
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