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Gutzkow, Karl: Börne's Leben. Hamburg, 1840.

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das eigne Haus nicht die sicherste Sprachschule dar und der Hauslehrer selbst gesteht, über die grammatischen Gründe und Regeln der deutschen Sprache damals nicht ganz taktfest gewesen zu seyn. Wie daher Sachs seinen Unterricht dazu benutzte, sich selbst noch auszubilden und mit seinen Zöglingen zu lernen, so bot auch der Unterricht in der deutschen Sprache um so größre Schwierigkeiten dar, als sich der Lehrer in der Auswahl einer passenden Grammatik vergriff und dem Unterrichte gleich die philosophische Sprachlehre Adelungs zum Grunde legte. So dunkel und abstrakt nun auch die einzelnen Paragraphen derselben waren, so sehr sich auch der Lehrer selbst Mühe geben mußte, sie immer zu begreifen; der junge Schüler ließ sich diese Mühe nicht verdrießen, sondern dachte sich langsam, aber gründlich und völlig bewußt in die Schwierigkeiten dieses übel gewählten Leitfadens hinein. Früh war bei ihm eine Anlage zu eigenthümlicher Ausdrucksweise bemerkbar; aber in der grammatisch-orthographischen Regelrichtigkeit blieb der Knabe noch sehr zurück, um so mehr, als ihm durch seinen Umgang nicht möglich wurde, immer ein gutes und gebildetes Deutsch zu hören. Der Hauslehrer räumt ein, daß Börne die Grundlage der Grammatik erst bei seinem spätern

das eigne Haus nicht die sicherste Sprachschule dar und der Hauslehrer selbst gesteht, über die grammatischen Gründe und Regeln der deutschen Sprache damals nicht ganz taktfest gewesen zu seyn. Wie daher Sachs seinen Unterricht dazu benutzte, sich selbst noch auszubilden und mit seinen Zöglingen zu lernen, so bot auch der Unterricht in der deutschen Sprache um so größre Schwierigkeiten dar, als sich der Lehrer in der Auswahl einer passenden Grammatik vergriff und dem Unterrichte gleich die philosophische Sprachlehre Adelungs zum Grunde legte. So dunkel und abstrakt nun auch die einzelnen Paragraphen derselben waren, so sehr sich auch der Lehrer selbst Mühe geben mußte, sie immer zu begreifen; der junge Schüler ließ sich diese Mühe nicht verdrießen, sondern dachte sich langsam, aber gründlich und völlig bewußt in die Schwierigkeiten dieses übel gewählten Leitfadens hinein. Früh war bei ihm eine Anlage zu eigenthümlicher Ausdrucksweise bemerkbar; aber in der grammatisch-orthographischen Regelrichtigkeit blieb der Knabe noch sehr zurück, um so mehr, als ihm durch seinen Umgang nicht möglich wurde, immer ein gutes und gebildetes Deutsch zu hören. Der Hauslehrer räumt ein, daß Börne die Grundlage der Grammatik erst bei seinem spätern

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[49/0091] das eigne Haus nicht die sicherste Sprachschule dar und der Hauslehrer selbst gesteht, über die grammatischen Gründe und Regeln der deutschen Sprache damals nicht ganz taktfest gewesen zu seyn. Wie daher Sachs seinen Unterricht dazu benutzte, sich selbst noch auszubilden und mit seinen Zöglingen zu lernen, so bot auch der Unterricht in der deutschen Sprache um so größre Schwierigkeiten dar, als sich der Lehrer in der Auswahl einer passenden Grammatik vergriff und dem Unterrichte gleich die philosophische Sprachlehre Adelungs zum Grunde legte. So dunkel und abstrakt nun auch die einzelnen Paragraphen derselben waren, so sehr sich auch der Lehrer selbst Mühe geben mußte, sie immer zu begreifen; der junge Schüler ließ sich diese Mühe nicht verdrießen, sondern dachte sich langsam, aber gründlich und völlig bewußt in die Schwierigkeiten dieses übel gewählten Leitfadens hinein. Früh war bei ihm eine Anlage zu eigenthümlicher Ausdrucksweise bemerkbar; aber in der grammatisch-orthographischen Regelrichtigkeit blieb der Knabe noch sehr zurück, um so mehr, als ihm durch seinen Umgang nicht möglich wurde, immer ein gutes und gebildetes Deutsch zu hören. Der Hauslehrer räumt ein, daß Börne die Grundlage der Grammatik erst bei seinem spätern

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Zitationshilfe: Gutzkow, Karl: Börne's Leben. Hamburg, 1840, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_boerne_1840/91>, abgerufen am 24.11.2024.