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Gutzkow, Karl: Börne's Leben. Hamburg, 1840.

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"Doch Ihre Literatur wird alle diese Dinge besser zu sagen wissen, als ich, und ich werde mich nicht so weit vergessen, das Gemälde vervollständigen zu wollen. Frankreich, in dessen Namen ich leider allein sprechen muß, und das meinen Worten nicht widersprechen wird, Frankreich wird Börne Gerechtigkeit widerfahren lassen, die bei uns immer spät kömmt, aber die niemals am Grabe ausbleibt. Börne ist weniger bei uns bekannt gewesen, weil man, um bei uns von sich reden zu machen, Genossen haben muß, und Börne hatte nur Bewunderer. Aber der Tod versöhnt das Genie mit dem undankbaren Ruf, und unsre Literatur wird, so hoff' ich, eine ihrer schönsten Kronen auf dieses Grab heften, welches die Natur mit den einfachen und natürlichen Blumen schmücken wird, mit denen sie stets am Grabe des Armen und an dem des Freundes der Armen so freigiebig ist."

"Was mich betrifft, der ich hier nur den Tribut meines Schmerzes darbringe, so grüß' ich dich, o Börne, nicht in dieser Gruft, die bald drei Fuß Erde decken werden, sondern in jenen lichten Räumen, wo unzählige Welten in unerforschter Harmonie über dieser kleinen Erde rollen, die wir unser Universum nennen; ich grüße Dich in jener großen Werkstatt der Intelli-

„Doch Ihre Literatur wird alle diese Dinge besser zu sagen wissen, als ich, und ich werde mich nicht so weit vergessen, das Gemälde vervollständigen zu wollen. Frankreich, in dessen Namen ich leider allein sprechen muß, und das meinen Worten nicht widersprechen wird, Frankreich wird Börne Gerechtigkeit widerfahren lassen, die bei uns immer spät kömmt, aber die niemals am Grabe ausbleibt. Börne ist weniger bei uns bekannt gewesen, weil man, um bei uns von sich reden zu machen, Genossen haben muß, und Börne hatte nur Bewunderer. Aber der Tod versöhnt das Genie mit dem undankbaren Ruf, und unsre Literatur wird, so hoff’ ich, eine ihrer schönsten Kronen auf dieses Grab heften, welches die Natur mit den einfachen und natürlichen Blumen schmücken wird, mit denen sie stets am Grabe des Armen und an dem des Freundes der Armen so freigiebig ist."

"Was mich betrifft, der ich hier nur den Tribut meines Schmerzes darbringe, so grüß’ ich dich, o Börne, nicht in dieser Gruft, die bald drei Fuß Erde decken werden, sondern in jenen lichten Räumen, wo unzählige Welten in unerforschter Harmonie über dieser kleinen Erde rollen, die wir unser Universum nennen; ich grüße Dich in jener großen Werkstatt der Intelli-

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[292/0334] „Doch Ihre Literatur wird alle diese Dinge besser zu sagen wissen, als ich, und ich werde mich nicht so weit vergessen, das Gemälde vervollständigen zu wollen. Frankreich, in dessen Namen ich leider allein sprechen muß, und das meinen Worten nicht widersprechen wird, Frankreich wird Börne Gerechtigkeit widerfahren lassen, die bei uns immer spät kömmt, aber die niemals am Grabe ausbleibt. Börne ist weniger bei uns bekannt gewesen, weil man, um bei uns von sich reden zu machen, Genossen haben muß, und Börne hatte nur Bewunderer. Aber der Tod versöhnt das Genie mit dem undankbaren Ruf, und unsre Literatur wird, so hoff’ ich, eine ihrer schönsten Kronen auf dieses Grab heften, welches die Natur mit den einfachen und natürlichen Blumen schmücken wird, mit denen sie stets am Grabe des Armen und an dem des Freundes der Armen so freigiebig ist." "Was mich betrifft, der ich hier nur den Tribut meines Schmerzes darbringe, so grüß’ ich dich, o Börne, nicht in dieser Gruft, die bald drei Fuß Erde decken werden, sondern in jenen lichten Räumen, wo unzählige Welten in unerforschter Harmonie über dieser kleinen Erde rollen, die wir unser Universum nennen; ich grüße Dich in jener großen Werkstatt der Intelli-

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Zitationshilfe: Gutzkow, Karl: Börne's Leben. Hamburg, 1840, S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_boerne_1840/334>, abgerufen am 22.11.2024.