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Gutzkow, Karl: Börne's Leben. Hamburg, 1840.

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immer; aber ein unendlich tiefes Weh, das wir früher nie bemerkt, lag um seine Mundwinkel eingegraben; seine ganze Gestalt kam uns gebeugter vor, als sonst, er fuhr mit seiner rechten Hand unter die Weste nach dem Herzen hin und hustete trocken. Eine unheimliche Ahnung überrieselte uns; als Börne sich nach dem Sopha hinwandte, blickten wir ihm nach, aber wir sahen nichts mehr; irgend etwas, ich glaube Thränen, hatte unsere Brillengläser verdunkelt."

Börne hatte nie so viel Trieb zu schriftstellerischer Thätigkeit, als in seinen letzten Lebensjahren. So gern er im Verkehr mit Buchhändlern vom Ertrag derselben Nutzen zog, so aufopfernd gab er sich jedem allgemeineren, seiner Parthei dienenden Unternehmen hin. Auch Börne war unter den Schriftstellern, die sich zur Herausgabe des Reformateur, einer Zeitschrift, die von den Mitarbeitern ohne Honorar geschrieben werden sollte, vereinigten. Er lieferte einige Feuilletons, in denen er Heine's Salon, Wachsmuth's Geschichte des deutschen Bauernkrieges und einige andre Bücher besprach. Er schrieb diese Aufsätze gleich selbst französisch nieder und erntete dafür von Raspail das Geständniß, "es wäre dies ein neues Französisch!" Raspail wollte damit kein ausweichendes Compliment sagen. Er war

immer; aber ein unendlich tiefes Weh, das wir früher nie bemerkt, lag um seine Mundwinkel eingegraben; seine ganze Gestalt kam uns gebeugter vor, als sonst, er fuhr mit seiner rechten Hand unter die Weste nach dem Herzen hin und hustete trocken. Eine unheimliche Ahnung überrieselte uns; als Börne sich nach dem Sopha hinwandte, blickten wir ihm nach, aber wir sahen nichts mehr; irgend etwas, ich glaube Thränen, hatte unsere Brillengläser verdunkelt."

Börne hatte nie so viel Trieb zu schriftstellerischer Thätigkeit, als in seinen letzten Lebensjahren. So gern er im Verkehr mit Buchhändlern vom Ertrag derselben Nutzen zog, so aufopfernd gab er sich jedem allgemeineren, seiner Parthei dienenden Unternehmen hin. Auch Börne war unter den Schriftstellern, die sich zur Herausgabe des Reformateur, einer Zeitschrift, die von den Mitarbeitern ohne Honorar geschrieben werden sollte, vereinigten. Er lieferte einige Feuilletons, in denen er Heine’s Salon, Wachsmuth’s Geschichte des deutschen Bauernkrieges und einige andre Bücher besprach. Er schrieb diese Aufsätze gleich selbst französisch nieder und erntete dafür von Raspail das Geständniß, „es wäre dies ein neues Französisch!“ Raspail wollte damit kein ausweichendes Compliment sagen. Er war

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[267/0309] immer; aber ein unendlich tiefes Weh, das wir früher nie bemerkt, lag um seine Mundwinkel eingegraben; seine ganze Gestalt kam uns gebeugter vor, als sonst, er fuhr mit seiner rechten Hand unter die Weste nach dem Herzen hin und hustete trocken. Eine unheimliche Ahnung überrieselte uns; als Börne sich nach dem Sopha hinwandte, blickten wir ihm nach, aber wir sahen nichts mehr; irgend etwas, ich glaube Thränen, hatte unsere Brillengläser verdunkelt." Börne hatte nie so viel Trieb zu schriftstellerischer Thätigkeit, als in seinen letzten Lebensjahren. So gern er im Verkehr mit Buchhändlern vom Ertrag derselben Nutzen zog, so aufopfernd gab er sich jedem allgemeineren, seiner Parthei dienenden Unternehmen hin. Auch Börne war unter den Schriftstellern, die sich zur Herausgabe des Reformateur, einer Zeitschrift, die von den Mitarbeitern ohne Honorar geschrieben werden sollte, vereinigten. Er lieferte einige Feuilletons, in denen er Heine’s Salon, Wachsmuth’s Geschichte des deutschen Bauernkrieges und einige andre Bücher besprach. Er schrieb diese Aufsätze gleich selbst französisch nieder und erntete dafür von Raspail das Geständniß, „es wäre dies ein neues Französisch!“ Raspail wollte damit kein ausweichendes Compliment sagen. Er war

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Zitationshilfe: Gutzkow, Karl: Börne's Leben. Hamburg, 1840, S. 267. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_boerne_1840/309>, abgerufen am 22.11.2024.