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Gutzkow, Karl: Börne's Leben. Hamburg, 1840.

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zu schreiben und über die Aeußerungen der Menschen, mit denen er umgeht, schon so lange Buch führen? Nein, es ist unmöglich. Diese langen Tiraden, die oft witzig, oft durch ihre Länge ungenießbar sind, kann Börne nicht gesprochen haben. Herr Heine, der ein so schwaches Gedächtniß hat, daß er sogar dasjenige, was ihm das Theuerste war, seine Grundsätze, mit der Zeit vergaß, Herr Heine sollte den Kopfrechner Dase an Intensität des Erinnerungsvermögens übertreffen? Gegen die Aechtheit dieser Diatriben müssen wir also von vornherein protestiren. Sie sind ohne Zweifel durch einen schlagenden Einfall Börne's angeregt, aber in dieser Form ohne Widerrede von Heine eben so erfunden, wie die Reden, die Cornelius Nepos Imperatoren halten läßt, die auch größer waren als er.

Alle Welt wird mit mir darin übereinstimmen, daß das, was Börne bei Herrn Heine redet, ihn eben nicht im liebenswürdigsten Lichte erscheinen läßt. Nicht nur, daß er sich wie ein unsinniger Coupe tete in seinem politischen Fanatismus gebehrdet, er ist auch lasciv, gewöhnlich und nicht

zu schreiben und über die Aeußerungen der Menschen, mit denen er umgeht, schon so lange Buch führen? Nein, es ist unmöglich. Diese langen Tiraden, die oft witzig, oft durch ihre Länge ungenießbar sind, kann Börne nicht gesprochen haben. Herr Heine, der ein so schwaches Gedächtniß hat, daß er sogar dasjenige, was ihm das Theuerste war, seine Grundsätze, mit der Zeit vergaß, Herr Heine sollte den Kopfrechner Dase an Intensität des Erinnerungsvermögens übertreffen? Gegen die Aechtheit dieser Diatriben müssen wir also von vornherein protestiren. Sie sind ohne Zweifel durch einen schlagenden Einfall Börne’s angeregt, aber in dieser Form ohne Widerrede von Heine eben so erfunden, wie die Reden, die Cornelius Nepos Imperatoren halten läßt, die auch größer waren als er.

Alle Welt wird mit mir darin übereinstimmen, daß das, was Börne bei Herrn Heine redet, ihn eben nicht im liebenswürdigsten Lichte erscheinen läßt. Nicht nur, daß er sich wie ein unsinniger Coupe tête in seinem politischen Fanatismus gebehrdet, er ist auch lasciv, gewöhnlich und nicht

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[XXII/0028] zu schreiben und über die Aeußerungen der Menschen, mit denen er umgeht, schon so lange Buch führen? Nein, es ist unmöglich. Diese langen Tiraden, die oft witzig, oft durch ihre Länge ungenießbar sind, kann Börne nicht gesprochen haben. Herr Heine, der ein so schwaches Gedächtniß hat, daß er sogar dasjenige, was ihm das Theuerste war, seine Grundsätze, mit der Zeit vergaß, Herr Heine sollte den Kopfrechner Dase an Intensität des Erinnerungsvermögens übertreffen? Gegen die Aechtheit dieser Diatriben müssen wir also von vornherein protestiren. Sie sind ohne Zweifel durch einen schlagenden Einfall Börne’s angeregt, aber in dieser Form ohne Widerrede von Heine eben so erfunden, wie die Reden, die Cornelius Nepos Imperatoren halten läßt, die auch größer waren als er. Alle Welt wird mit mir darin übereinstimmen, daß das, was Börne bei Herrn Heine redet, ihn eben nicht im liebenswürdigsten Lichte erscheinen läßt. Nicht nur, daß er sich wie ein unsinniger Coupe tête in seinem politischen Fanatismus gebehrdet, er ist auch lasciv, gewöhnlich und nicht

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Zitationshilfe: Gutzkow, Karl: Börne's Leben. Hamburg, 1840, S. XXII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_boerne_1840/28>, abgerufen am 22.11.2024.