anzugreifen und den gegenseitigen König zu fan- gen; dieser aber steht da in seiner Hölzernheit und erwartet, wie das häufig der Fall in der Wirk- lichkeit ist, ohne Selbstthätigkeit, alles von sei- nem Kriegsminister oder Kriegsrathe, d. i. von dem Spieler, welcher die Steine in Bewegung sezt.
1) Vom Schachbret. Man sehe Zeichn. 16. Das Schachbret ist ein gewöhnliches Dambret von 64 Feldern, nämlich von 32 weissen und eben so viel schwarzen. Die Spieler legen es so zwischen sich, dass jeder in der Ecke zur rechten Hand ein weisses Feld hat.
Um in der Folge verständlich zu seyn, und um die Stellung der Steine, so wie ihre Züge angeben zu können, wollen wir die Felder des Schachbrettes bezeichnen, so dass wir dieselben, so wie in der Geographie die Oerter nach Län- ge und Breite, angeben können. Wenn das Brett zwischen beyden Spielern liegt, so laufen von dem einen zum andern 8 Reihen Felder hin- über, diese nennen wir a, b, c. d. e, f, g, h, Allein diese Felder bilden wieder 8 andre Rei- hen quer zwischen beyden Spielern hindurch, diese bezeichnen wir auf beyden Seiten mit 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8. Hierdurch lässt sich jedes Feld auf dem Brette angeben; das Feld X heisst nun d 5 und stünde hier ein Stein, von dem man
anzugreifen und den gegenſeitigen König zu fan- gen; dieſer aber ſteht da in ſeiner Hölzernheit und erwartet, wie das häufig der Fall in der Wirk- lichkeit iſt, ohne Selbſtthätigkeit, alles von ſei- nem Kriegsminiſter oder Kriegsrathe, d. i. von dem Spieler, welcher die Steine in Bewegung ſezt.
1) Vom Schachbret. Man ſehe Zeichn. 16. Das Schachbret iſt ein gewöhnliches Dambret von 64 Feldern, nämlich von 32 weiſsen und eben ſo viel ſchwarzen. Die Spieler legen es ſo zwiſchen ſich, daſs jeder in der Ecke zur rechten Hand ein weiſses Feld hat.
Um in der Folge verſtändlich zu ſeyn, und um die Stellung der Steine, ſo wie ihre Züge angeben zu können, wollen wir die Felder des Schachbrettes bezeichnen, ſo daſs wir dieſelben, ſo wie in der Geographie die Oerter nach Län- ge und Breite, angeben können. Wenn das Brett zwiſchen beyden Spielern liegt, ſo laufen von dem einen zum andern 8 Reihen Felder hin- über, dieſe nennen wir a, b, c. d. e, f, g, h, Allein dieſe Felder bilden wieder 8 andre Rei- hen quer zwiſchen beyden Spielern hindurch, dieſe bezeichnen wir auf beyden Seiten mit 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8. Hierdurch läſst ſich jedes Feld auf dem Brette angeben; das Feld X heiſst nun d 5 und ſtünde hier ein Stein, von dem man
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anzugreifen und den gegenſeitigen König zu fan-
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erwartet, wie das häufig der Fall in der Wirk-
lichkeit iſt, ohne Selbſtthätigkeit, alles von ſei-
nem Kriegsminiſter oder Kriegsrathe, d. i. von
dem Spieler, welcher die Steine in Bewegung
ſezt.
1) Vom Schachbret. Man ſehe Zeichn. 16.
Das Schachbret iſt ein gewöhnliches Dambret von
64 Feldern, nämlich von 32 weiſsen und eben ſo
viel ſchwarzen. Die Spieler legen es ſo zwiſchen
ſich, daſs jeder in der Ecke zur rechten Hand
ein weiſses Feld hat.
Um in der Folge verſtändlich zu ſeyn, und
um die Stellung der Steine, ſo wie ihre Züge
angeben zu können, wollen wir die Felder des
Schachbrettes bezeichnen, ſo daſs wir dieſelben,
ſo wie in der Geographie die Oerter nach Län-
ge und Breite, angeben können. Wenn das
Brett zwiſchen beyden Spielern liegt, ſo laufen
von dem einen zum andern 8 Reihen Felder hin-
über, dieſe nennen wir a, b, c. d. e, f, g, h,
Allein dieſe Felder bilden wieder 8 andre Rei-
hen quer zwiſchen beyden Spielern hindurch,
dieſe bezeichnen wir auf beyden Seiten mit 1,
2, 3, 4, 5, 6, 7, 8. Hierdurch läſst ſich jedes
Feld auf dem Brette angeben; das Feld X heiſst
nun d 5 und ſtünde hier ein Stein, von dem man
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Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 445. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/477>, abgerufen am 24.11.2024.
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