zu umspannen, dann ihren Gegenstand immer mehr und mehr einschliesst, bis sie ihn endlich fest fasset. Diess ist die erste Hauptregel des Spiels. Ich will mir etwas in den Sinn nehmen, und es durch meine Leser heraus fragen lassen. Alle Nebengespräche und Kurzweile, wodurch das Spiel zur angenehmen Unterhaltung wird, bleiben hier weg, um des Platzes zu schonen. Ich ha- be etwas, das Fragen hebt an:
Gehörts zur Körperwelt? -- ja! Ists ein Weltkörper? nein! -- Ein geographischer Ge- genstand unsrer Erde? nein! -- Ein natürlicher Körper, ein Naturprodukt? nein! Also ein Fa- brikat? ja! -- Genommen aus dem Thierreiche? nein. Zum Theil nur aus dem Thierreiche? nein. Aus dem Mineralreiche? ja, und ganz al- lein? ja. -- Von Stein? nein. Von Metall? ja! -- von einem edeln? nein. Von Kupfer? nein! von Eisen? ja. Von künstlichem Eisen (Stahl)? ja.
Der Sachen, die von Stahl gemacht werden, sind sehr viel, es kommt folglich darauf an, sie sogleich im Kopfe zu classificiren und die gedachte Sache in eine Classe zu schaffen, ferner den Ge- brauch derselben auszukundschaften. Hier neh- men folglich die Fragen eine andre Richtung.
Ists eine Maschine? nein! -- Ein Instru- ment? ja. Des Künstlers? nein! Bauern? nein.
zu umſpannen, dann ihren Gegenſtand immer mehr und mehr einſchlieſst, bis ſie ihn endlich feſt faſſet. Dieſs iſt die erſte Hauptregel des Spiels. Ich will mir etwas in den Sinn nehmen, und es durch meine Leſer heraus fragen laſſen. Alle Nebengeſpräche und Kurzweile, wodurch das Spiel zur angenehmen Unterhaltung wird, bleiben hier weg, um des Platzes zu ſchonen. Ich ha- be etwas, das Fragen hebt an:
Gehörts zur Körperwelt? — ja! Iſts ein Weltkörper? nein! — Ein geographiſcher Ge- genſtand unſrer Erde? nein! — Ein natürlicher Körper, ein Naturprodukt? nein! Alſo ein Fa- brikat? ja! — Genommen aus dem Thierreiche? nein. Zum Theil nur aus dem Thierreiche? nein. Aus dem Mineralreiche? ja, und ganz al- lein? ja. — Von Stein? nein. Von Metall? ja! — von einem edeln? nein. Von Kupfer? nein! von Eiſen? ja. Von künſtlichem Eiſen (Stahl)? ja.
Der Sachen, die von Stahl gemacht werden, ſind ſehr viel, es kommt folglich darauf an, ſie ſogleich im Kopfe zu claſſificiren und die gedachte Sache in eine Claſſe zu ſchaffen, ferner den Ge- brauch derſelben auszukundſchaften. Hier neh- men folglich die Fragen eine andre Richtung.
Iſts eine Maſchine? nein! — Ein Inſtru- ment? ja. Des Künſtlers? nein! Bauern? nein.
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zu umſpannen, dann ihren Gegenſtand immer
mehr und mehr einſchlieſst, bis ſie ihn endlich
feſt faſſet. Dieſs iſt die erſte Hauptregel des Spiels.
Ich will mir etwas in den Sinn nehmen, und es
durch meine Leſer heraus fragen laſſen. Alle
Nebengeſpräche und Kurzweile, wodurch das
Spiel zur angenehmen Unterhaltung wird, bleiben
hier weg, um des Platzes zu ſchonen. Ich ha-
be etwas, das Fragen hebt an:
Gehörts zur Körperwelt? — ja! Iſts ein
Weltkörper? nein! — Ein geographiſcher Ge-
genſtand unſrer Erde? nein! — Ein natürlicher
Körper, ein Naturprodukt? nein! Alſo ein Fa-
brikat? ja! — Genommen aus dem Thierreiche?
nein. Zum Theil nur aus dem Thierreiche?
nein. Aus dem Mineralreiche? ja, und ganz al-
lein? ja. — Von Stein? nein. Von Metall? ja!
— von einem edeln? nein. Von Kupfer? nein!
von Eiſen? ja. Von künſtlichem Eiſen (Stahl)?
ja.
Der Sachen, die von Stahl gemacht werden,
ſind ſehr viel, es kommt folglich darauf an, ſie
ſogleich im Kopfe zu claſſificiren und die gedachte
Sache in eine Claſſe zu ſchaffen, ferner den Ge-
brauch derſelben auszukundſchaften. Hier neh-
men folglich die Fragen eine andre Richtung.
Iſts eine Maſchine? nein! — Ein Inſtru-
ment? ja. Des Künſtlers? nein! Bauern? nein.
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Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 422. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/454>, abgerufen am 23.11.2024.
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