Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796.

Bild:
<< vorherige Seite

mann den Rest in Verwahrung und untersucht,
ob jeder seine 31 Augen oder drey gleiche Blätter
habe. Wer sie nicht hat, bekommt von ihm und
jedem der Gesellschaft einen Schlag mit dem
Plumpsacke, der Kaufmann vertheilt dann vom
neuem. So weit also ist dem Spiele etwas Glück
beygemischt, und um jeden seine Portion nach
Billigkeit zukommen zu lassen, müssen die übrig
gebliebenen Karten nicht immer einer Person zu-
erst
gegeben werden, sondern man rückt beyje-
dem neuen Spiele damit auf die nächste Person
fort, dass im ersten Spiele A, im zweyten B, im
dritten C u. s. w. zuerst die Karten bekommt.

Zu gleicher Zeit aber wird auch die Vorsich-
tigkeit und Unbedachtsamkeit der Spieler mit ins
Spiel gezogen; denn der Austheiler heisst Kauf-
mann
, die Karten Waaren, der Plumpsack die El-
le
, die Kreide die Dinte, das Spiel von drey Kar-
ten, so wie auch der Tisch auf dem man spielt
der Laden, und die Striche die man mit der Krei-
de macht Rechnungen. Hat Jemand seine 31 Au-
gen gefunden, so muss er sagen: ich schliesse mei-
nen Laden
, und seine Karten dem Kaufmanne
übergeben. Wer diese Gegenstände mithin auch
den Kaufmann mit ihrem wahren Namen nennt,
erhält vom Kaufmann einen Strich. Zu diesem
Ende hat er die Namen aller vor sich auf den
Tisch geschrieben. Der Kaufmann darf alles ge-

mann den Reſt in Verwahrung und unterſucht,
ob jeder ſeine 31 Augen oder drey gleiche Blätter
habe. Wer ſie nicht hat, bekommt von ihm und
jedem der Geſellſchaft einen Schlag mit dem
Plumpſacke, der Kaufmann vertheilt dann vom
neuem. So weit alſo iſt dem Spiele etwas Glück
beygemiſcht, und um jeden ſeine Portion nach
Billigkeit zukommen zu laſſen, müſſen die übrig
gebliebenen Karten nicht immer einer Perſon zu-
erſt
gegeben werden, ſondern man rückt beyje-
dem neuen Spiele damit auf die nächſte Perſon
fort, daſs im erſten Spiele A, im zweyten B, im
dritten C u. ſ. w. zuerſt die Karten bekommt.

Zu gleicher Zeit aber wird auch die Vorſich-
tigkeit und Unbedachtſamkeit der Spieler mit ins
Spiel gezogen; denn der Austheiler heiſst Kauf-
mann
, die Karten Waaren, der Plumpſack die El-
le
, die Kreide die Dinte, das Spiel von drey Kar-
ten, ſo wie auch der Tiſch auf dem man ſpielt
der Laden, und die Striche die man mit der Krei-
de macht Rechnungen. Hat Jemand ſeine 31 Au-
gen gefunden, ſo muſs er ſagen: ich ſchlieſse mei-
nen Laden
, und ſeine Karten dem Kaufmanne
übergeben. Wer dieſe Gegenſtände mithin auch
den Kaufmann mit ihrem wahren Namen nennt,
erhält vom Kaufmann einen Strich. Zu dieſem
Ende hat er die Namen aller vor ſich auf den
Tiſch geſchrieben. Der Kaufmann darf alles ge-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0347" n="315"/>
mann den Re&#x017F;t in Verwahrung und unter&#x017F;ucht,<lb/>
ob jeder &#x017F;eine 31 Augen oder drey gleiche Blätter<lb/>
habe. Wer &#x017F;ie nicht hat, bekommt von ihm und<lb/>
jedem der Ge&#x017F;ell&#x017F;chaft einen Schlag mit dem<lb/>
Plump&#x017F;acke, der Kaufmann vertheilt dann vom<lb/>
neuem. So weit al&#x017F;o i&#x017F;t dem Spiele etwas Glück<lb/>
beygemi&#x017F;cht, und um jeden &#x017F;eine Portion nach<lb/>
Billigkeit zukommen zu la&#x017F;&#x017F;en, mü&#x017F;&#x017F;en die übrig<lb/>
gebliebenen Karten nicht immer <hi rendition="#i">einer</hi> Per&#x017F;on <hi rendition="#i">zu-<lb/>
er&#x017F;t</hi> gegeben werden, &#x017F;ondern man rückt beyje-<lb/>
dem neuen Spiele damit auf die näch&#x017F;te Per&#x017F;on<lb/>
fort, da&#x017F;s im er&#x017F;ten Spiele A, im zweyten B, im<lb/>
dritten C u. &#x017F;. w. zuer&#x017F;t die Karten bekommt.</p><lb/>
              <p>Zu gleicher Zeit aber wird auch die Vor&#x017F;ich-<lb/>
tigkeit und Unbedacht&#x017F;amkeit der Spieler mit ins<lb/>
Spiel gezogen; denn der Austheiler hei&#x017F;st <hi rendition="#i">Kauf-<lb/>
mann</hi>, die Karten <hi rendition="#i">Waaren</hi>, der Plump&#x017F;ack die <hi rendition="#i">El-<lb/>
le</hi>, die Kreide die <hi rendition="#i">Dinte</hi>, das Spiel von drey Kar-<lb/>
ten, &#x017F;o wie auch der Ti&#x017F;ch auf dem man &#x017F;pielt<lb/>
der <hi rendition="#i">Laden</hi>, und die Striche die man mit der Krei-<lb/>
de macht <hi rendition="#i">Rechnungen</hi>. Hat Jemand &#x017F;eine 31 Au-<lb/>
gen gefunden, &#x017F;o mu&#x017F;s er &#x017F;agen: <hi rendition="#i">ich &#x017F;chlie&#x017F;se mei-<lb/>
nen Laden</hi>, und &#x017F;eine Karten dem Kaufmanne<lb/>
übergeben. Wer die&#x017F;e Gegen&#x017F;tände mithin auch<lb/>
den Kaufmann mit ihrem wahren Namen nennt,<lb/>
erhält vom Kaufmann einen <hi rendition="#i">Strich</hi>. Zu die&#x017F;em<lb/>
Ende hat er die Namen aller vor &#x017F;ich auf den<lb/>
Ti&#x017F;ch ge&#x017F;chrieben. Der Kaufmann darf alles ge-<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[315/0347] mann den Reſt in Verwahrung und unterſucht, ob jeder ſeine 31 Augen oder drey gleiche Blätter habe. Wer ſie nicht hat, bekommt von ihm und jedem der Geſellſchaft einen Schlag mit dem Plumpſacke, der Kaufmann vertheilt dann vom neuem. So weit alſo iſt dem Spiele etwas Glück beygemiſcht, und um jeden ſeine Portion nach Billigkeit zukommen zu laſſen, müſſen die übrig gebliebenen Karten nicht immer einer Perſon zu- erſt gegeben werden, ſondern man rückt beyje- dem neuen Spiele damit auf die nächſte Perſon fort, daſs im erſten Spiele A, im zweyten B, im dritten C u. ſ. w. zuerſt die Karten bekommt. Zu gleicher Zeit aber wird auch die Vorſich- tigkeit und Unbedachtſamkeit der Spieler mit ins Spiel gezogen; denn der Austheiler heiſst Kauf- mann, die Karten Waaren, der Plumpſack die El- le, die Kreide die Dinte, das Spiel von drey Kar- ten, ſo wie auch der Tiſch auf dem man ſpielt der Laden, und die Striche die man mit der Krei- de macht Rechnungen. Hat Jemand ſeine 31 Au- gen gefunden, ſo muſs er ſagen: ich ſchlieſse mei- nen Laden, und ſeine Karten dem Kaufmanne übergeben. Wer dieſe Gegenſtände mithin auch den Kaufmann mit ihrem wahren Namen nennt, erhält vom Kaufmann einen Strich. Zu dieſem Ende hat er die Namen aller vor ſich auf den Tiſch geſchrieben. Der Kaufmann darf alles ge-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/347
Zitationshilfe: Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 315. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/347>, abgerufen am 23.11.2024.