son des Drillings; erreicht er sie dastehend, oder im Laufen nach einem andern Paare und bringt ihr einen Schlag bey, so wird sie Abschläger.
Diess Spiel ist sehr einfach, in wenigen Mi- nuten gelernt, ganz unschuldig, sehr lustig und abwechselnd. Es gewährt dabey die trefflichste Bewegung; man läuft nicht immer, aber fast alle Augenblicke etwas, und oft mit den schnellsten Wendungen des Körpers. Es erfordert ziemlich viel Aufmerksamkeit, denn man ist keinen Au- genblick sicher, dass sich nicht Jemand vor das Paar anstellt, von dem man der hinterste Mann ist; oft ist der Abschläger noch dazu unmittelbar im Rücken. Die Rolle dieses Leztern ist die be- schwerlichste wegen des steten Laufens, aber sie währt nie lange, es ist ein stetes Wechseln, weil man leicht ertappt wird.
57. Die Glucke und der Geyer.
Eine Henne vertheidigt ihre Jungen gegen die Anfälle des Geyers, diess ist der Gedanke des Spiels.
Die Gesellschaft kann aus 10 bis 20 Personen bestehen. Einer davon, der flink genug ist, über- nimmt die Rolle des Geyers. Der ganze Ueber-
S 3
ſon des Drillings; erreicht er ſie daſtehend, oder im Laufen nach einem andern Paare und bringt ihr einen Schlag bey, ſo wird ſie Abſchläger.
Dieſs Spiel iſt ſehr einfach, in wenigen Mi- nuten gelernt, ganz unſchuldig, ſehr luſtig und abwechſelnd. Es gewährt dabey die trefflichſte Bewegung; man läuft nicht immer, aber faſt alle Augenblicke etwas, und oft mit den ſchnellſten Wendungen des Körpers. Es erfordert ziemlich viel Aufmerkſamkeit, denn man iſt keinen Au- genblick ſicher, daſs ſich nicht Jemand vor das Paar anſtellt, von dem man der hinterſte Mann iſt; oft iſt der Abſchläger noch dazu unmittelbar im Rücken. Die Rolle dieſes Leztern iſt die be- ſchwerlichſte wegen des ſteten Laufens, aber ſie währt nie lange, es iſt ein ſtetes Wechſeln, weil man leicht ertappt wird.
57. Die Glucke und der Geyer.
Eine Henne vertheidigt ihre Jungen gegen die Anfälle des Geyers, dieſs iſt der Gedanke des Spiels.
Die Geſellſchaft kann aus 10 bis 20 Perſonen beſtehen. Einer davon, der flink genug iſt, über- nimmt die Rolle des Geyers. Der ganze Ueber-
S 3
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0309"n="277"/>ſon des Drillings; erreicht er ſie daſtehend, oder<lb/>
im Laufen nach einem andern Paare und bringt<lb/>
ihr einen Schlag bey, ſo wird ſie <hirendition="#i">Abſchläger</hi>.</p><lb/><p>Dieſs Spiel iſt ſehr einfach, in wenigen Mi-<lb/>
nuten gelernt, ganz unſchuldig, ſehr luſtig und<lb/>
abwechſelnd. Es gewährt dabey die trefflichſte<lb/>
Bewegung; man läuft nicht immer, aber faſt alle<lb/>
Augenblicke etwas, und oft mit den ſchnellſten<lb/>
Wendungen des Körpers. Es erfordert ziemlich<lb/>
viel Aufmerkſamkeit, denn man iſt keinen Au-<lb/>
genblick ſicher, daſs ſich nicht Jemand vor das<lb/>
Paar anſtellt, von dem man der hinterſte Mann<lb/>
iſt; oft iſt der Abſchläger noch dazu unmittelbar<lb/>
im Rücken. Die Rolle dieſes Leztern iſt die be-<lb/>ſchwerlichſte wegen des ſteten Laufens, aber ſie<lb/>
währt nie lange, es iſt ein ſtetes Wechſeln, weil<lb/>
man leicht ertappt wird.</p></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="3"><head>57. Die Glucke und der Geyer.</head><lb/><p><hirendition="#in">E</hi>ine Henne vertheidigt ihre Jungen gegen die<lb/>
Anfälle des Geyers, dieſs iſt der Gedanke des<lb/>
Spiels.</p><lb/><p>Die Geſellſchaft kann aus 10 bis 20 Perſonen<lb/>
beſtehen. Einer davon, der flink genug iſt, über-<lb/>
nimmt die Rolle des Geyers. Der ganze Ueber-<lb/><fwplace="bottom"type="sig">S 3</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[277/0309]
ſon des Drillings; erreicht er ſie daſtehend, oder
im Laufen nach einem andern Paare und bringt
ihr einen Schlag bey, ſo wird ſie Abſchläger.
Dieſs Spiel iſt ſehr einfach, in wenigen Mi-
nuten gelernt, ganz unſchuldig, ſehr luſtig und
abwechſelnd. Es gewährt dabey die trefflichſte
Bewegung; man läuft nicht immer, aber faſt alle
Augenblicke etwas, und oft mit den ſchnellſten
Wendungen des Körpers. Es erfordert ziemlich
viel Aufmerkſamkeit, denn man iſt keinen Au-
genblick ſicher, daſs ſich nicht Jemand vor das
Paar anſtellt, von dem man der hinterſte Mann
iſt; oft iſt der Abſchläger noch dazu unmittelbar
im Rücken. Die Rolle dieſes Leztern iſt die be-
ſchwerlichſte wegen des ſteten Laufens, aber ſie
währt nie lange, es iſt ein ſtetes Wechſeln, weil
man leicht ertappt wird.
57. Die Glucke und der Geyer.
Eine Henne vertheidigt ihre Jungen gegen die
Anfälle des Geyers, dieſs iſt der Gedanke des
Spiels.
Die Geſellſchaft kann aus 10 bis 20 Perſonen
beſtehen. Einer davon, der flink genug iſt, über-
nimmt die Rolle des Geyers. Der ganze Ueber-
S 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/309>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.