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Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796.

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Um dem Fuchs sein Spiel nicht zu sehr zu er-
schweren und den andern das Entfliehn zu leicht
zu machen, zieht man um die Höle des Fuchses
eine Gränzlinie in einer Entfernung von etwa
10 Schritten, über welche niemand hinauswei-
chen darf, ohne auf der Stelle dadurch Fuchs
zu werden und sich mithin den Schlägen der an-
dern auszusetzen. Im Zimmer ist diess nicht nö-
thig, denn die Wände sind selbst die Gränze.

Duldet der Aufseher keine zu fest gedrehten
Tücher und werden die Köpfe, wie sichs von
selbst versteht, mit Schlägen verschont: so ist
diess Spiel unschuldig, lustig, erfordert stete Auf-
merksamkeit, und setzt den Körper recht gut in
Bewegung.

Dieses bey uns ziemlich gewöhnliche Spiel
ist ohne Zweifel von den Griechen entlehnt, oder
wenigstens dem griechischen Askoliasmus (Asko-
liksmos) nachgebildet. Die Hauptsache bestand
darin, auf einem Beine fortzuhüpfen. Man zähl-
te die Aufsprünge und entschied den Sieg da-
nach. Bisweilen verfolgte der Einbeinige die
andern, welche auf beyden liefen, bis er einen
erhaschte; und diess leztere halte ich für den ei-
gentlichen Askoliasmus. *)

*) Nachrichten darüber geben Hesychius und Eustathius ad Odyss. [ - 1 Zeichen fehlt]k. am
vollständigsten aber Pollux Lib. IX. Cap. 7. Siehe Meursius de lu-
dis Graec. in Gronov. Thesaur. Tom. VII. p. 949.

Um dem Fuchs ſein Spiel nicht zu ſehr zu er-
ſchweren und den andern das Entfliehn zu leicht
zu machen, zieht man um die Höle des Fuchſes
eine Gränzlinie in einer Entfernung von etwa
10 Schritten, über welche niemand hinauswei-
chen darf, ohne auf der Stelle dadurch Fuchs
zu werden und ſich mithin den Schlägen der an-
dern auszuſetzen. Im Zimmer iſt dieſs nicht nö-
thig, denn die Wände ſind ſelbſt die Gränze.

Duldet der Aufſeher keine zu feſt gedrehten
Tücher und werden die Köpfe, wie ſichs von
ſelbſt verſteht, mit Schlägen verſchont: ſo iſt
dieſs Spiel unſchuldig, luſtig, erfordert ſtete Auf-
merkſamkeit, und ſetzt den Körper recht gut in
Bewegung.

Dieſes bey uns ziemlich gewöhnliche Spiel
iſt ohne Zweifel von den Griechen entlehnt, oder
wenigſtens dem griechiſchen Aſkoliaſmus (Ασκω-
λικσμος) nachgebildet. Die Hauptſache beſtand
darin, auf einem Beine fortzuhüpfen. Man zähl-
te die Aufſprünge und entſchied den Sieg da-
nach. Bisweilen verfolgte der Einbeinige die
andern, welche auf beyden liefen, bis er einen
erhaſchte; und dieſs leztere halte ich für den ei-
gentlichen Aſkoliaſmus. *)

*) Nachrichten darüber geben Heſychius und Euſtathius ad Odyſſ. [ – 1 Zeichen fehlt]k. am
vollſtändigſten aber Pollux Lib. IX. Cap. 7. Siehe Meurſius de lu-
dis Graec. in Gronov. Theſaur. Tom. VII. p. 949.
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[268/0300] Um dem Fuchs ſein Spiel nicht zu ſehr zu er- ſchweren und den andern das Entfliehn zu leicht zu machen, zieht man um die Höle des Fuchſes eine Gränzlinie in einer Entfernung von etwa 10 Schritten, über welche niemand hinauswei- chen darf, ohne auf der Stelle dadurch Fuchs zu werden und ſich mithin den Schlägen der an- dern auszuſetzen. Im Zimmer iſt dieſs nicht nö- thig, denn die Wände ſind ſelbſt die Gränze. Duldet der Aufſeher keine zu feſt gedrehten Tücher und werden die Köpfe, wie ſichs von ſelbſt verſteht, mit Schlägen verſchont: ſo iſt dieſs Spiel unſchuldig, luſtig, erfordert ſtete Auf- merkſamkeit, und ſetzt den Körper recht gut in Bewegung. Dieſes bey uns ziemlich gewöhnliche Spiel iſt ohne Zweifel von den Griechen entlehnt, oder wenigſtens dem griechiſchen Aſkoliaſmus (Ασκω- λικσμος) nachgebildet. Die Hauptſache beſtand darin, auf einem Beine fortzuhüpfen. Man zähl- te die Aufſprünge und entſchied den Sieg da- nach. Bisweilen verfolgte der Einbeinige die andern, welche auf beyden liefen, bis er einen erhaſchte; und dieſs leztere halte ich für den ei- gentlichen Aſkoliaſmus. *) *) Nachrichten darüber geben Heſychius und Euſtathius ad Odyſſ. _k. am vollſtändigſten aber Pollux Lib. IX. Cap. 7. Siehe Meurſius de lu- dis Graec. in Gronov. Theſaur. Tom. VII. p. 949.

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Zitationshilfe: Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/300>, abgerufen am 24.11.2024.