Wall heist. Die Gesellschaft; die so zahlreich seyn kann, als sie will, theilt sich in zwey Theile und bildet so zwey Partheyen. Beyde stellen sich 10 bis 20 Schritte von einander, so dass sie den Wall als Gränzscheidung zwischen sich ha- ben. Jetzt kommt es für jede Person der bey- den Partheyen darauf an, bald hier bald dort ins feindliche Gebiet hinüber zu laufen, unter dem Ausrufe matt! irgend einen mit der Hand auf die Schulter zu klopfen, ohne sich erwischen zu las- sen. Kann man diess, so ist die Person die so berührt wurde matt, d. i. sie muss vom Spiele ab- treten; wird man aber von der gegenseitigen Parthey erwischt und festgehalten: so ist man selbst matt gemacht und muss gleichfalls abtre- ten. Auf diese Art geht das Spiel fort, bis alle Personen der einen Parthey matt gemacht sind, dann hat die andre gewonnen und man fängt von neuem an. Ist die Gesellschaft zahlreich, so ist es nöthig, dass sich die eine Parthey durch ein Zeichen, z. E. durch ein Tuch am Arme von der andern unterscheide, damit sich die einzel- nen Personen nicht verwechseln.
Dieses Spiel, welches ich aus der Beschrei- bung des Hyde *) genommen habe, ist aus Me-
*) de ludis orientalium Oxonii 1694. lib, II. p. 240.
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Wall heiſt. Die Geſellſchaft; die ſo zahlreich ſeyn kann, als ſie will, theilt ſich in zwey Theile und bildet ſo zwey Partheyen. Beyde ſtellen ſich 10 bis 20 Schritte von einander, ſo daſs ſie den Wall als Gränzſcheidung zwiſchen ſich ha- ben. Jetzt kommt es für jede Perſon der bey- den Partheyen darauf an, bald hier bald dort ins feindliche Gebiet hinüber zu laufen, unter dem Ausrufe matt! irgend einen mit der Hand auf die Schulter zu klopfen, ohne ſich erwiſchen zu laſ- ſen. Kann man dieſs, ſo iſt die Perſon die ſo berührt wurde matt, d. i. ſie muſs vom Spiele ab- treten; wird man aber von der gegenſeitigen Parthey erwiſcht und feſtgehalten: ſo iſt man ſelbſt matt gemacht und muſs gleichfalls abtre- ten. Auf dieſe Art geht das Spiel fort, bis alle Perſonen der einen Parthey matt gemacht ſind, dann hat die andre gewonnen und man fängt von neuem an. Iſt die Geſellſchaft zahlreich, ſo iſt es nöthig, daſs ſich die eine Parthey durch ein Zeichen, z. E. durch ein Tuch am Arme von der andern unterſcheide, damit ſich die einzel- nen Perſonen nicht verwechſeln.
Dieſes Spiel, welches ich aus der Beſchrei- bung des Hyde *) genommen habe, iſt aus Me-
*) de ludis orientalium Oxonii 1694. lib, II. p. 240.
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Wall heiſt. Die Geſellſchaft; die ſo zahlreich
ſeyn kann, als ſie will, theilt ſich in zwey Theile
und bildet ſo zwey Partheyen. Beyde ſtellen
ſich 10 bis 20 Schritte von einander, ſo daſs ſie
den Wall als Gränzſcheidung zwiſchen ſich ha-
ben. Jetzt kommt es für jede Perſon der bey-
den Partheyen darauf an, bald hier bald dort ins
feindliche Gebiet hinüber zu laufen, unter dem
Ausrufe matt! irgend einen mit der Hand auf die
Schulter zu klopfen, ohne ſich erwiſchen zu laſ-
ſen. Kann man dieſs, ſo iſt die Perſon die ſo
berührt wurde matt, d. i. ſie muſs vom Spiele ab-
treten; wird man aber von der gegenſeitigen
Parthey erwiſcht und feſtgehalten: ſo iſt man
ſelbſt matt gemacht und muſs gleichfalls abtre-
ten. Auf dieſe Art geht das Spiel fort, bis alle
Perſonen der einen Parthey matt gemacht ſind,
dann hat die andre gewonnen und man fängt
von neuem an. Iſt die Geſellſchaft zahlreich, ſo
iſt es nöthig, daſs ſich die eine Parthey durch
ein Zeichen, z. E. durch ein Tuch am Arme von
der andern unterſcheide, damit ſich die einzel-
nen Perſonen nicht verwechſeln.
Dieſes Spiel, welches ich aus der Beſchrei-
bung des Hyde *) genommen habe, iſt aus Me-
*) de ludis orientalium Oxonii 1694. lib, II. p. 240.
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Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/265>, abgerufen am 23.11.2024.
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