der Kugeln nach diesem Ziele ist es nicht gleichgültig, ob sie vorwärts, rückwärts, oder gar nicht in Umschwung (Rotation) kommen. Legt man sie auf die Hand, so dass sie beym Ab- werfen über die Fläche derselben und der Fingerspitzen hinausrollen: so rollen sie auch, nach dem Niederfallen am Boden, weiter; wirft man sie durch einen gewissen Handgriff, den je- der leicht findet, ohne alles Umrollen fort, so werden sie am Boden immer noch beträchtlich fortlaufen. Anfänger müssen folglich diess Fort- rollen berechnen, oder vermeiden lernen. Je- nes geschieht durch öftere Beobachtung, dieses dadurch, dass man beym Abwerfen die Kugel unter der Hand hat, und sie folglich von oben fasst. Dann erhält sie eine Rotation, die ihrer Bewegung entgegen wirkt, und ihr Fortrollen am Boden fast ganz verhindert. Es ergiebt sich nun von selbst, dass die Kugeln in einem Bogen durch die Luft, nicht an der Erde weg, geworfen werden müssen.
Den bequemsten Spielraum gewährt ein frey- er Sandplatz, hier rollen die Kugeln wenig oder gar nicht; den Uebungsvollesten eine ebene Wie- se, denn hier muss das Rollen mit in Rechnung gebracht oder vermieden werden. Aber auch jeder beschränkte Platz ist brauchbar, wenn man wenigstens 20 Schritte frey hat.
der Kugeln nach dieſem Ziele iſt es nicht gleichgültig, ob ſie vorwärts, rückwärts, oder gar nicht in Umſchwung (Rotation) kommen. Legt man ſie auf die Hand, ſo daſs ſie beym Ab- werfen über die Fläche derſelben und der Fingerſpitzen hinausrollen: ſo rollen ſie auch, nach dem Niederfallen am Boden, weiter; wirft man ſie durch einen gewiſſen Handgriff, den je- der leicht findet, ohne alles Umrollen fort, ſo werden ſie am Boden immer noch beträchtlich fortlaufen. Anfänger müſſen folglich dieſs Fort- rollen berechnen, oder vermeiden lernen. Je- nes geſchieht durch öftere Beobachtung, dieſes dadurch, daſs man beym Abwerfen die Kugel unter der Hand hat, und ſie folglich von oben faſst. Dann erhält ſie eine Rotation, die ihrer Bewegung entgegen wirkt, und ihr Fortrollen am Boden faſt ganz verhindert. Es ergiebt ſich nun von ſelbſt, daſs die Kugeln in einem Bogen durch die Luft, nicht an der Erde weg, geworfen werden müſſen.
Den bequemſten Spielraum gewährt ein frey- er Sandplatz, hier rollen die Kugeln wenig oder gar nicht; den Uebungsvolleſten eine ebene Wie- ſe, denn hier muſs das Rollen mit in Rechnung gebracht oder vermieden werden. Aber auch jeder beſchränkte Platz iſt brauchbar, wenn man wenigſtens 20 Schritte frey hat.
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der Kugeln nach dieſem Ziele iſt es nicht
gleichgültig, ob ſie vorwärts, rückwärts, oder
gar nicht in Umſchwung (Rotation) kommen.
Legt man ſie auf die Hand, ſo daſs ſie beym Ab-
werfen über die Fläche derſelben und der
Fingerſpitzen hinausrollen: ſo rollen ſie auch,
nach dem Niederfallen am Boden, weiter; wirft
man ſie durch einen gewiſſen Handgriff, den je-
der leicht findet, ohne alles Umrollen fort, ſo
werden ſie am Boden immer noch beträchtlich
fortlaufen. Anfänger müſſen folglich dieſs Fort-
rollen berechnen, oder vermeiden lernen. Je-
nes geſchieht durch öftere Beobachtung, dieſes
dadurch, daſs man beym Abwerfen die Kugel
unter der Hand hat, und ſie folglich von oben
faſst. Dann erhält ſie eine Rotation, die ihrer
Bewegung entgegen wirkt, und ihr Fortrollen
am Boden faſt ganz verhindert. Es ergiebt ſich
nun von ſelbſt, daſs die Kugeln in einem Bogen
durch die Luft, nicht an der Erde weg, geworfen
werden müſſen.
Den bequemſten Spielraum gewährt ein frey-
er Sandplatz, hier rollen die Kugeln wenig oder
gar nicht; den Uebungsvolleſten eine ebene Wie-
ſe, denn hier muſs das Rollen mit in Rechnung
gebracht oder vermieden werden. Aber auch
jeder beſchränkte Platz iſt brauchbar, wenn
man wenigſtens 20 Schritte frey hat.
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Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/191>, abgerufen am 24.11.2024.
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