Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796.

Bild:
<< vorherige Seite

dergleichen von Buchsbaum Holz machen, so
bestellt man sie zu 2 4integral5 Leipziger Zoll im
Durchmesser, dann werden sie etwa 5 1integral2 Unze
wiegen. Ich habe sogar nur Kugeln von Weiss-
buchen (eigentlich Hornbaum, Carpinus betu-
lus) gebraucht, und sie ziemlich brauchbar ge-
funden, freylich halten sie nicht so lange starke
Schläge aus.

Der Schlägel (siehe die Zeichnung, (Mail),
womit die Kugeln fortgetrieben werden, besteht
aus der Masse a und dem Stiele a b. Die Masse
ist tonnenförmig gedrehet aus dem Holze der
immergrünen Eiche. Beyde Enden sind mit
eisernen Ringen beschlagen, die doch aber
nicht bis auf die Fläche der Bahn vortreten dür-
fen, damit das Eisen nicht auf die Kugeln trifft.
Sie ist anfangs nicht hart genug und muss daher
nach und nach so abgehärtet werden, wie vor-
hin die Kugeln, besonders wird sie hart durch
anfangs kleine und in der Folge immer heftiger
werdende Schläge. Genau durch die Mitte er-
hält sie ein Loch für den Stiel, der sehr haltbar
darin befestigt werden muss. Da es bey uns kei-
ne immergrünen Eichen giebt, so muss man da-
zu eine andere feste Holzart wählen, z. B. die obi-
ge sogenannten Weissbuche, oder auch den wil-
den Birnbaum. Die Schwere der Masse ist wenig-
stens 10, gewöhnlich 13 bis 14 Unzen, wenn die

dergleichen von Buchsbaum Holz machen, ſo
beſtellt man ſie zu 2 4∫5 Leipziger Zoll im
Durchmeſſer, dann werden ſie etwa 5 1∫2 Unze
wiegen. Ich habe ſogar nur Kugeln von Weiſs-
buchen (eigentlich Hornbaum, Carpinus betu-
lus) gebraucht, und ſie ziemlich brauchbar ge-
funden, freylich halten ſie nicht ſo lange ſtarke
Schläge aus.

Der Schlägel (ſiehe die Zeichnung, (Mail),
womit die Kugeln fortgetrieben werden, beſteht
aus der Maſſe a und dem Stiele a b. Die Maſſe
iſt tonnenförmig gedrehet aus dem Holze der
immergrünen Eiche. Beyde Enden ſind mit
eiſernen Ringen beſchlagen, die doch aber
nicht bis auf die Fläche der Bahn vortreten dür-
fen, damit das Eiſen nicht auf die Kugeln trifft.
Sie iſt anfangs nicht hart genug und muſs daher
nach und nach ſo abgehärtet werden, wie vor-
hin die Kugeln, beſonders wird ſie hart durch
anfangs kleine und in der Folge immer heftiger
werdende Schläge. Genau durch die Mitte er-
hält ſie ein Loch für den Stiel, der ſehr haltbar
darin befeſtigt werden muſs. Da es bey uns kei-
ne immergrünen Eichen giebt, ſo muſs man da-
zu eine andere feſte Holzart wählen, z. B. die obi-
ge ſogenannten Weiſsbuche, oder auch den wil-
den Birnbaum. Die Schwere der Maſſe iſt wenig-
ſtens 10, gewöhnlich 13 bis 14 Unzen, wenn die

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0175" n="143"/>
dergleichen von Buchsbaum Holz machen, &#x017F;o<lb/>
be&#x017F;tellt man &#x017F;ie zu 2 4&#x222B;5 Leipziger Zoll im<lb/>
Durchme&#x017F;&#x017F;er, dann werden &#x017F;ie etwa 5 1&#x222B;2 Unze<lb/>
wiegen. Ich habe &#x017F;ogar nur Kugeln von Wei&#x017F;s-<lb/>
buchen (eigentlich Hornbaum, Carpinus betu-<lb/>
lus) gebraucht, und &#x017F;ie ziemlich brauchbar ge-<lb/>
funden, freylich halten &#x017F;ie nicht &#x017F;o lange &#x017F;tarke<lb/>
Schläge aus.</p><lb/>
                <p>Der <hi rendition="#i">Schlägel</hi> (&#x017F;iehe die Zeichnung, (Mail),<lb/>
womit die Kugeln fortgetrieben werden, be&#x017F;teht<lb/>
aus der <hi rendition="#i">Ma&#x017F;&#x017F;e</hi> a und dem <hi rendition="#i">Stiele</hi> a b. Die Ma&#x017F;&#x017F;e<lb/>
i&#x017F;t tonnenförmig gedrehet aus dem Holze der<lb/>
immergrünen Eiche. Beyde Enden &#x017F;ind mit<lb/>
ei&#x017F;ernen Ringen <choice><sic>befchlagen</sic><corr>be&#x017F;chlagen</corr></choice>, die doch aber<lb/>
nicht bis auf die Fläche der Bahn vortreten dür-<lb/>
fen, damit das Ei&#x017F;en nicht auf die Kugeln trifft.<lb/>
Sie i&#x017F;t anfangs nicht hart genug und mu&#x017F;s daher<lb/>
nach und nach &#x017F;o abgehärtet werden, wie vor-<lb/>
hin die Kugeln, be&#x017F;onders wird &#x017F;ie hart durch<lb/>
anfangs kleine und in der Folge immer heftiger<lb/>
werdende Schläge. Genau durch die Mitte er-<lb/>
hält &#x017F;ie ein Loch für den Stiel, der &#x017F;ehr haltbar<lb/>
darin befe&#x017F;tigt werden mu&#x017F;s. Da es bey uns kei-<lb/>
ne immergrünen Eichen giebt, &#x017F;o mu&#x017F;s man da-<lb/>
zu eine andere fe&#x017F;te Holzart wählen, z. B. die obi-<lb/>
ge &#x017F;ogenannten Wei&#x017F;sbuche, oder auch den wil-<lb/>
den Birnbaum. Die Schwere der Ma&#x017F;&#x017F;e i&#x017F;t wenig-<lb/>
&#x017F;tens 10, gewöhnlich 13 bis 14 Unzen, wenn die<lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[143/0175] dergleichen von Buchsbaum Holz machen, ſo beſtellt man ſie zu 2 4∫5 Leipziger Zoll im Durchmeſſer, dann werden ſie etwa 5 1∫2 Unze wiegen. Ich habe ſogar nur Kugeln von Weiſs- buchen (eigentlich Hornbaum, Carpinus betu- lus) gebraucht, und ſie ziemlich brauchbar ge- funden, freylich halten ſie nicht ſo lange ſtarke Schläge aus. Der Schlägel (ſiehe die Zeichnung, (Mail), womit die Kugeln fortgetrieben werden, beſteht aus der Maſſe a und dem Stiele a b. Die Maſſe iſt tonnenförmig gedrehet aus dem Holze der immergrünen Eiche. Beyde Enden ſind mit eiſernen Ringen beſchlagen, die doch aber nicht bis auf die Fläche der Bahn vortreten dür- fen, damit das Eiſen nicht auf die Kugeln trifft. Sie iſt anfangs nicht hart genug und muſs daher nach und nach ſo abgehärtet werden, wie vor- hin die Kugeln, beſonders wird ſie hart durch anfangs kleine und in der Folge immer heftiger werdende Schläge. Genau durch die Mitte er- hält ſie ein Loch für den Stiel, der ſehr haltbar darin befeſtigt werden muſs. Da es bey uns kei- ne immergrünen Eichen giebt, ſo muſs man da- zu eine andere feſte Holzart wählen, z. B. die obi- ge ſogenannten Weiſsbuche, oder auch den wil- den Birnbaum. Die Schwere der Maſſe iſt wenig- ſtens 10, gewöhnlich 13 bis 14 Unzen, wenn die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/175
Zitationshilfe: Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/175>, abgerufen am 25.11.2024.