theyen, A und B gespielt wird. Ob jede Parthey aus 2, 3 oder 4 Personen bestehe, kömmt hier weiter nicht in Betracht. Man legt das kleine Stück Geld auf den Boden, etwa 4, 6; bis 10 Schritt weit von dem angenommenen Stand- punkte. Im Fortgange des Spiels geschieht diess aber nicht wieder, sondern derjenige wirft es aus, der dem Ziele eine Scheibe am nächsten brachte. Man kann darum losen, welche Par- they den Anfangswurf thun soll, oder die Ent- scheidung der Höflichkeit überlassen. Angenom- men, eine Person von A mache den Anfang, so folgt nun eine von B. Wirft diese näher als die Scheibe von A liegt, so kommt die Parthey A wieder an den Wurf und die Personen dieser Parthey -- es ist ganz gleichgültig wer es sey, werfen so lange bis eine von ihren Scheiben nä- her liegt, als die Scheibe von B; dann fangen die Personen von B wieder an. Die Regel heist kurz: jede Parthey bleibt so lange am Wurfe, bis eine ihrer Scheiben dem Ziele näher liegt, als irgend eine der andern.
Die Ordnung des Werfens richtet sich also immer nach der Entfernung der Schei- ben, darüber muss streng gehalten werden, mithin ist es nöthig, die Entfernungen immer mit den Augen zu messen. Diese Einrichtung ist vortrefflich, das Augenmaass der Jugend zu
theyen, A und B geſpielt wird. Ob jede Parthey aus 2, 3 oder 4 Perſonen beſtehe, kömmt hier weiter nicht in Betracht. Man legt das kleine Stück Geld auf den Boden, etwa 4, 6; bis 10 Schritt weit von dem angenommenen Stand- punkte. Im Fortgange des Spiels geſchieht dieſs aber nicht wieder, ſondern derjenige wirft es aus, der dem Ziele eine Scheibe am nächſten brachte. Man kann darum loſen, welche Par- they den Anfangswurf thun ſoll, oder die Ent- ſcheidung der Höflichkeit überlaſſen. Angenom- men, eine Perſon von A mache den Anfang, ſo folgt nun eine von B. Wirft dieſe näher als die Scheibe von A liegt, ſo kommt die Parthey A wieder an den Wurf und die Perſonen dieſer Parthey — es iſt ganz gleichgültig wer es ſey, werfen ſo lange bis eine von ihren Scheiben nä- her liegt, als die Scheibe von B; dann fangen die Perſonen von B wieder an. Die Regel heiſt kurz: jede Parthey bleibt ſo lange am Wurfe, bis eine ihrer Scheiben dem Ziele näher liegt, als irgend eine der andern.
Die Ordnung des Werfens richtet ſich alſo immer nach der Entfernung der Schei- ben, darüber muſs ſtreng gehalten werden, mithin iſt es nöthig, die Entfernungen immer mit den Augen zu meſſen. Dieſe Einrichtung iſt vortrefflich, das Augenmaaſs der Jugend zu
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theyen, A und B geſpielt wird. Ob jede Parthey
aus 2, 3 oder 4 Perſonen beſtehe, kömmt hier
weiter nicht in Betracht. Man legt das kleine
Stück Geld auf den Boden, etwa 4, 6; bis 10
Schritt weit von dem angenommenen Stand-
punkte. Im Fortgange des Spiels geſchieht dieſs
aber nicht wieder, ſondern derjenige wirft es
aus, der dem Ziele eine Scheibe am nächſten
brachte. Man kann darum loſen, welche Par-
they den Anfangswurf thun ſoll, oder die Ent-
ſcheidung der Höflichkeit überlaſſen. Angenom-
men, eine Perſon von A mache den Anfang,
ſo folgt nun eine von B. Wirft dieſe näher als
die Scheibe von A liegt, ſo kommt die Parthey
A wieder an den Wurf und die Perſonen dieſer
Parthey — es iſt ganz gleichgültig wer es ſey,
werfen ſo lange bis eine von ihren Scheiben nä-
her liegt, als die Scheibe von B; dann fangen
die Perſonen von B wieder an. Die Regel heiſt
kurz: jede Parthey bleibt ſo lange am Wurfe, bis
eine ihrer Scheiben dem Ziele näher liegt, als
irgend eine der andern.
Die Ordnung des Werfens richtet ſich
alſo immer nach der Entfernung der Schei-
ben, darüber muſs ſtreng gehalten werden,
mithin iſt es nöthig, die Entfernungen immer
mit den Augen zu meſſen. Dieſe Einrichtung
iſt vortrefflich, das Augenmaaſs der Jugend zu
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Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/156>, abgerufen am 25.11.2024.
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