Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796.

Bild:
<< vorherige Seite

pers erst erfunden, und zwar sogleich auf der
Stelle, erfunden werden, weil die Lage des Balls
nur auf einen Augenblick dieselbe bleibt. Aus
diesem Gesichtspunkte betrachtet ist diess Spiel
sehr vortrefflich als Uebung des Beobachtungs-
geistes; aber es setzt auch den Körper auf eine
heilsame Art in Bewegung und macht ihn durch
unzählbare Biegungen und Wendungen ge-
schickter. Im Freyen lässt es sich jedoch nur
selten spielen, wegen des Luftzuges, aber desto
besser in geräumigen und hohen Zimmern. Ich
empfehle es vorzüglich auch dem weiblichen
Geschlechte.


b) Scheibenspiele.
14. Das Scheibenspiel.
(Le palet).

Dieses Spiel empfehle ich der Jugend für die
schläfrige Zeit nach Tische, besonders an heissen
Sommertagen; denn es hat alles, was zu einem
solchen Spiele gehört, indem es weniger An-
strengung als Geschicklichkeit erfordert, und
unter kleinen Promenaden zu Scherz und La-
chen Anlass giebt. Man kann es im Freyen
und im Zimmer, selbst auf dem Tische, spielen.

pers erſt erfunden, und zwar ſogleich auf der
Stelle, erfunden werden, weil die Lage des Balls
nur auf einen Augenblick dieſelbe bleibt. Aus
dieſem Geſichtspunkte betrachtet iſt dieſs Spiel
ſehr vortrefflich als Uebung des Beobachtungs-
geiſtes; aber es ſetzt auch den Körper auf eine
heilſame Art in Bewegung und macht ihn durch
unzählbare Biegungen und Wendungen ge-
ſchickter. Im Freyen läſst es ſich jedoch nur
ſelten ſpielen, wegen des Luftzuges, aber deſto
beſſer in geräumigen und hohen Zimmern. Ich
empfehle es vorzüglich auch dem weiblichen
Geſchlechte.


b) Scheibenſpiele.
14. Das Scheibenſpiel.
(Le palet).

Dieſes Spiel empfehle ich der Jugend für die
ſchläfrige Zeit nach Tiſche, beſonders an heiſsen
Sommertagen; denn es hat alles, was zu einem
ſolchen Spiele gehört, indem es weniger An-
ſtrengung als Geſchicklichkeit erfordert, und
unter kleinen Promenaden zu Scherz und La-
chen Anlaſs giebt. Man kann es im Freyen
und im Zimmer, ſelbſt auf dem Tiſche, ſpielen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0154" n="122"/>
pers er&#x017F;t erfunden, und zwar &#x017F;ogleich auf der<lb/>
Stelle, erfunden werden, weil die Lage des Balls<lb/>
nur auf einen Augenblick die&#x017F;elbe bleibt. Aus<lb/>
die&#x017F;em Ge&#x017F;ichtspunkte betrachtet i&#x017F;t die&#x017F;s Spiel<lb/>
&#x017F;ehr vortrefflich als Uebung des Beobachtungs-<lb/>
gei&#x017F;tes; aber es &#x017F;etzt auch den Körper auf eine<lb/>
heil&#x017F;ame Art in Bewegung und macht ihn durch<lb/>
unzählbare Biegungen und Wendungen ge-<lb/>
&#x017F;chickter. Im Freyen lä&#x017F;st es &#x017F;ich jedoch nur<lb/>
&#x017F;elten &#x017F;pielen, wegen des Luftzuges, aber de&#x017F;to<lb/>
be&#x017F;&#x017F;er in geräumigen und hohen Zimmern. Ich<lb/>
empfehle es vorzüglich auch dem weiblichen<lb/>
Ge&#x017F;chlechte.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#i">b</hi>) <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Scheiben&#x017F;piele</hi></hi>.</head><lb/>
            <div n="4">
              <head>14. Das Scheiben&#x017F;piel.<lb/>
(Le palet).</head><lb/>
              <p><hi rendition="#in">D</hi>ie&#x017F;es Spiel empfehle ich der Jugend für die<lb/>
&#x017F;chläfrige Zeit nach Ti&#x017F;che, be&#x017F;onders an hei&#x017F;sen<lb/>
Sommertagen; denn es hat alles, was zu einem<lb/>
&#x017F;olchen Spiele gehört, indem es weniger An-<lb/>
&#x017F;trengung als Ge&#x017F;chicklichkeit erfordert, und<lb/>
unter kleinen Promenaden zu Scherz und La-<lb/>
chen Anla&#x017F;s giebt. Man kann es im Freyen<lb/>
und im Zimmer, &#x017F;elb&#x017F;t auf dem Ti&#x017F;che, &#x017F;pielen.</p><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[122/0154] pers erſt erfunden, und zwar ſogleich auf der Stelle, erfunden werden, weil die Lage des Balls nur auf einen Augenblick dieſelbe bleibt. Aus dieſem Geſichtspunkte betrachtet iſt dieſs Spiel ſehr vortrefflich als Uebung des Beobachtungs- geiſtes; aber es ſetzt auch den Körper auf eine heilſame Art in Bewegung und macht ihn durch unzählbare Biegungen und Wendungen ge- ſchickter. Im Freyen läſst es ſich jedoch nur ſelten ſpielen, wegen des Luftzuges, aber deſto beſſer in geräumigen und hohen Zimmern. Ich empfehle es vorzüglich auch dem weiblichen Geſchlechte. b) Scheibenſpiele. 14. Das Scheibenſpiel. (Le palet). Dieſes Spiel empfehle ich der Jugend für die ſchläfrige Zeit nach Tiſche, beſonders an heiſsen Sommertagen; denn es hat alles, was zu einem ſolchen Spiele gehört, indem es weniger An- ſtrengung als Geſchicklichkeit erfordert, und unter kleinen Promenaden zu Scherz und La- chen Anlaſs giebt. Man kann es im Freyen und im Zimmer, ſelbſt auf dem Tiſche, ſpielen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/154
Zitationshilfe: Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/154>, abgerufen am 24.11.2024.